Fuer eine Nacht und fuer immer
Ohrläppchen.
„Genaugenommen wurde er für mich gemacht.“ Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, während er sich von hinten an sie drängte und er mit seinen seifigen Händen Kreise um ihre Brüste zog. „Ganz exklusiv … in Paris … vor Jahren.“
„Also, was rieche ich da … Jasmin?“
„Und Geißblatt, Mandarine, schwarze Rose … unter anderem.“
„Es erinnert mich an einen See in der Abenddämmerung, mit Nebelschwaden dicht über dem Boden und einem Himmel, der sich langsam verfärbt.“
„Du solltest Schriftsteller werden.“
„Und du stehst in einem langen Kleid da und siehst auf das Wasser hinaus. Dann komme ich von hinten und küsse dich auf den Hals … so etwa …“ Er drückte seine Lippen auf ihren Nacken. „Und das Kleid zerfällt unter meinen Händen wie Goldstaub.“ Seine Hände glitten über ihren Körper, und jede Stelle, die er berührte, bebte vor Glück.
„Dein Parfum war das Erste, was mir an dir aufgefallen ist.“
„Wirklich?“
„Am Check-in in Tullamarine standest du vor mir in der Schlange.“
„Oh …“ Wieso hatte sie diese Verbindung nicht gespürt, die so sehr zu einem Teil von ihr geworden war wie die Luft, die sie atmete?
Sie spreizte einladend – oder war es ergeben? – die Beine, als Nic in sie eindrang und sie dabei mit seinem warmen, starken Körper aufrecht hielt.
„Und ich habe mir vorgestellt, das hier zu tun …“, sagte er, während er tiefer in sie eindrang und seine Hände über ihren Bauch nach unten gleiten ließ.
Ein Traum, der wahr wurde – Nic konnte sich keinen besseren Start in den Tag wünschen. „Ich bin besessen von deinem Hals.“
Mit den Fingerspitzen streichelte er ihren Nacken und arbeitete sich dann langsam in ihr seidiges Haar vor. Als er ihren Scheitel erreichte, spürte er, wie sie erbebte.
„Das fühlt sich großartig an.“
„Genau wie du …“ Er drang noch einmal tief in sie ein, und sie zog sich eng um ihn zusammen. „Genau wie du …“
Vom Frühstückstisch aus konnten sie das Meer sehen. Es hatte aufgehört zu regnen, aber es war noch immer kalt und windig. Charlotte sah sich in seiner Wohnung um, die im Gegensatz zu seinem gemütlichen Haus auf den Fidschis extrem karg wirkte. Viel Glas, Schwarz und Chrom – nicht ein einziges Kissen oder eine Pflanze milderte die Strenge ab.
Charlotte fragte sich, ob er wohl Frauen herbrachte, doch langsam wurde ihr klar, dass bei ihm das Thema Abgrenzung Priorität besaß. Allerdings hatte er ohne Frage die Schlafzimmer vieler Frauen von innen gesehen. „Hast du hier auch ein Arbeitszimmer?“
Er deutete auf eine Tür am anderen Ende des Wohnzimmers. „Es ist eher einfach, aber das Licht und die Aussicht sind perfekt.“
„Also sehr inspirierend.“
„Die kreative Arbeit erledige ich überwiegend auf Fidschi. In Adelaide programmiere ich hauptsächlich.“
Charlotte stand auf und räumte ihr Geschirr in die Geschirrspülmaschine. „Wo ich schon einmal in Glenelg bin, würde ich gern einmal die Jetty Road hinuntergehen, falls noch Zeit ist.“
„Kein Problem.“ Auch er erhob sich. „Ich werde solange eine Runde am Strand joggen.“ Er nahm einen Schlüssel von einem Haken am Kühlschrank und reichte ihn ihr. „So wie ich die Frauen kenne, bin ich vor dir zurück, aber nur für den Fall …“
Als sie zurückkam, schloss Charlotte die Tür selbst auf, um Nic nicht zu stören. Da sie ihn nirgends sah, rief sie leise nach ihm, klopfte an die Tür seines Arbeitszimmers und versuchte, sie zu öffnen – abgeschlossen.
Weil sie mehr Lust gehabt hatte, mit Nic zusammen zu sein, als durch die Boutiquen zu schlendern, hatte sie ihren Ausflug kurz gehalten und war schnell zurückgekommen. Dass er innerhalb der Wohnung die Türen abschloss, überraschte sie. Tat er das gewohnheitsmäßig oder wollte er nicht, dass sie hineinging? Vertraute er ihr immer noch nicht? Nein, sie sagte sich, dass es eine verschärfte Sicherheitsmaßnahme war. Kein Wunder nach dem, was ihm mit Angelica passiert war.
Das Gute an der Sache war, dass sie so Zeit hatte, die vier großen roten Kissen, die sie gekauft hatte, auf seinem Sofa anzuordnen, bevor er zurückkam. Den Drachenbaum stellte sie auf den gläsernen Couchtisch. Zufrieden sah sie sich ihr Werk an und fand, dass es ein netter Willkommensgruß sein würde.
Anschließend räumte sie sein Schlafzimmer und die Küche auf. Gerade, als sie dabei war, die Arbeitsfläche abzuwischen, kam er wieder und brachte einen
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