Für eine Nacht
ihnen drohte.
»Worauf wartest du noch?«, hauchte sie.
Chase spürte, wie Dice hinter ihm immer näher kam. Die Zeit wurde allmählich knapp. »Gute Frage.« Er packte sie um die Taille, hob sie hoch und setzte sie auf den Rand des Billardtisches, dann drängte er sich zwischen ihre Beine. Trotz der trennenden Stoffschichten konnte er die Hitze spüren, die ihr Körper ausstrahlte. Unwillkürlich musste er daran denken, wie sich die feuchte Stelle zwischen ihren Schenkeln anfühlte, und er merkte, wie ihm der Schweiß ausbrach.
Hinter ihm feuerte Dice ihn lautstark an, endlich zur Sache zu gehen, doch Chase zog es vor, das Tempo selbst zu bestimmen. Er senkte den Kopf, presste die Lippen gegen ihren Hals und fuhr mit der Zunge behutsam über die weiche Haut, woraufhin
sie dieses leise Stöhnen von sich gab, das er so gerne hörte. Vielleicht war sie sein Untergang, aber wenn, dann starb er als glücklicher Mann.
Aber er musste jetzt langsam zur Tat schreiten. Er strich ihr langes, lockiges Haar weiter nach hinten und blies sacht auf die feuchte Stelle an ihrem Hals. Das Klatschen, Pfeifen und Johlen um sie herum schwoll an, doch was Chase betraf, so hätten sie genauso gut allein sein können. Aber noch waren sie nicht in der Sicherheit seines Hauses, und um dorthin zu gelangen, musste er noch einen letzten Zug machen.
Wieder fuhr er mit der Zungenspitze über ihre Kehle – einmal, zweimal –, dann verharrte er dort gerade lange genug, um Dice zu verstehen zu geben, dass er Sloane auf diese eindeutige, primitive Weise als sein Eigentum brandmarkte. Dann hob er den Kopf, zog die benommene Sloane auf die Füße, streifte seine Jacke ab und legte sie ihr um die Schultern. Sollte Dice doch denken, was er wollte.
»Komm, wir gehen.« Er drückte ihre Hand fester und drängte sich an den Bikern vorbei. Ihm entging nicht, dass die Gang auf Dices Zustimmung wartete, bevor sie ihn gehen lassen würde.
Dieser nickte, woraufhin sich die Gruppe teilte und ihnen den Weg freigab. Chases Erleichterung hielt jedoch gerade so lange an, wie er brauchte, um Sloane von den Bikern wegzuziehen. Doch dann blieb sie plötzlich stehen, gab aber seine Hand nicht frei, sodass er gezwungen war, ebenfalls innezuhalten.
Sloane drehte sich zu Dice, seinen Kumpanen und den alten Männern um, die ihre Billardpartie wieder aufgenommen hatten, als sei nichts geschehen.
»Hey, Earl!«, rief sie laut.
Chase biss die Zähne zusammen und umklammerte ihre
Hand fester. Er wusste, was kommen würde, konnte aber nichts tun, um es zu verhindern.
»Wir sehen uns dann Freitag.« Sloane winkte dem alten Mann mit ihrer freien Hand zu. »Und wenn Sie Samson sehen, richten Sie ihm aus, dass ich hier auf ihn warte.«
Jetzt hatte Chase endgültig genug. Er stürmte zur Vordertür hinaus und zerrte Sloane mit sich. Sowie sie draußen standen, packte er sie bei den Armen und schüttelte sie, weil er seinem Frust unbedingt freien Lauf lassen musste. »Hast du jetzt komplett den Verstand verloren? Es kommt überhaupt nicht in Frage, dass du je wieder einen Fuß in diesen Schuppen setzt! Ich hatte heute schon genug damit zu tun, deinen hübschen Hintern zu retten!«
Sie sah ihn an. Ihre grünen Augen blickten für seinen Geschmack ein bisschen zu groß und unschuldig. »Danke für das Kompliment.« Dabei klopfte sie sich vielsagend auf ihr Hinterteil, während sie mühsam versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken.
»So habe ich das nicht gemeint.«
Jetzt lachte sie hellauf, und er spürte, wie sein Ärger verrauchte.
»Ich weiß. Aber trotzdem danke, dass du mir geholfen hast. Das ist mein Ernst.« Sie strich ihm sacht über die Wange. »Du hast dich meinetwegen in Gefahr begeben. Das hat noch kein Mann für mich getan.«
»Tut mir Leid, dass ich eine so lächerliche Vorstellung hinlegen musste«, entschuldigte er sich.
»Mir nicht.« Sie grinste, obwohl ihr das Blut in die Wangen stieg.
Chase schüttelte den Kopf. Er konnte nicht umhin, ihren Mut zu bewundern, aber er wurde einfach nicht schlau aus ihr. Wer war diese Frau namens Sloane Carlisle, die Tochter
eines prominenten Politikers, die aussah wie ein Porzellanpüppchen, aber mehr Rückgrat hatte als die meisten Männer, die er kannte? Und der allem Anschein nach auch noch gefallen hatte, was eben im Crazy Eights zwischen ihnen vorgefallen war.
Ihm war es ähnlich ergangen, aber im Gegensatz zu ihr hatte er gewusst, dass er die Situation unter Kontrolle hatte. Einigermaßen jedenfalls.
»Du
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