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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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gebracht, nun galt es nur noch, Chase zu verheiraten, und dann würde sie endlich wieder ihr altes Leben aufnehmen können. Rick und Roman waren ihr mittlerweile auf die Schliche gekommen und hatten ihr dieses Täuschungsmanöver immer noch nicht ganz verziehen, aber sie hatten Chase anscheinend nicht eingeweiht.
Also musste sie ihr Bestes tun, um ihn und Sloane zusammenzubringen, ehe er die Wahrheit erfuhr.
    »Wir gehen jetzt«, ordnete Eric an. »Deine Mutter muss sich ausruhen.« Er drückte Rainas Hand; eine stumme Aufforderung, sich zu verabschieden. Eric versuchte stets zu verhindern, dass sie sich allzu aufdringlich in das Leben ihrer Söhne einmischte.
    Aber da sie sich wirklich sehr erschöpft fühlte, nickte sie gehorsam. »Ich würde mich gern ein bisschen hinlegen.«
    Chases Augen verengten sich, als er sie forschend musterte. »Geht es dir nicht gut? Du siehst etwas blass aus, und mit deinem schwachen Herzen solltest du nicht so viel in der Stadt herumlaufen.«
    »Ich fühle mich ganz gut.« Im Geiste kreuzte sie die Finger. Noch nicht einmal die leichten Schmerzen, unter denen sie in der letzten Zeit immer wieder litt, konnten ihre Schuldgefühle lindern. Aber sie konnte nicht leugnen, dass sich ihre Söhne nicht zuletzt wegen ihres angeblich schlechten Gesundheitszustands für die Vorstellung, zu heiraten und eine Familie zu gründen, erwärmt hatten. Immerhin waren zwei bereits vor den Traualtar getreten.
    Und wenn es nach ihr ging, würde Chase dem Beispiel seiner Brüder bald folgen.
    Eric blickte sie an und runzelte die Stirn. »Chase hat Recht. Du bist wirklich ein bisschen blass um die Nase.« Er wandte sich an Chase. »Keine Sorge, mein Junge, ich kümmere mich schon um deine Mutter.«
    Chase öffnete die Tür, um sie herauszulassen. »Das weiß ich. Bei dir ist sie in den besten Händen.« Er lächelte Eric zu.
    »So, wie ihr beide über mich redet, komme ich mir vor, als wäre ich überhaupt nicht im Raum«, grollte Raina.
    »Das bist du jetzt auch nicht mehr.« Eric schob sie ins
Freie. »Mach’s gut, Chase. Nett, Sie kennen gelernt zu haben, Sloane.«
    Raina blieb kaum noch Zeit zum Winken, so schnell schlug Chase die Tür zu. Eric lachte so laut, dass er kaum noch Luft bekam. »Ich finde das gar nicht lustig«, beschwerte sich Raina, wohl wissend, dass sie wie ein ungezogenes Kind schmollte.
    »Weil du das Gefühl hast, aus dem Leben deines Sohnes ausgeschlossen zu werden. Mach dir keine Gedanken. Chase ist alt genug, um zu wissen, was er tut.« Er tätschelte ihre Hand. »Und jetzt werde ich mich erst einmal mit dir befassen. Geht es dir wirklich gut?«
    Sein Blick verriet ihr, dass er sich ernste Sorgen um sie machte, so wie es Chase vorhin getan zu haben schien. Eine seltsame Reaktion für einen Mann, der wusste, dass sie ihre Herzschwäche nur erfunden hatte, dachte Raina. Flüchtig erwog sie, ihm von ihrer Kurzatmigkeit und den leichten Schmerzen zu erzählen, die neuerdings immer wiederkehrten. Aber sie war gerade erst von seinem neuen Partner durchgecheckt und für vollkommen gesund befunden worden. Es gab keinen Grund zur Sorge, warum sollte sie dann unnötig die Pferde scheu machen?
    Also beantwortete sie seine Frage mit einem Nicken. »Ich fühle mich ausgezeichnet.« Und es würde ihr noch besser gehen, wenn sie Chase erst glücklich verheiratet wusste. »Sloane ist wirklich bildhübsch, findest du nicht? Dieses rote Haar und diese Locken ... Die ganze Zeit habe ich schon überlegt, an wen sie mich erinnert, aber ich komme einfach nicht drauf.« Doch im selben Moment, als sie das sagte, setzten sich die einzelnen Teile in ihrem Kopf zu einem Gesamtbild zusammen.
    »Ist es dir eingefallen?« Eric hatte sie scharf beobachtet.

    »Allerdings. Erinnerst du dich noch an Jacqueline Ford? Von der High-School?« Eric und sie waren beide in Yorkshire Falls geboren und aufgewachsen.
    Er legte die Stirn in Falten, während er angestrengt nachdachte. »Ein hübscher Rotschopf? Mit einer Lockenmähne?«
    »Genau die«, stimmte Raina aufgeregt zu. »Sie hat sich viel für sich gehalten, weil ihre Eltern solche Snobs waren, aber wir beide waren trotzdem gute Freundinnen. Im Sommer haben wir uns immer in dem Baumhaus auf ihrem Hinterhof verkrochen. Das ist übrigens immer noch da, das Grundstück gehört jetzt den McKeevers.«
    Und dann war Jacquelines Familie an einem heißen Sommertag ganz plötzlich fortgezogen. Das Haus wurde zum Verkauf angeboten, und nur die Dienstboten kamen noch einmal

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