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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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Gefühle, die Charlotte durchströmten, traf das nicht zu. Für Gefühle dieser Art war sie nicht bereit, und diese Geschichte würde nicht gut für sie ausgehen. Sie würde damit aufhören … gleich …
    Ihre Knie wurden weich, sie schlang ihre Arme um seinen Hals und machte weiter.
    Nic löste sich ein wenig von ihr. „Ich unterbreche uns ja nur ungern, aber deine Arbeit …“
    „Arbeit?“, fragte sie und reckte den Hals, um an seine Lippen heranzukommen.
    Er fuhr mit der Zunge über ihre Unterlippe. „Was auch immer du da gemacht hast. Als ich dich unterbrochen habe. Das, wovon du sagtest, dass es privat sei, und das du mir nicht zeigen wolltest.“
    Sie rückte von ihm ab, wandte den Kopf und sah, dass ihre wertvollen Entwürfe im Garten umherflogen. Entsetzt riss sie sich aus seiner Umarmung los und lief über die Wiese und in die Büsche hinein, um die Seiten einzusammeln. „Ich hab sie“, rief sie für den Fall, dass er ihr zur Hilfe eilen wollte. „Nicht gucken!“
    Als sie sich mit den zerknickten Seiten in den Händen wieder zu ihm umwandte, sah er sie mit sichtbarem Interesse lächelnd an.
    „Ich gehe jetzt“, verkündete sie mit glühenden Wangen. Nachdem sie die Seiten, die Stifte und den Block in ihre Tasche gestopft hatte, nahm sie ihren Hut und ging rückwärts auf das Tor zu. „Halt dich von mir fern. Ich meine das ernst“, sagte sie, während er weiter sein Ich-weiß-Bescheid-Lächeln lächelte. „Du bist schlecht für mich.“
    Dann wandte sie sich um und ging. Sie wusste, dass er ihr hinterhersah. Er war schlecht für ihren Seelenfrieden. Schlecht für ihre Willenskraft. Ein schlechter Zeitvertreib. Schlecht, schlecht, schlecht.
    Noch immer schmunzelnd sah Nic ihr hinterher. Sobald sie weg war, bückte er sich nach dem Bogen, der sich unter dem Tisch verfangen hatte. Nachdem er das Blatt glattgestrichen hatte, starrte er das erotische Bild an.
    Blumen – von wegen! Sein Schmunzeln wurde zu einem Grinsen. Doch dann sah er genauer hin. Das hier war gekonnt gemacht. Und die Zeichnung war mit Notizen versehen – Material, Farbkombinationen und Anmerkungen zum Schnitt.
    Und seine erste Reaktion, als er sie in seinem Garten vorgefunden hatte, war völlig übertrieben gewesen – er hatte sie ja quasi der Spionage beschuldigt! Blieb zu hoffen, dass seine Kussaktion sie davon abgelenkt hatte.
    Ihn hatte sie auf jeden Fall abgelenkt.
    Er faltete die Seite zusammen. Ein perfekter Vorwand, Charlotte wiederzusehen. Nicht, dass er einen gebraucht hätte. Während er das Tor schloss und abriegelte, dachte er über seinen unerwarteten Besucher nach. Natürlich wollte sie ihren Entwurf zurückhaben, und er würde ihn ihr bringen. Aber erst heute Abend.
    Er ging in sein Arbeitszimmer, setzte sich an den Rechner und betrachtete die Figuren, die dort auf den Bildschirmen mit der Lösung der Aufgaben beschäftigt waren, die ihnen in ihrer virtuellen Welt gestellt worden waren. Nic griff nach der Maus. Bevor er sich wieder anderen Dingen zuwenden konnte, hatte er heute mit dem Spiel noch alle Hände voll zu tun.
    Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, schloss Charlotte die Augen. Bilder gingen ihr durch den Kopf. Bilder davon, wie sie die Kontrolle verlor. Verzweifelt gehofft, dass ich rauskommen und dich sehen würde , hatte er gesagt. Als wenn er wüsste … aber er wusste es ja wohl. Und sie konnte sich nichts vormachen – verzweifelt umschrieb genau, wie sie sich fühlte, und genau deswegen hatte sie ihm gesagt, er solle sich von ihr fernhalten.
Der einzige vernünftige Satz, den sie zu ihm gesagt hatte. Abgesehen davon, dass sie ihm zu verstehen gegeben hatte, dass er schlecht für sie sei.
    Denn sie kannte diesen Typ Mann, der mit seinem Lächeln selbst eine Nonne dazu brachte, sich auszuziehen. Nic war ein großartiger Mann für eine Nacht, aber ansonsten wollte sie mit so einem Mann nichts zu tun haben. Wollte keine Vertraulichkeiten, Träume, Hoffnungen und Interessen mit ihm teilen. Nicht auf ein gemeinsames Leben und ein gemeinsames Zuhause hoffen oder darauf, dass seine Familie ihr über den Verlust der eigenen Familie hinweghelfen würde. Dafür war er nicht der Richtige.
    Sie sah aus dem Fenster über die Dächer hinweg und konnte zwischen den Bäumen sein Haus ausmachen. „Oh, Dad, was würdest du nur von mir denken?“ Nach dem, was sie getan hatte, wäre sie wohl kaum noch seine Prinzessin. Und Mum wäre entsetzt.
    Nic Russo … sie wandte sich ab, öffnete ihren

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