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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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als eine neue Erfahrung.“
    Sie parkten unterhalb des Hauses und gingen um das Gebäude herum, um aufs Meer hinauszusehen.
    „Das war ein wunderschöner Abend“, sagte sie und verschränkte die Arme, um sich vor der kühlen Brise zu schützen.
    „Er ist noch nicht vorbei.“
    „Nic …“ Sie wandte sich um und sah ihn an. Im Blick ihrer sanften silbrigen Augen lag eine Verletzlichkeit, die ihn tief berührte. „Diese … Sache …“
    „Schon okay“, versicherte er ihr. „Es ist in Ordnung, dass es anders ist.“
    Lächelnd nahm sie seine Hand und ging Richtung Fahrstuhl. „Ja, stimmt.“
    Verzaubert von ihrem Anblick folgte Nic ihr in den Lift. Die Tür glitt zu und schloss die beiden in dem Metallkasten ein, der sich nun in Bewegung setzte.
    Charlotte schlang ihren Schal um Nics Hals und zog ihn zu sich. Plötzlich ruckelte der Lift, bevor er seine Fahrt nach oben fortsetzte. „Uuuh …“, sagte sie. „Bist du schon einmal mit dem Fahrstuhl steckengeblieben?“
    Nic stockte das Herz. „Nein.“ Dass er normalerweise immer die Treppe benutzte, sagte er ihr nicht.
    „Und? Würdest du gerne mal?“
    „Was?“ Er konnte sich kaum auf das konzentrieren, was sie sagte, weil sein Puls raste, er das Gefühl hatte, zu ersticken und ihm langsam schwarz vor Augen wurde.
    „Mit dem Fahrstuhl steckenbleiben.“
    „Eigentlich nicht.“ Ihm wurde heiß und kalt.
    Sie drängte sich ihm entgegen. „Sicher nicht? So ein Aufzug hat doch irgendwo einen Knopf, mit dem man ihn anhalten kann, oder? Ich könnte mir vorstellen …“
    „Denk nicht einmal daran.“ War sein Ton zu harsch? Stop! rief er sich innerlich zu – so half er sich in derartigen Situationen. Als in der Etagenanzeige endlich sein Stockwerk aufleuchtete, atmete er auf.
    „Zu spät, Chance vertan!“ Mit tänzelnden Schritten verließ sie den Aufzug vor ihm, sodass er einen Moment Zeit hatte, zu sich zu kommen.
    Mit unternehmungslustigem Blick zog sie ihren Mantel aus und warf ihn aufs Sofa. Dann schob sie den einen Träger ihres schwarzen Kleides herunter und sah Nic mit halbgeschlossenen Augen an. „Willst du sehen, was ich drunter trage?“
    „Später. Ich muss dringend ein paar Sachen erledigen. Ich bin in meinem Arbeitszimmer.“ Er küsste sie auf die Schulter. Sicher fühlte sie sich von ihm zurückgewiesen, doch er war gerade nicht bereit, seine Schwächen vor ihr auszubreiten. „Wärm schon mal das Bett vor, ich bin gleich bei dir.“
    Charlotte wachte im Dunkeln auf. Irgendetwas hatte ihren Schlaf gestört. Ein Klagelaut? Sie konnte sich noch vage daran erinnern, dass Nic irgendwann zu ihr gekommen war. Doch jetzt war der Platz neben ihr leer. Es war zwanzig nach vier.
    Sie schlüpfte aus dem Bett, zog sein Hemd, das auf dem Boden lag, an, und tappte vorsichtig durch den Flur ins Wohnzimmer. Dort sah sie Nic Richtung Meer gewandt auf dem Balkon stehen. Nackt. Einsam. Verloren. Allein.
    Ich liebe ihn.
    Die Verwirrung und die Bestürzung über diese Erkenntnis ließen sie rückwärts taumeln. Nein. Nicht jetzt, nicht mit ihm, einem Mann, der ihr ganz klar gesagt hatte, dass er keine längere Beziehung wollte.
    Weil ihre Knie zitterten, ließ sie sich auf einen Sessel sinken. Zähl bis fünf. Das darf nicht sein – er ist ein Freund, ein Liebhaber. Weiter nichts.
    Sie wusste nicht, wie lange sie im Dunklen dasaß, ihn ansah, dem Summen des Kühlschranks und ihrem eigenen Herzschlag lauschte und versuchte, sich einzureden, dass es einfach nur Heldenverehrung war. Immerhin hatte er sie gerettet. Wenn er wieder auf den Fidschis wäre, würde das Gefühl schon verschwinden. Sie brauchte nur etwas Zeit und Abstand.
    Sicher fror er da draußen entsetzlich.
    Ihr Herz erbebte vor Mitleid, und sie war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihm beizustehen und der Furcht, dass sie damit auf Ablehnung stoßen könnte.
    Vielleicht dachte er gerade über eine neue Idee nach. Vielleicht konnte er nachts und nackt am besten arbeiten. Sie wusste so gut wie nichts über seine Schlafgewohnheiten.
    Er drehte sich zur Seite; nun konnte sie sein Gesicht erkennen. Er sah nicht nachdenklich aus, sondern verstört. Dabei war doch alles in Ordnung gewesen, bis sie in seine Wohnung gekommen waren.
    Sie überlegte, wieder ins Bett zu gehen, aber sie brachte es nicht übers Herz, ihn dort allein in der kalten Winternacht stehenzulassen. Also stand sie auf und nahm den Mantel, der noch immer auf dem Sofa lag.
    Als sie die Glastür des Balkons aufschob, drehte

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