Für Emma & ewig
ebenfalls ein Mustang, allerdings ein wesentlich neueres, schickeres Modell als ihres. Emma deutete mit dem Kopf auf den Wagen und versuchte, in der Dunkelheit die Farbe zu erkennen. “Schwarz, blau oder grün?”
Casey richtete sich auf, ohne die Hand vom Hund zu nehmen. “Was?”
“Dein Wagen.”
Er drehte den Kopf und betrachtete das Auto, als hätte er es nie zuvor gesehen. “Schwarz.”
“Meiner ist rot und braucht dringend eine neue Wasserpumpe. Wenn ihr in die Stadt kommt, könnt ihr vielleicht jemanden zu uns rausschicken? Oder gibt es hier in der Nähe eine Werkstatt?”
Casey schüttelte den Kopf. “Nein, leider nicht. Und bis der Pannendienst kommt, können einige Stunden vergehen.”
Emma stöhnte. Sie war total kaputt und wollte nur noch duschen, essen und schlafen – in dieser Reihenfolge. Im Krankenhaus war sie ja schon gewesen. Damon hatte mit B. B. einen Spaziergang gemacht, während sie mit den Schwestern gesprochen und kurz ihren Vater besucht hatte.
Er hatte alt und zerbrechlich ausgesehen und von ihrem Besuch nichts mitbekommen. Sie hatte ihn anfassen wollen, um sicherzugehen, dass er noch lebte, doch sie hatte sich zurückgehalten. Sie wollte am nächsten Tag zur Morgenvisite wieder da sein, um zu hören, was der Arzt zu sagen hatte.
Casey trat noch einen Schritt näher. “Die Werkstatt hat schon geschlossen. Daran hat sich nichts geändert. Hier werden immer noch um neun Uhr die Bürgersteige hochgeklappt. Aber ich kann euch in die Stadt mitnehmen, wenn ihr wollt.”
Emma sah Damon an. Er hatte sich gegen den Wagen gelehnt und grinste sein verführerischstes Lächeln. “Wir wohnen im Cross Roads Motel. Ist das weit weg?”
Casey zog eine Braue hoch und sah Emma prüfend an. “Ihr wohnt nicht bei deiner Mutter?”
“Nein.” Alleine der Gedanke daran, ihre Mutter wiederzusehen und wieder in dem Haus zu sein, in dem sie sich so unwohl gefühlt hatte, schnürte Emma die Kehle zu. Da Casey das sehr wahrscheinlich nicht verstehen konnte, versuchte sie, Gründe zu finden, um es ihm zu erklären, aber ihr fiel nichts ein. Und dass Damon absichtlich versuchte, Casey zu provozieren, indem er eine intime Beziehung vortäuschte, die nicht bestand, half auch nicht gerade. “Na ja, das Haus ist so klein, und meine Mutter … also, ich dachte einfach, es wäre besser, wenn …”
Noch bevor sie mehr sagen konnte, kam Damon ihr zu Hilfe. “Wir sind seit Stunden unterwegs”, sagte er, “und wir sind beide erschöpft. Lass uns schnell ein paar Sachen zusammenpacken, dann halten wir euch nicht mehr länger auf.”
Casey runzelte die Stirn. “Ihr haltet mich nicht auf.”
“Ich muss aber weg”, sagte Kristin, ganz offensichtlich verärgert über den Verlauf des Abends. Außerdem wurde sie von allen ignoriert. Sie bedachte B. B. mit einem abfälligen Blick und sagte schnippisch: “Aber ich habe meine Katze im Auto, und sie mag keine fremden Leute. Und vor allem mag sie keine Hunde. Casey, du weißt, sie bekommt einen Anfall, wenn wir ein anderes Tier in ihre Nähe bringen. Außerdem ist nicht genug Platz für alle.”
Casey wandte sich mit einem Schulterzucken zu Emma um. “Es tut mir leid, aber sie hat recht. Kristin hatte mich zum Essen eingeladen, weil ich ihr beim Umzug geholfen habe.”
Kristin legte eine Hand auf seine Brust und sagte zu ihm: “Das war nicht der einzige Grund.”
Casey reagierte auf ihre mehrdeutige Bemerkung mit einer halbherzigen Umarmung. “Das ist unsere letzte Fuhre. Der Rücksitz und der Fußboden sind schon komplett vollgepackt.”
Damon zog Emma so an sich heran, dass niemand diese beschützende Geste hätte übersehen können. Emma unterließ es dennoch, mit den Augen zu rollen. Sie war die Letzte, die man beschützen musste, aber das wollte Damon einfach nicht glauben.
“Kein Problem”, sagte er. Er versuchte nicht einmal, zu lächeln. Und wenn Emma nicht völlig schieflag, war er sogar erleichtert, Casey wegschicken zu können. Sie wünschte nur, ihr ginge es auch so. “Vielleicht können Sie uns ein Taxi rufen?”
“Es gibt keine Taxis in Buckhorn, tut mir leid.” Auch Casey klang nicht so, als wenn es ihm wirklich leidtäte. “Und wenn Sie nicht bald im Motel auftauchen, könnte es sein, dass man Sie nicht mehr reinlässt.”
“Wie bitte?”
“Ja.” Casey sah hinüber zu Emma – und in seinen Augen glänzte eine seltsame Befriedigung. “Emma, erinnerst du dich an Mrs. Reider? Sie weigert sich, aufzustehen, um nach
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