Fuer eine Million Naechte mit dir
abends heimkam.
7. KAPITEL
Als sie Gavin an der Tür hörte, schloss Bree für einen Moment die Augen. Sie kämpfte die Tränen zurück, um ihre Mascara nicht zu verwischen, die sie mühsam aufgetragen hatte. Gerade war sie damit fertig geworden und hoffte, dass Gavin ihr nicht anmerkte, dass sie geweint hatte.
„Hallo Liebling“, sagte er heiter.
„Hi“, rief Bree, die sich alle Mühe gab, fröhlich zu klingen – und nicht wie eine verkaufte Braut. „Wie war dein Tag?“
„Ganz gut“, sagte Gavin, während er sein Jackett an die Garderobe hängte. Mit ausgebreiteten Armen kam er auf Bree zu. Sie widerstand dem Impuls, der Umarmung auszuweichen, und ging stattdessen mit leicht zitternden Knien auf ihn zu. „Und bei dir?“, fragte er.
„Auch gut“, sagte Bree und beschrieb damit den schlimmsten Tag ihres Lebens höchst unzutreffend. „Zum Abendessen habe ich uns Lasagne gemacht“, verkündete sie und drehte sich um, bevor er ihr Gesicht genauer betrachten konnte. Es kostete sie große Mühe, heiter und gelassen zu wirken.
„Mmh“, machte Gavin. „Das trifft sich! Heute Mittag hatte ich nämlich keine Zeit, um etwas zu essen.“
„War in der Firma irgendwas Besonderes los?“
„Kann man so sagen.“
Etwas an seinen Tonfall ließ sie aufhorchen. „Und was?“
„Ich habe gekündigt“, erklärte er. Sein spitzbübisches Lächeln hatte Bree bis vor Kurzem unwiderstehlich gefunden.
Sie runzelte die Stirn. „Du hörst bei Madd Comm auf?“ Aber selbst eine Million Dollar würde ohne Arbeit nicht ewig reichen, vor allem nicht in San Francisco. Wollte Gavin etwa von ihrem Vermögen leben?
Bree drehte sich um und ging in die Küche, um nach der Lasagne zu sehen. Am Nachmittag hatte ihr das Kochen eine willkommene Ablenkung bedeutet, vielleicht klappte das auch jetzt.
„Jetzt bist du überrascht, stimmt’s?“, fragte er, folgte ihr und lehnte sich an den Türstock. Schon Gavins bloße Anwesenheit in der kleinen Küche reichte, um Brees Sehnsucht zu wecken.
„Allerdings. Ich habe gedacht, dir gefällt es bei Madd Comm“, sagte sie, ohne aufzublicken. Sie öffnete den Backofen, um die Lasagne herauszunehmen.
„In den Jahren dort habe ich mir in der Branche einen guten Ruf aufgebaut. Und jetzt bin ich endlich soweit, dass ich allein klarkomme.“ Er atmete tief durch und legte Bree die Hände um die Taille.
„Vorsicht! Die Form ist heiß.“ Bree versuchte, sich ihm zu entziehen – obwohl ihre Haut von seiner Berührung prickelte.
„Du solltest nicht so toll aussehen! Es ist unfair, dass du ein so schönes Kleid trägst und ich dich nicht anfassen darf“, beschwerte sich Gavin.
Bree verwünschte die starke Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, und das Kleid gleich mit dazu. Es gehörte auch zu den Kleidungsstücken, die Elle für sie ausgesucht hatte – dunkelblau und aus einem sehr anschmiegsamen Material.
„Ich möchte mich nur nicht verbrennen.“ Denn an diesem Tag fühlte sie sich weiß Gott schon verletzt genug …
„Schon gut. Ich decke den Tisch.“
„Habe ich schon gemacht.“ Bree hatte alles bis ins kleinste Detail geplant und vorbereitet. Zeit hatte sie ja genug gehabt – nachdem das Fotografieren von Paaren so plötzlich seinen Reiz verloren hatte. „Setz dich doch schon mal. Es ist gleich so weit“, sagte Bree und schaffte es, völlig gelassen zu klingen.
Wer hätte in ihr so viel schauspielerisches Talent vermutet?
Lächelnd servierte sie das Essen. Dabei sah Gavin sie bewundernd an, und sie wusste, dass sich die Mühe gelohnt hatte, die sie sich mit ihrem Äußeren gegeben hatte.
Sie wollte richtig gut aussehen, um darüber hinwegzutäuschen, wie sie sich in Wahrheit fühlte. „Und aus welchem Grund hast du gekündigt?“
Gavin lächelte, er strahlte regelrecht. „Um meine eigene Firma zu gründen.“
Bree setzte sich. Nun wurde ihr alles klar! Daher wehte also der Wind. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, und fragte so beiläufig wie möglich: „Und was für eine?“
„Meine eigene Werbeagentur. Klein, aber fein. Erstklassig, mit kreativen Ideen und dem Schwerpunkt auf Trendbranchen.“ In seinen Augen lag ein selbstbewusstes Glitzern, dem Bree einerseits kaum widerstehen konnte – und über das sie sich andrerseits ziemlich ärgerte.
„Ist das nicht riskant?“, fragte sie und neigte scheinbar verständnisvoll den Kopf zur Seite. „Braucht man dafür nicht jede Menge Startkapital?“
Für einen Augenblick verlor sich das Lächeln, was
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