Fuer eine Million Naechte mit dir
fand. „Du wirst lachen, wenn ich dir das sage.“
„Umso besser, ich könnte eine kleine Aufmunterung gebrauchen.“
Er überlegte. „Ach nein, ich will dich damit überraschen, wenn es tatsächlich so weit ist.“
„Toll, ich liebe Überraschungen.“
Gavin entging ihr leicht ironischer Tonfall. Wie konnte er sie nur so hinhalten? Er saß einfach gelassen da, als wäre alles in schönster Ordnung, und ließ sich das Essen schmecken. Dabei war ihre Ehe nur eine Farce!
Wollte er vielleicht wirklich sein Leben mit Bree verbringen? Oder war sie ihm doch nur Mittel zum Zweck? Würde er sie fallen lassen, wenn sein Geschäft erst richtig lief? Um sich dann einer schlanken Blondine zuzuwenden, mit der er bei offiziellen Anlässen mehr Aufsehen erregen würde?
Bestimmt hatte er genau das vor! Sobald er Brees Geld nicht mehr brauchte, würde er ihrer überdrüssig werden.
Sie verbot sich jede Bemerkung dazu und aß stattdessen weiter. Aber ihre Wut ließ sich nicht so leicht unterdrücken. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, hätte ihm unverblümt die Meinung gesagt und auf der Stelle Schluss gemacht! Was er dazu wohl sagen würde?
Aber sie besann sich eines Besseren. Wenn sie sich ihm gegenüber einen solchen Zornesausbruch leistete, bekam Gavin nur mehr Macht über sie. Sicher würde er ihr erzählen, dass sie sich irrte und dass er sie wirklich liebte – und sie würde ihm womöglich auch noch glauben.
Nein, so ging es nicht. Besser ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen!
Sie würde ihn in dem Glauben lassen, dass alles so lief, wie er es sich vorstellte. Seine ahnungslose Ehefrau würde zu Hause sitzen und mit ihren Bildern herumbasteln, während er die Welt im Sturm eroberte.
Zum Schein würde Bree mitspielen, ihm verständnisvoll zuhören und an allem Anteil nehmen. Gavin sollte denken, dass sie ihn liebte und anbetete, genau wie er es erwartete.
Und dann, wenn er am wenigsten darauf vorbereitet war, würde sie ihm sagen, dass sie alles wusste! Und ihn aus ihrem Leben hinauswerfen!
„Deine Lasagne ist spitze, Bree.“
„Danke. Statt mit Frischkäse mache ich sie mit Bechamelsauce. Das ist, denke ich, das Originalrezept.“
„Ich kann gar nicht glauben, dass du zusätzlich zu all deinen Vorzügen auch noch eine wunderbare Köchin bist.“
„Ach was“, sagte sie bescheiden. „Mir macht Kochen eben Spaß. Du brauchst mir nur zu sagen, was du gerne hättest, und ich bereite es für dich zu.“
Vielleicht würde er sich so tatsächlich in sie verlieben, denn die Liebe eines Mannes ging ja bekanntlich durch den Magen.
Wobei Geld unzweifelhaft einen noch stärkeren Anreiz darstellte.
Jedenfalls gehörte es zu Brees Rache, Gavin erst richtig in sie verliebt zu machen.
„Meeresfrüchte liebe ich“, sagte er mit leuchtenden Augen, „vor allem gegrillt. Wir könnten einen Grill auf den Balkon stellen. Dann könnte ich uns Krabben machen.“ Lächelnd fügt er hinzu: „Leicht verkohlte vielleicht …“
„Klingt ja köstlich. Wenn wir erst unser eigenes Haus haben, können wir uns auf der Terrasse einen überdachten Essplatz einrichten“, sagte Bree.
„Gute Idee. Bisher war ich meist zu bequem zum Kochen und bin lieber essen gegangen. Aber wenn wir erst ein richtiges Zuhause haben, können wir öfter auch mal Freunde einladen.“ Gavin wirkte zufrieden, als würde er in eine glückliche Zukunft sehen.
In der Tat eine reizvolle Vorstellung: Freunde einladen, im Freien mit ihnen essen … Nur schade, dass nichts davon wahr werden würde. Gavin und sie machten einander nur etwas vor, spielten ein Spiel miteinander.
„Mmh“, machte Gavin. „Eine wunderbare Salatsauce …“ Als er genüsslich die Gabel ableckte, spürte Bree, wie ihr bei diesem Anblick warm wurde. Warum nur ließen sich ihre Gefühle nicht einfach abstellen?
„Liegt sicher am Olivenöl. Ich kaufe es in Sonoma bei einem alten Mann, der einen wunderbaren Olivenhain hat. Es schmeckt einfach unvergleichlich.“
„Da müssen wir mal zusammen hin.“
„Unbedingt.“
„Ich glaube, es liegt nicht nur am Öl, sondern auch an den Gewürzen. Die Mischung ist dir super gelungen. Ich glaube, du bist ein Naturtalent.“
„Oh, ich habe viele verborgene Talente.“ Sie warf die glänzenden Locken zurück und lächelte vielsagend. „Du hast ja keine Ahnung.“
Und in der Tat konnte sie selbst kaum glauben, dass sie angesichts dessen, was ihr widerfahren war, so ruhig blieb. Vielleicht kamen gerade dadurch Fähigkeiten ans
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