Fuer eine Million Naechte mit dir
Tageslicht, von denen sie bisher nichts gewusst hatte.
Zum Beispiel die Kunst, die perfekte Rache an dem Mann zu üben, der ihren ärgsten Albtraum hatte Wirklichkeit werden lassen.
Als Gavin nachts Brees Nähe suchte, überließ sie sich seinen Zärtlichkeiten – was ihr alles andere als schwerfiel. Widerstehen hätte sie ihm sowieso nicht können, gegen ihre tiefe Sehnsucht nach ihm gab es kein Heilmittel.
Noch bis vor Kurzem hatte Bree das für Liebe gehalten, aber inzwischen hatte sie eingesehen, dass es sich offenbar um ein rein körperliches Phänomen handelte.
Sie schlang die Arme um ihn und genoss die Wärme seiner nackten Haut. Den ganzen Tag hatte Bree sich so schrecklich einsam gefühlt. Was konnte da ein bisschen Sex schaden, bevor sie Gavin danach weiterhasste?
Sie genoss das Zusammensein mit ihm wie einen beschwingenden Tanz. Warum auch nicht? Es musste ja nicht unbedingt etwas bedeuten.
Als er sie küsste, stellte sie fest, dass sie den Kuss hingebungsvoll erwiderte und nicht aufhören konnte. Bree wurde von einer Woge der Leidenschaft davongetragen und erreichte einen lustvollen Höhepunkt – dabei hielt sie Gavin an den Schultern fest und ließ ihn nicht los.
Obwohl ihr Herz etwas anderes sagte, redete sie sich ein: Es bedeutet nichts, ich werde ihn vergessen.
Zumindest würde sie es versuchen.
Für die wichtigen Meetings an diesem Tag trug Gavin seinen besten Geschäftsanzug.
Das Gefühl, verheiratet zu sein, gab ihm Sicherheit – wie ein festgegründetes Fundament einem Bauwerk. Mit diesem Bewusstsein fiel es ihm leicht, der Welt die Stirn zu bieten.
In letzter Zeit hatte Bree manchmal nervös, fast schon gereizt reagiert. Vielleicht machte sie sich Sorgen, dass mit seiner Firmengründung auch alles klappte. Sobald er die ersten Kunden für sich gewonnen hatte, würde sie sich gewiss besser fühlen.
Sollte er ihr erklären, dass er über mehr als hinreichendes Startkapital verfügte? Nur war er sich nicht ganz sicher, wie sie auf den Deal mit ihrem Vater reagieren würde.
Schuldbewusst begann er sich zu wünschen, dass er das Geld nie angenommen hätte. Aber eine Firmengründung war nun einmal nicht billig.
Er würde es wiedergutmachen, indem er ihr ein vorbildlicher Ehemann war.
Nach dem wunderbaren Frühstück – sie hatte Rühreier mit Speck gemacht – küsste er sie. Aus irgendeinem Grund war sie topgestylt. Sie trug ein aufregendes dunkelgrünes Kleid, das ihre Figur herrlich zur Geltung brachte. „Du siehst wieder mal umwerfend aus. Also, dann bis heute Abend bei der Party.“
„Bei welcher Party?“ Fragend neigte sie den Kopf zur Seite, und die dunklen Locken fielen ihr über die Schulter.
„Habe ich vergessen, es dir zu sagen? Wir feiern einen neuen Kunden, Reynolds Automotive.“
„Nein, hast du nicht erwähnt.“
„Vielleicht weil ich mir nicht sicher war, wie Brock meine Kündigung aufnehmen würde. Es hätte ja auch sein können, dass er sich ärgert und versucht, mich früher loszuwerden.“
„Wundert mich, dass es nicht so war.“
„Weil er mir vertraut. Das hat er mir gesagt. In letzter Zeit sind in der Firma ein paar seltsame Dinge vorgefallen, anscheinend gibt es irgendwo eine undichte Stelle. Es sind Daten an die Konkurrenz verraten worden. Ich habe Brock geholfen, die Folgen auszubügeln. Und ich war maßgeblich an dem Vertrag mit Reynolds beteiligt. Deshalb hat mir Brock noch ein paar Aufgaben übertragen, solange ich noch da bin.“
„Wie schön, dass dein Chef eine so hohe Meinung von dir hat.“
Täuschte sich Gavin, oder lag in ihrer Stimme eine Andeutung von Ironie? Nein, das konnte nicht sein, Brees warmes Lächeln erhellte den Raum …
„Stimmt. Daher verstehen auch einige Leute nicht, dass ich aufhöre. Aber alles hat einmal ein Ende.“
„Auch eine Ehe?“, fragte Bree und schien ihn mit Blicken zu durchbohren, wie Gavin leicht irritiert bemerkte. Vielleicht fühlte sie sich durch die vielen Veränderungen aus der Ruhe gebracht?
Er brachte ein Lächeln zustande. „Bis der Tod uns scheidet, das haben wir uns versprochen. Auf andere Art gehen wir nicht auseinander.“
Als er Bree umarmte, wirkte es einen Moment, als ob sie sich versteifte.
Dumm nur, dass er jetzt keine Zeit mehr hatte, weil er zum Frühstück mit dem Werbechef von Argos Shoes verabredet war. Für Gavin das zweite Frühstück an diesem Morgen. Aber er hatte Bree nicht enttäuschen wollen, die sich so viel Mühe gegeben hatte, um ihn zu überraschen.
„Ja. Bis
Weitere Kostenlose Bücher