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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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angelegentlich in den Kamin.
    „Tja, Tasha ist draußen“, murmelte Mia nach einer Weile. „Und ich höre dir zu.“
    Frisco sah kurz auf und lächelte schief. „Ja, ich weiß. Ich … versuche nur … die richtigen Worte zu finden.“ Er schüttelte den Kopf, und der Schmerz und die Verzweiflung in seinen Augen nahmen ihr fast den Atem. „Aber wahrscheinlich gibt es dafür keine richtigen Worte.“
    Mia traute ihren Ohren nicht. Was konnte geschehen sein zwischen gestern Nacht und heute Morgen? Sie hatten doch eine perfekte Liebesnacht miteinander verbracht. Oder hatte nur sie es so empfunden? Er war sehr still gewesen, in sich gekehrt. Sie hatte ihn sogar darauf angesprochen! Die Hand schon nach ihm ausgestreckt, hielt sie plötzlich inne, aus Angst davor, zurückgewiesen zu werden.
    Von Anfang an hatte Frisco keinen Zweifel daran gelassen, dass er sie nicht liebte. Sie selbst dagegen hatte sich eingeredet, das mache ihr nichts aus. Doch damit hatte sie sich nur selbst belogen. Es machte ihr sehr viel aus. Sie wünschte sich seine Liebe. Es war dumm gewesen, aber sie hatte gehofft, ihre Liebesnächte würden ihn an sie binden, bis er sich schließlich auch in sie verliebte.
    Sie hatte Angst vor der Antwort, musste die Frage aber trotzdem stellen. „Willst du mich loswerden?“
    „Himmel, nein. Ich weiß nur nicht, wie ich dir die Wahrheit beibringen soll.“ Trauer und Wut verschleierten seinen Blick.
    Sie hätte ihn gern tröstend in den Arm genommen, aber sein Zorn hielt sie zurück. „Was auch immer es ist – es wird schon nicht so schlimm sein.“
    „Mein Knie wird nie mehr heilen“, sagte er leise. Mia bemerkte ein verdächtiges Glitzern in seinen Augen. „Mehr als jetzt werde ich nicht erreichen. Ich werde immer nur auf Krücken oder mit einem Stock herumhumpeln.“
    Endlich sah Alan also der Wahrheit ins Gesicht. Mia fiel ein Stein vom Herzen. Es ging nicht um sie oder um sie beide. Es ging um ihn.
    Sie war so froh darüber. Jetzt, wo er sich der Wahrheit stellte, konnte er endlich anfangen, wieder zu leben. Zugleich trauerte sie mit ihm, fühlte mit ihm. Sie wusste, wie schwer es ihn angekommen sein musste, sich mit den Tatsachen abzufinden.
    „Ich werde nie wieder ein SEAL sein“, fuhr er mit abgewandtem Blick fort. „Es ist aus und vorbei. Ich muss mich mit der Tatsache abfinden, dass ich für immer … behindert bin.“
    Mia wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie spürte seinen Schmerz, seine Wut, seine Verzweiflung, und ihr war klar, dass er diese Worte zum ersten Mal laut aussprach. Also schwieg sie lieber und wartete, was er ihr noch zu sagen hatte.
    „Dir habe ich den Eindruck vermittelt, ich würde nur hart an mir arbeiten und trainieren müssen“, fuhr er fort. „Und diese Liste an meinem Kühlschrank … ich war überzeugt, ich müsste nur stark genug sein und kämpfen, und mein Knie würde wieder heilen. Aber es ist und bleibt kaputt, daran wird sich nichts mehr ändern.“
    „Es tut mir leid“, war alles, was Mia darauf erwidern konnte.
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Mir tut es leid. Denn ich habe dich im Glauben gelassen, ich hätte eine Zukunft …“
    „Aber die hast du doch“, unterbrach sie ihn. „Du hast eine Zukunft! Es ist nur nicht die, die du dir einmal als kleiner Junge vorgestellt hast. Du bist stark, du bist tough, du bist erfinderisch. Du wirst dich an die Gegebenheiten anpassen. Du wirst die richtigen Entscheidungen treffen. Du schaffst das. Lucky hat mir von dem Job erzählt, den die Navy dir angeboten hat. Das wäre doch eine wunderbare Sache.“
    Blinde Wut wallte in Frisco auf. Ausbilder? Wie oft musste er sich diesen Schwachsinn eigentlich noch anhören? Er sollte unterrichten und dann mit ansehen, wie seine Schüler ihre Ausbildung abschlössen und loszogen und all das taten, was er nie wieder würde tun können. „Dass ich nicht lache, vielen Dank.“
    „Warum nicht? Du wärst ein wundervoller Lehrer, da bin ich mir sicher. Ich sehe doch, wie du mit Tasha umgehst. Und selbst bei Thomas hast du einen Stein im Brett – und er ist nur sehr schwer zu beeindrucken. Und …“
    Die Wut in ihm kochte höher und höher, konnte seinen Schmerz aber nicht überdecken. Der Schmerz war so überwältigend, dass er sich fühlte, als würde er sterben. Was noch nicht gestorben war, als ihm das Knie zerschmettert wurde, erstarb jetzt in ihm.
    „Was zum Teufel geht es dich eigentlich an, was ich tue?“, brach es zornig aus ihm hervor. Das war

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