Fuer eine Million Naechte mit dir
gewusst?“
„Nein, ehrlich nicht. Gavin ist zwar mein Kollege, aber so gut kenne ich ihn auch wieder nicht.“
„Aber deine Nummer ist eingespeichert …“
„Weil ich Brocks Sekretärin bin. Gavin muss mich oft wegen Terminen anrufen.“
„Heißt das, du hast mich nicht angelogen?“
Elle zögerte. „Jedenfalls nicht, was das betrifft. Ich war mir von Anfang an sicher, dass Gavin dich wirklich mag. Wie kommst du denn auf die Idee mit dem Geld?“
„Oh, weil mein eigener lieber Vater gerade auf den Anrufbeantworter gesprochen hat, dass es unterwegs ist.“
„Ach herrje, Bree, ich kann mir vorstellen, wie du dich jetzt fühlst. Ich hatte ja keine Ahnung!“
„Und warum hast du gerade gezögert? In irgendeinem Punkt hast du mir wohl doch etwas vorgemacht?“, fragte Bree mit neu erwachtem Misstrauen.
Wieder dauerte es etwas, bis Elle weitersprach. „Ich habe auch ein Geheimnis“, gestand sie flüsternd. „Für mich ist es ziemlich belastend, weil keiner es wissen darf. Ich habe ein Verhältnis mit meinem Chef.“
„Mit Brock Maddox?“, fragte Bree überrascht.
„Ja. Ich habe es bestimmt nicht darauf angelegt, aber es ist eben passiert. Und jetzt … Ach, es ist kompliziert. Aber ich glaube, am besten sage ich gar nichts mehr.“
„Sicher, dafür habe ich vollstes Verständnis.“ Bree versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
„Liebst du ihn?“, fragte Elle rundheraus.
„Nein!“
„Kein bisschen?“
„Bis vor ein paar Minuten war ich unsterblich in ihn verliebt!“, stieß Bree hervor.
„Aber Liebe lässt sich nicht ein- und ausschalten“, sagte Elle. „Niemand weiß das besser als ich. Du liebst ihn garantiert noch immer.“
„Ja, das fürchte ich auch“, gab Bree zu.
„Gavin ist ein netter Mann. Das mit dem Geld sagt nicht alles über eure Beziehung. Egal, was es damit auf sich hat, vielleicht ist es nur eine momentane Krise und ihr kommt darüber hinweg.“
„Dass Gavin sich hat bezahlen lassen für die Ehe mit mir? Wie soll ich denn bitte darüber hinwegkommen?“
„Gib ihm doch wenigstens eine Chance.“
Elles Worte ließen in Bree neue Hoffnung aufkeimen. Würde vielleicht alles wieder gut werden? Konnten sie so glücklich werden wie vorher?
Bei diesem Gedanken fing Bree wieder zu weinen an. Sie schluckte. „Elle, ich glaube, du verstehst nicht, wie tief enttäuscht ich bin. Damit sind meine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden. Immer schon hatte ich Angst, dass sich Männer nur für mein Geld interessieren. Gavin habe ich für die große Ausnahme gehalten, für den einen unter tausend. Und jetzt das!“
„Trotzdem glaube ich, dass er dich liebt – Geld hin oder her. Immer, wenn ich euch zusammen sehe, betet er dich geradezu an. Und das, obwohl er sonst von Frauen regelrecht umschwärmt wird. Ja, ich bin mir sicher: Er liebt dich.“
Nichts wollte Bree lieber glauben! „Meinst du? Ich wünschte ja, du hättest recht.“
„Gavin verdient nicht schlecht, ich weiß es, weil ich die Abrechnungen mache. Jedenfalls hat er es nicht nötig, aus finanziellen Gründen zu heiraten. Ich finde, du solltest erst mal abwarten und schauen, dass du mehr herausfindest – und nicht vorschnell reagieren. Sonst machst du vielleicht erst recht alles kaputt. Manchmal ist das Leben eben komplizierter, als uns lieb ist … Aber kampflos aufgeben sollte man nicht.“
„Stimmt schon“, räumte Bree zögernd ein. „Auf jeden Fall will ich hören, was Gavin selbst dazu zu sagen hat.“
„Und wer weiß? Vielleicht geht eure Beziehung sogar gestärkt daraus hervor.“
„Das bezweifle ich zwar, aber ich werde an deine Worte denken. Du behältst das doch für dich?“
„Versprochen. Glaub mir, bei mir sind Geheimnisse gut aufgehoben.“
Nachdem Bree aufgelegt hatte, löschte sie die Nachricht ihres Vaters und wischte sorgfältig ihre Fingerabdrücke ab – fast wie eine Kriminelle. Dabei hatte sie eine weiße Weste!
Als das Telefon erneut klingelte, nahm sie schnell ab. Was würde sie dieses Mal über ihren Ehemann erfahren?
Ihr Ehemann … Wie glücklich hatte sie dieses Wort in Sausalito gemacht, und welchen Kummer verband sie jetzt damit!
Der Anruf kam aus dem Hotel in Sausalito: Die Hochzeitsbilder waren fertig und bereits unterwegs.
Welch eine Freude! dachte Bree mit bitterem Humor und stellte sich selbst glücklich lächelnd an Gavins Seite vor – während er vermutlich nur an sein Bankkonto dachte.
Nun war die große Frage, wie sie sich verhalten sollte, wenn er
Weitere Kostenlose Bücher