Fuer eine Nacht und fuer immer
leichtbekleideten Frauen? „Nein. Das ist privat.“
„Genau wie dieser Garten.“
„Der übrigens wunderschön ist.“ Sie sagte das Erstbeste, was ihr in den verwirrten Sinn kam.
„Genau wie du – wunderschön.“ Seine Stimme ging ihr durch und durch. „Aber wer bist du?“ Er kam auf sie zu wie ein Raubtier auf seine Beute.
Sie wich zurück und überlegte, wie lange sie bis zum Tor brauchen würde, wenn sie rannte. „Einfach eine Privatperson.“
„Genau wie ich. Und ich passe auf mein Privateigentum auf. Vielleicht war dieser Reporter ja an einer Sache dran“, fuhr er nachdenklich fort. „Vielleicht bist du eine Spionin, die darauf aus ist, mein neuestes Projekt zu stehlen.“
„Eine Spionin?“, fragte sie entgeistert, doch nun sah sie seinen ernsten Gesichtsausdruck. „Stehlen?“ Sie machte einen weiteren Schritt zurück. „Lebst du in irgendeiner komischen Parallelwelt oder hast du sie einfach nur nicht mehr alle?“ Kopfschüttelnd ging sie weiter rückwärts. „Ich weigere mich, diese absurde Unterhaltung weiter zu führen.“
Er folgte ihr und holte sie rasch ein. „Parallelwelt? Interessant, dass du das sagst. Zufall?“ Jetzt war er so nah, dass sie jede einzelne seiner langen schwarzen Wimpern sehen konnte. Jede einzelne Bartstoppel. Und vielleicht verzog sich sein Mund im Ansatz sogar zu einem Lächeln.
Vielleicht aber auch nicht.
„Ich entschuldige mich für mein unbefugtes Eindringen“, sagte sie. „Aber ich wüsste es sehr zu schätzen, wenn du mir antworten würdest, bevor ich gehe.“
„Ich antworte dir, wenn du mir zeigst, an was du arbeitest.“
Sie umklammerte ihren Block fester. „Nein.“
Er spreizte die Hände. Resigniert? Eher nicht. Sie trommelte mit den Fingern auf den Block. „Eine ehrliche Antwort, bitte.“
„Ich schreibe Computerprogramme. Ziemlich einträgliche Programme.“
„Oh … Buchhaltungssoftware oder so was?“
„Nicht ganz.“ Er klang amüsiert. „Sehe ich aus wie ein Buchhalter?“
„Nicht ganz“, sagte sie und musste gegen ihren Willen lachen.
„Ich erschaffe andere Welten und Charaktere, die darin leben. Interaktives Zeug. Jeder, der sich einloggt und bezahlt, kann diese Welten besuchen. Aber es gibt Leute, die meinen, es sei okay, anderen die Arbeit von Jahren zu stehlen.“ Seine kalte, unerbittliche Miene verriet, dass er schlechte Erfahrungen mit derartigen Leuten gemacht hatte.
„Aha. Ich verstehe. Tut mir leid, als ich den Garten gesehen habe und niemand da war …“
„Vielleicht konntest du es aber auch einfach nicht mehr aushalten.“ Seine Stimme und sein Blick nahmen einen anderen Ausdruck an. Erwartungsvoll. „Du hast dich im Resort nach mir umgehört und bist hergekommen, damit wir das fortsetzen können, was wir vor ein paar Tagen begonnen haben.“
„Nein … Nic … Ich …“ Muss nachdenken. Allerdings wusste sie nicht mehr, worüber, wenn er sie so ansah. Er kam einen Schritt näher, und sie roch das Salzwasser auf seiner warmen Männerhaut. „Nein.“
„Du kannst alles aufklären, indem du mir beweist, dass du wirklich an etwas gearbeitet hast und nicht einfach hier herumgeschlichen bist.“
„Ich bin nicht geschlichen, ich habe …“
„Verzweifelt gehofft, dass ich rauskommen und dich sehen würde“, unterbrach er sie. Seine warme, weiche Stimme fesselte sie. Genauso hatte er geklungen, als er sie aufs Bett gelegt und ihr gesagt hatte, was er mit ihr tun würde – und wie.
Er nahm ihr den Hut ab und warf ihn auf den Tisch. Dann umfasste er ihre Schultern und zog sie zu sich, bis seine Lippen nur noch wenige Millimeter von ihren entfernt waren. Sie schwankte ihm entgegen; sie konnte es nicht abwarten, seinen Mund auf ihrem zu spüren. Als er ihr den Zeichenblock entzog und ihn auf den Tisch legte, machte sie keine Anstalten, ihn daran zu hindern.
„Und weil ich dich entdeckt habe, sollst du nicht diejenige sein, die als Erste nachgibt.“ Er verfestigte seinen Griff um ihre Schultern. „Und das ist in Ordnung. Ich habe nichts dagegen, dich gewinnen zu lassen – dieses Mal.“
Bevor sie ihm widersprechen konnte, küsste er sie. So sanft, gekonnt und souverän, dass sie nicht widerstehen konnte.
Eine kräftige Windbö streifte ihre erhitze Haut, doch sie ließ sich nicht davon stören. Während Nic sie weiterhin küsste, begann sie, mit den Händen seinen von der Sonne aufgeheizten Körper zu erkunden.
Doch auch, wenn das hier etwas ganz Harmloses sein sollte – auf die
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