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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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hatte. Offenbar war ihre Familie wichtig für sie.
    Sie behauptete, nichts mit ihm zu tun haben zu wollen. Ihm blieben etwa vierzig Minuten, sie umzustimmen. Er öffnete das Fester der Limousine zur Hälfte, sodass der angenehme Duft der Tropen hereinwehte. „Warst du schon mal auf den Fidschis, Charlotte?“
    „Nein.“
    „Und? Wie ist dein erster Eindruck?“
    „Freundlich. Ruhig … hoffe ich.“ Sie schnupperte. „Was riecht hier so angebrannt?“
    „Zuckerrohr. Vor der Ernte werden die vertrockneten Blätter abgebrannt.“ Zu gern hätte er Charlotte berührt, aber sie fing gerade an, sich zu entspannen. „Stört dich der Luftzug?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du kennst den Fahrer?“
    „Ich bin regelmäßig hier. Malakai arbeitet im Vaka Malua, seit es eröffnet wurde.“
    „Aha …“
    „Reist du viel?“
    „In den letzten Jahren eher nicht.“
    „Wie lange bleibst du?“ Wie viel Zeit habe ich, um dich umzustimmen?
    „Zwei Wochen.“
    „Ich hoffe, dass du in dieser Zeit findest, was du suchst.“
    Sie antwortete nicht.
    Da er spürte, dass sie sich ihm nicht öffnen würde, begnügte er sich damit, den Rest der Fahrt die an ihnen vorbeiziehende Landschaft zu kommentieren. Große, cremefarbene Häuser abseits der Straße, umgeben von üppig wuchernden Palmen und rot und violett blühenden Bäumen.
    Schließlich kam die Ferienanlage in Sicht – eine Ansammlung von Luxusbungalows mit den für die Fidschis typischen spitzgiebeligen grauen Dächern auf einer Anhöhe, und der Rest des Resorts, das sich bis zum Meer erstreckte.
    Malakai hielt vor dem Empfangsgebäude. „Steigst du auch hier aus?“, fragte er Nic.
    „Nein.“ Während Malakai ausstieg, um Charlotte die Tür zu öffnen, wandte sich Nic ihr zu. „Da wären wir. Ich habe anderswo etwas zu erledigen.“ Er wies mit dem Kinn in Richtung der Angestellten, die lächelnd mit Banjos und Muschelketten erschienen waren. „Hier stehen schon alle bereit, um dir jeden Wunsch zu erfüllen.“
    Sie sah ihn mit glutvoll blitzenden Augen an – genau das hatte er beabsichtigt, als er ihre Wünsche erwähnt hatte – bevor sie den Blick auf ihre Handtasche richtete, die sie geflissentlich zwischen sich und ihm platziert hatte. „Ich hoffe, du genießt deinen Aufenthalt“, sagte sie und stieg aus.
    „Ebenso.“ Er sah ihr hinterher. Sie hatte die aufregendste Figur, die ihm je untergekommen war.
    Und sie würde zwei Wochen lang hier sein.
    „Warte!“ Er zog einen australischen Fünfzigdollarschein aus dem Portemonnaie und schrieb seine Telefonnummer darauf. Dann sprang er aus dem Wagen, ging um ihn herum und steckte ihr den Schein in die Handtasche. „Falls du es dir anders überlegst.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, stieg er wieder in den Wagen und schloss die Tür. „Bring mich nach Hause, Malakai.“ Lächelnd dachte er darüber nach, wer wohl als Erstes schwach werden würde.

5. KAPITEL
    „Sind die neuen Möbel schon da?“ Jetzt, wo sie alleine waren, konnte Nic frei reden. Sie waren auf dem Weg zu Nics Wohnhaus, das an das Resort angrenzte und das man über eine von üppiger Vegetation umgebene Privatauffahrt erreichte.
    „Sie kommen morgen an“, antwortete Malakai.
    „Und ist das Bild fertig?“
    „Ja. Tenika ist ganz begeistert davon.“ Malakai sprach mit schüchterner Zuneigung über seine Frau. „Wir haben es dort aufgehängt, wo du es haben wolltest. Es sieht toll aus.“
    „Ich freu mich schon, es zu sehen.“
    Außerdem freute er sich darauf, mit Malakai und Tenika zu reden. Die beiden lebten in einem separaten Teil seines Anwesens und sorgten dafür, dass es bei ihm zuhause auch dann wohnlich und sauber blieb, wenn er in Australien war – oft für mehrere Wochen. Es war angenehm, in der Lage zu sein, Menschen, die ihm etwas bedeuteten, eine Arbeit und Unterkunft bieten zu können. Denn er wusste, was es hieß, in Armut zu leben.
    Als sein elegantes weißes Haus mit den hölzernen Fensterläden in Sicht kam, mischte sich ein wenig Stolz in seine Zufriedenheit. Vor einigen Jahren hatte er das Haus als Teil einer in die Jahre gekommenen Hotelanlage gekauft. Anschließend hatte er die Besitzer des Hotels überredet, die Anlage auf Vordermann zu bringen, und war stiller Teilhaber geworden. Zwar war es riskant gewesen, seine erste Million in etwas zu investieren, worüber er kaum etwas wusste, aber es hatte sich ausgezahlt – es sicherte das Einkommen einiger Einheimischer. Und auch für ihn selbst lohnte es sich.

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