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Für einen Tag Mann sein!

Für einen Tag Mann sein!

Titel: Für einen Tag Mann sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nik S. Martin
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gehe in die Dusche."
Oliver lachte, stand aber auf. Während er sich Boxershorts und ein T-Shirt aus dem Schrank nahm, schälte ich mich aus dem Laken.
"Was erzählst du Vicky?"
Ich erstarrte mitten in der Bewegung. Vicky! Du lieber Himmel - so konnte ich ihr doch nicht unter die Augen kommen! Absagen? Höchstens per SMS, meine Stimme war ja nicht wieder zu erkennen.
"Verdammt!", fluchte ich verhalten.
"Soll ich sie anrufen?"
"Und was sagen?"
Oliver rieb sich das Kinn, dann grinste er verschmitzt.
"Ich sage einfach, ich hätte für heute einen Wellnesstag gebucht. Das ist ja Ausspannen - aber eben auch auf eine Art, von der du etwas hättest. Das müsste sie mir doch abkaufen, oder?"
Ich schnaubte. Warum hatte er solche Ideen denn nicht in der Realität?
"Versuch es." Ich zuckte mit den Schultern und tappte ins Bad.

Eine erfrischende Dusche später zog ich mir Olivers Trainingsanzug an und ging in die Küche. Ich blinzelte, traute meinen Augen nicht. Der Kerl hatte doch tatsächlich den Frühstückstisch gedeckt! Mit allem Drum und Dran - das hatte er noch nie gemacht. Normalerweise ließ er sich bedienen wie ein Pascha, tat nichts im Haushalt, kochte nie. Sein Beruf, er handelte mit Devisen und Aktien, kostete Montag bis Freitag seine volle Aufmerksamkeit. Weshalb er an den Wochenenden eher für nichts zu gebrauchen war, außer herum lungern.
"Was ist denn in dich gefahren?", frage ich staunend.
"Ich kann doch auch mal den Gentleman geben, oder?"
"Das hat nicht zufällig mit meinem neuen Erscheinungsbild zu tun?"
"Nöö."
Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und begann zu grübeln. Im Grunde hatte ich vorgehabt, den Wunsch bis zur letzten Minute zu halten und erst dann abzulehnen, damit ich wieder die richtige Kim werden konnte. Sollte sich die Hexe irgendwie auftreiben lassen, könnte ich ihr ja noch ein paar dieser Pillen abkaufen, um dieses Abenteuer zu wiederholen. Nun kam mir aber der Verdacht, Oliver wäre es lieber, wenn ich dauerhaft ein Mann bliebe. Doch was würde das für mich bedeuten? So konnte ich ja kaum ins Büro gehen - mein Ausweis, ein weiteres Problem. Vicky, was würde sie sagen?
"Du weißt, dass ich nicht so bleiben kann", setzte ich an.
Er nickte und setzte sich mir gegenüber.
"Im Grunde ja. Ich weiß, wie das klingen muss, aber so gefällst du mir besser. Ich will und kann dich nicht zwingen, so zu bleiben - aber ganz ehrlich, ich würde es mir wünschen."
Ich griff nach dem Saftglas und leerte es in einem Zug.
"Wenn ich wieder normal bin, also weiblich, ändert sich dann etwas?"
"Was sollte sich ändern. Ich liebe dich, Kim. Egal, in welcher Hülle du steckst. Aber als Kerl bist du einfach heißer."
"Das hilft mir. Danke!", erwiderte ich sarkastisch.
Ob ich doch Vicky fragen sollte?
"Was hat Vicky eigentlich gesagt?", erkundigte ich mich.
"Sie hat gemeint, wäre schön, dass ich aufgewacht wäre. Sie wünscht uns einen schönen Tag - wie auch immer sie das gemeint hat."
Ich musste grinsen. Vicky - einfach unverbesserlich!
"Sie weiß so ziemlich alles über unsere Beziehung ..."
"Oh." Betreten goss Oliver etwas Milch in den Kaffee.

Schweigend frühstückten wir. Doch die Stimmung war nicht negativ, eher entspannt. Ich hing meinen Gedanken nach und er sicherlich seinen. Nie hätte ich geahnt, was in ihm steckt, wäre mir nicht die Rothaarige über den Weg gelaufen. Als Kerl mache ich ihn so scharf, wie ich es als Frau niemals könnte. Das war mir klar. Aber zählte das? War das für sich alleine so gewichtig, dass ich in dieser Rolle bleiben sollte? Für die Behörden wäre das ein gewaltiges Problem, wie sollte ich denn an einen neuen Pass kommen? Mein Job - auch der wäre sicherlich verloren. Wusste diese Hexe, was sie mit ihrer Wünsche erfüllenden Pille alles anrichtete? Klar, die hatte funktioniert, wie sie es gesagt hatte. Aber die Konsequenzen, wenn ich die Zeit verstreichen ließ und so bliebe ... das wollte ich mir gar nicht ausmalen!
"Kim?"
"Ja, was?"
"Du hast gerade so mürrisch ausgesehen. Zerbrich dir doch jetzt nicht den Kopf. Lass uns den Tag genießen - was meinst du, sollen wir uns dieses Wellnessding gönnen?"
"Das ist ein Scherz! Ich bin ein Kerl, was soll ich da mit Wellness? Gurkenscheiben auf die Augen und Quarkmaske ins Gesicht? Die lachen sich doch schlapp!"
"Hm, aber Schwimmbad, Massage und Sauna ..."
"Ja, da bin ich dabei."
Oliver lächelt. "Super. Wer packt die Tasche und wer räumt hier auf?"
"Aufräumen? Nee, das lassen wir. Tasche packen und ab!", erwiderte ich

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