Für Emma & ewig
mir leid, dir das sagen zu müssen, Damon. Aber er steht auf Frauen.”
Doch Damon ging nicht darauf ein und warf Kristin einen verächtlichen Blick zu. “
Ich
stehe auf Frauen.
Er
steht offensichtlich auf
Zicken
. Das ist ein Unterschied.”
Casey und Kristin waren immer noch in ihre leise Unterhaltung vertieft, nur die Umrisse ihrer Körper waren im Scheinwerferlicht zu erkennen. “Meinst du wirklich?”
“Dass sie eine Zicke ist? Aber absolut.”
“Nein, das meinte ich nicht.” Sie boxte ihn in die Seite und lachte. “Ich meinte: Glaubst du wirklich, die beiden sind ein Paar?”
“Würde dich das stören?”
Damon sollte es besser wissen. Sie würde nicht lange genug in Buckhorn bleiben, um sich Gedanken darüber zu machen, mit wem Casey zusammen war oder nicht. Sehr wahrscheinlich hatte er eh mehr Freundinnen, als sie zählen konnte. Bis zu seinem sechzehnten Lebensjahr war Casey in einem reinen Männerhaushalt aufgewachsen. Saywer und seine drei Brüder waren die begehrtesten Junggesellen von Buckhorn gewesen. Einer nach dem anderen hatten sie geheiratet, zuerst Caseys Vater. Casey hatte viel von ihrer Anziehungskraft geerbt, und schon lange bevor Emma die Stadt verlassen hatte, waren ihm die Mädels reihenweise hinterhergelaufen. “Nein, ist reine Neugierde. Weil ich ihn so lange nicht gesehen habe.”
Damons Blick verriet ihr, dass er ihr kein Wort glaubte. “Ich glaube, er würde sich gerne mit ihr paaren, falls du es genau wissen willst. Ob er sie mag oder nicht – wer weiß?” Dann fügte er etwas ernsthafter hinzu: “Weißt du, bei vielen Männern hat Mögen und Begehren nicht viel miteinander zu tun.”
Das war Damons eiserner Grundsatz. Er musste eine Frau wirklich mögen und respektieren, um mit ihr zu schlafen. Intelligenz stand ganz oben auf seiner Liste, genau wie Herzlichkeit und Engagement. Sobald eine Frau anfing zu tratschen oder gehässig zu werden, verließ er sie. Anders als viele Männer, die Emma kannte, wurde Damon nicht von seiner Libido regiert. Dafür respektierte Emma ihn, auch wenn sie wusste, dass es schwer war, ihn zufriedenzustellen.
Wieder musste sie kichern, doch ihr Lachen blieb ihr im Halse stecken, als Casey rief: “Fertig zur Abfahrt?”
Damon ignorierte ihn und nahm Emmas Gesicht in beide Hände, damit sie ihn ansah. “Ist das in Ordnung?”
“Ja, natürlich.”
“Das kam ein bisschen zu schnell, meine Süße.”
“Und trotzdem stimmt es.”
Er schüttelte ihren Kopf. “Aber sei wachsam, okay? Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst.”
“Ich bin nicht aus Glas”, erklärte sie.
“Nein. Wohl eher aus Zucker.” Er hob ihre Hand zu seinem Mund, knabberte an ihren Knöcheln und sagte: “Ja. Eindeutig Zucker.”
Emma war diese Antwort gewohnt – er sagte das, seit sie siebzehn war und sie sich kennengelernt hatten. Damals war sie noch schüchtern gewesen, ängstlich, allein. Und er hatte sie behandelt wie eine geliebte kleine Schwester.
Lachend wandte sie sich dem anderen Wagen zu und sah sofort Caseys kritischen Blick. Er sagte kein Wort, aber das war auch nicht nötig. Sie wusste genau, was er dachte. Und das war alles andere als nett.
Aber was noch schlimmer war: Keine seiner Vermutungen stimmte.
3. KAPITEL
E mma stand vor ihrem Wagen und sah zu, wie Damon mit Kristin davonfuhr. Als sie weg waren, war die bis eben noch ruhige Nachtluft plötzlich wie elektrisch aufgeladen. Ihr fielen Dinge auf, die sie bis dahin nicht registriert hatte, wie der dezente Duft von Caseys Rasierwasser und seine fast greifbare Wachsamkeit. Der pulsierende Rhythmus ihres eigenen Herzschlags klang in ihren Ohren, ihrer Brust, ihrem Bauch.
B. B. bewegte sich ruhelos neben ihr, er schien unsicher wegen der Ereignisse und der fühlbaren Anspannung seines Frauchens.
Obwohl er keinen Laut von sich gab, wusste sie, dass Casey nun dicht hinter ihr stand. Als hätte er sie berührt, erschauerte sie mit einem Mal, während sie weiter dem Wagen hinterherschaute.
“Und wie ist es dir ergangen, Em?” Caseys Stimme klang leise und vertraulich, ein geflüstertes Geräusch irgendwo oberhalb ihres Ohrs.
Die Rücklichter des Wagens verschwanden, wurden verschluckt von der Entfernung und dem Dunst der schwarzdunklen Nacht. Nun hatte sie nichts mehr, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten konnte. Emma holte tief Luft, trat zwei Schritte vor und drehte sich dann mit einem verbindlichen Lächeln um. “Gut. Und dir?”
“Auch gut.” Mit jedem Blick streichelte er
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