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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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nicht ganz das, was er hatte fragen wollen.
    Verstört sah Mia zu ihm auf. „Weil ich dich liebe …“
    Frisco fluchte laut. „Du kennst mich doch nicht einmal. Wie kannst du mich dann lieben ?“
    „Alan, ich kenne dich …“
    „Ich kenne mich nicht einmal mehr selbst. Wie zur Hölle kannst du das dann?“
    Nervös befeuchtete Mia ihre Lippen mit der Zungenspitze, und Frisco wurde nur noch wütender. Himmel, wie sehr er sie begehrte! Im Grunde wollte er nur eins: dass sie blieb. Er wollte, dass sie ihn liebte. Denn er, lieber Gott, er liebte sie doch auch!
    Das unbehagliche Gefühl in seiner Brust, diese Enge, die ihn in der Nacht überfallen und so beunruhigt hatte, war nicht gewichen. Er war mehrfach aufgewacht und hatte immer dasselbe brennende Gefühl verspürt. Dieses Gefühl würde bleiben.
    Mia hingegen würde ihn verlassen. Sie konnte ihn unmöglich lieben. In Wirklichkeit liebte sie ein Phantom, den Schatten des Mannes, der er einmal gewesen war. Wenn er es ihr nicht sagte, würde sie das früher oder später selbst herausfinden und erkennen, dass er sie belogen hatte, die ganze Zeit belogen. Dass sie einen Fehler gemacht hatte. Dass er ihre Liebe nicht wert war. Und dann würde sie ihn verlassen.
    Und dann wäre er noch einsamer als je zuvor.
    „Sag mir einen Grund, warum ich mich mit Unterricht herumärgern sollte, wenn ich doch ebenso gut in aller Ruhe zu Hause sitzen, fernsehen und meine Invalidenrente einstreichen kann?“
    „Weil du damit niemals zufrieden wärst.“ Mias Augen sprühten vor Zuversicht und Leidenschaft. Wie konnte sie nur so großes Vertrauen in ihn setzen?
    Frisco spürte einen dicken Kloß im Hals, doch er lachte nur abfällig. „Genau. Und unterrichten, das ist genau mein Ding, was? Ich halte es lieber mit dem Sprichwort: ‚Wer etwas kann, tut es; wer nichts kann, unterrichtet !
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. „So denkst du also wirklich über Lehrer? Über mich ?“
    „Es wäre kein Sprichwort, wenn es nicht ein Körnchen Wahrheit enthielte.“
    „Ach ja? Und was ist damit: ‚Wer ausbildet, gestaltet die Zukunft‘?“ Ihre Augen blitzten. „Kinder sind die Zukunft der Welt. Das ist einer der Gründe, warum ich Lehrerin geworden bin.“
    „Vielleicht interessiert mich die Zukunft ja gar nicht“, gab er heftig zurück. „Vielleicht interessiert mich überhaupt nichts mehr, verdammt noch mal.“
    Sie hob das Kinn und funkelte ihn zornig an: „Das ist nicht wahr. Du hängst an Tasha. Und an mir, auch wenn du es nicht zugeben willst.“
    „Im Wunschdenken übertriffst du sogar mich“, log er. Er wollte die Sache jetzt rasch hinter sich bringen, wollte sie so wütend machen, dass sie endlich ging. Er wollte, dass sie für alle Zeiten bei ihm blieb, aber er wusste, dass sie nicht bleiben würde. Wie denn auch? Er war ein Nichts, ein Niemand. „Das ist wieder mal typisch für dich“, fuhr er fort. „Du siehst nur, was du sehen willst. Du ziehst von Malibu nach San Felipe und bildest dir ein, du könntest die Welt retten, indem du unterprivilegierte Kinder amerikanische Geschichte lehrst. Dabei wäre es tausendmal wichtiger, ihnen beizubringen, wie sie den Tag überleben können, ohne von Kindern einer rivalisierenden Gang niedergeschossen zu werden.“ Er machte eine Pause und atmete heftig.
    „Du hast gerade mal einen Blick auf mich geworfen und dir eingebildet, ich müsste gerettet werden. Aber du irrst dich. Ich brauche deine Hilfe ebenso wenig wie die Kinder, die du unterrichtest.“
    Ihre Stimme zitterte. „Nein, du bist es, der sich irrt. Du brauchst meine Hilfe mehr als jeder andere.“
    „Also gut.“ Er zuckte die Schultern. „Dann bleib eben. Wenn du unbedingt willst. Für den tollen Sex mit dir nehme ich auch deine Moralpredigten in Kauf.“
    Sprachlos starrte Mia ihn an. Er hatte es geschafft: Er hatte ihrer Beziehung den Todesstoß gegeben. Mit versteinertem Gesicht kämpfte sie gegen ihre Tränen.
    „Du hast recht!“, stieß sie mit bebender Stimme hervor. „Ich kenne dich nicht. Ich habe mir eingebildet, dich zu kennen, aber …“ Kopfschüttelnd sah sie zu Boden. „Ich dachte, du bist ein SEAL. Ich dachte, du gibst niemals auf. Aber du hast aufgegeben, du hast dich aufgegeben! Und jetzt, wo dein Leben nicht ganz nach Plan verläuft, überlässt du dich einfach deiner Verbitterung und deinem Zorn. Offensichtlich bleibt dir wirklich nichts anderes übrig, als in deiner schäbigen Wohnung deine Invalidenrente zu versaufen

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