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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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und wenn es nicht noch einiges zu besprechen gäbe, hätte sie sich jetzt am liebsten ins Bett gelegt und wäre in dem beruhigenden Wissen eingeschlafen, dass ihr Geheimnis gewahrt bleiben würde.
    Aber ihr stand immer noch die Unterredung mit Chase bevor.
     
     
    Müde und aufgedreht zugleich streckte Chase die Beine aus und legte die Füße auf den Tisch vor dem Sofa. Als er zum
Telefon hinüberblickte, sah er, wie das rote Lämpchen erlosch. Sloane hatte aufgelegt.
    Kurz drauf kam sie aus dem Gästezimmer, dem kleinen Schlafzimmer, in dem Chase sie für die Dauer ihres Aufenthalts in Yorkshire Falls untergebracht hatte. »Stille Wasser sind tief, die alte Weisheit bestätigt sich doch immer wieder«, stellte sie fest.
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »So, dass du einfach undurchschaubar bist. Vorhin in der Kneipe hast du mich mit deinem Machogehabe völlig überrumpelt.« Sie kuschelte sich in die andere Ecke des Sofas. Ein zarter Vanilleduft stieg ihm in die Nase. Nachdem sie übereingekommen waren, dass sie bei ihm wohnen sollte, hatte sie in seinem Badezimmer ein paar persönliche Dinge deponiert.
    Sie hatte ihn gefragt, ob er etwas dagegen habe, und er hatte verneint. Was eine Lüge gewesen war. So sorgte sie dafür, dass sie ihm überhaupt nicht mehr aus dem Kopf ging.
    Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt eine bequeme graue Jogginghose und ein pinkfarbenes T-Shirt, das sich über ihren Brüsten spannte. Und sie hatte auf einen BH verzichtet.
    Er versuchte zu schlucken, doch sein Mund war strohtrocken geworden. »Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich zugelassen hätte, dass Dice über dich herfällt?«
    »Nein.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Aber ich weiß jetzt, dass Chase Chandler ein Mann ist, der viele Facetten hat.«
    »Dasselbe könnte ich von dir sagen, Sloane Carlisle.« Genau deswegen durfte er es auch nicht riskieren, sie mit in sein Schlafzimmer zu nehmen und sie zu lieben. Nicht noch einmal.
    Obwohl sie im Laufe des Abends unmissverständliche Signale
ausgestrahlt hatte, würde er ihrer stummen Einladung nicht Folge leisten. Er war schon jetzt so fasziniert von ihrer schillernden Persönlichkeit, sogar von den Seiten an ihr, die er noch gar nicht kannte, dass er fürchtete, sie könnte seine Zukunftspläne ernsthaft gefährden, wenn er sich zu sehr auf sie einließ.
    Was ihn wieder zu ihrem Geheimnis brachte. »Ich denke, es ist an der Zeit, dass du mir verrätst, was du im Crazy Eights zu suchen hattest und warum wir Freitagabend unbedingt noch mal hinmüssen.«
    »Wir?« Sie rümpfte leicht die Nase.
    Er runzelte die Stirn, weil sie offenbar versuchte, ihn vom Thema abzulenken. »Du weißt ganz genau, dass ich dich nicht allein gehen lasse. Also erklär mir bitte, warum wir diesen miesen Schuppen nochmals betreten müssen.«
    Sie lehnte sich gegen die Polster und schloss die Augen. Ihr Haar fiel ihr in weichen Locken über die Schultern; der schimmernde Rotton bildete einen auffallenden Kontrast zu seiner schlichten grauen Couch. Sie brachte so viel Farbe und Licht in sein eintöniges Leben. Am liebsten hätte er sie an sich gezogen und dieses Licht tief in sich aufgesogen – auf die einzige Art, auf die ihm dies möglich war.
    Nicht jetzt, Chandler. Halt dich zurück , ermahnte er sich.
    »Ehe ich dir etwas über Samson erzähle«, riss ihn ihre Stimme wieder in die Gegenwart zurück, »muss ich erst wissen, ob ich dir vertrauen kann.« Sie legte den Kopf schief und sah ihn an.
    »Ich erinnere dich nur ungern daran, aber ich habe dir heute das Leben gerettet. Zweimal, um genau zu sein«, erwiderte er. »Und da fragst du noch, ob du mir vertrauen kannst?«
    Es überraschte ihn selbst, wie sehr ihn ihr Mangel an Vertrauen kränkte. Er war Journalist, sein Interesse an ihr sollte
rein beruflicher Natur sein. Aber was er für sie empfand, ging über berufliches Interesse weit hinaus.
    Sie nagte an ihrer Unterlippe und überlegte kurz, ehe sie sich rechtfertigte. »Ich bin immer dazu angehalten worden, Reportern gegenüber misstrauisch zu sein.« Dabei spielte sie nervös mit ihren Fingern.
    Mit diesem einen Satz hatte sie eine höhere Barriere zwischen ihnen errichtet, als er dies je vermocht hätte. »Das ist nun einmal mein Beruf.«
    »Ich weiß. Und ich kann nicht vergessen, was du gesagt hast.« Sie atmete tief durch. »Alles, was ich dir erzähle, kann dir helfen, Karriere zu machen, aber es kann auch den Menschen schaden, die ich liebe. Es tut mir Leid, aber deshalb muss ich

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