Für Emma & ewig
die Wasserpumpe des Wagens repariert war, brauchte Emma jemanden, der sie zum Krankenhaus brachte. Nur allzu gern würde er sich für diese Aufgabe zur Verfügung stellen.
Doch eine Sache war klar: Bevor sie ihn diesmal abschüttelte, würde sie ihm alle Fragen beantwortet haben, die er noch an sie hatte. Er wollte verdammt sein, wenn sie ihn ein zweites Mal einfach so sitzen ließ.
4. KAPITEL
W ie aus weiter Entfernung hörte Emma ein Klopfen an der dünnwandigen Zimmertür ihres Motels. Sie hob den Kopf und sah auf das leuchtende Zifferblatt ihrer Uhr. Es war nicht einmal halb sieben und sie noch völlig schlaftrunken – schließlich war sie erst vor knapp fünf Stunden ins Bett gekommen.
Nachdem Damon endlich zurückgekommen war und sie alle Sachen von ihrem in Caseys Auto geladen hatten und ins Motel gefahren waren, war es weit nach ein Uhr gewesen. Sie hatte nicht einmal ausgepackt, sondern nur ihre Klamotten ausgezogen. Dann war sie in Unterhose und T-Shirt ins Bett gefallen, so erschöpft, dass sie weder etwas essen noch unter die Dusche hatte gehen wollen.
Warum sollte jemand sie um diese Uhrzeit wecken?
B. B. schnüffelte herum und ließ ein kurzes, warnendes Bellen hören, doch Emma streichelte ihn beruhigend, sodass er sich knurrend wieder hinlegte. Er lag ausgestreckt neben ihr und nahm die Hälfte des Bettes ein. “Schon gut, B. B. Ich bin gleich wieder da.”
Wahrscheinlich ist es Mrs. Reider, dachte sie, mit irgendeiner Beschwerde. Obwohl sie nicht wusste, was es sein könnte. Letzte Nacht waren sie ganz leise gewesen und hatten ihres Wissens nach niemanden gestört.
Da B. B. auf der Decke lag, schnappte Emma sich die Überdecke vom Fußende und wickelte sich darin ein.
Ohne Licht zu machen, ging sie barfuß und mit über den Boden schleifender Decke zur Tür. Sie schloss auf und öffnete. In ihrem Zimmer war es dunkel, denn sie hatte die schweren Vorhänge zugezogen, und jetzt hob sie eine Hand vor die Augen, um nicht vom Licht der aufgehenden Sonne geblendet zu werden. Sie musste zweimal blinzeln, bevor sie etwas erkennen konnte.
Da stand Casey.
Sein muskulöser Körper lehnte im Türrahmen, umgeben von einem goldenen Glanz. Jetzt, bei Licht, sah er sogar noch besser aus. Emma war verwirrt und musterte ihn von unten nach oben.
Er trug braune Schnürstiefel und eine ausgewaschene Jeans, die er lässig auf der schlanken Hüfte trug. Sie ließ den Blick zu seinen Knien wandern, zu den ausgebeulten Hosentaschen, in denen offensichtlich sein Schlüsselbund steckte, und zu seinem Reißverschluss.
Emma blinzelte wieder, dann schüttelte sie den Kopf. Einen Gürtel trug er nicht, an der alten Jeans fehlten ohnehin zwei Gürtelschlaufen.
Wegen der Hitze trug er ein ärmelloses, abgetragenes weißes Baumwollhemd, das seine muskulösen Oberarme und gebräunten Schultern zur Geltung brachte. Eine verspiegelte Sonnenbrille verdeckte seine Augen. Jetzt verzog sich sein Mund zu seinem schiefen Grinsen. “Morgen, Emma.”
Ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen, sodass sie Schwierigkeiten hatte zu sprechen. “Was machst du denn hier?”
Er hob eine Hand – das Muskelspiel seines Arms faszinierte sie – und hielt ihr einen kleinen Koffer hin. “Den hast du im Kofferraum vergessen. Ich dachte, du brauchst ihn heute Morgen vielleicht.”
“Oh.” Sie sah sich um, unsicher, was sie tun sollte. Es war ihr Kulturbeutel. Doch sie wollte Casey nicht hereinbitten. Sie löste eine Hand von ihrem improvisierten Gewand und streckte die Hand aus. “Danke …”
Casey nahm ihr die Entscheidung ab. Statt ihr den Koffer zu geben, ging er einfach an ihr vorbei ins Zimmer. In diesem Moment sprang B. B. vom Bett und kam knurrend auf ihn zu. Als er Casey erkannte, bremste er jedoch und ersetzte sein Knurren durch ein freudiges Schwanzwedeln. Casey begrüßte den Hund und warf einen Blick aufs Bett. Es war ein Doppelbett – groß genug für eine Frau … und ihren großen Hund.
Er zog eine Augenbraue hoch, als ihm etwas dämmerte. Emma schlief nicht allein, sie hatte also nicht gelogen. Aber sie hatte auch nicht mit einem Mann das Bett geteilt, so wie er vermutet hatte.
Casey musste grinsen und streichelte den Hund. “Du hast ein schönes Leben, was B. B.?”
Der Hund sprang an ihm hoch. Casey lachte. “Ja, mit einer schönen Frau in einem Bett zu schlafen macht gute Laune!”
Emma stand immer noch im Türrahmen und war noch nicht ganz wach. Zu wenig Schlaf plus eine volle Ladung Casey Hudson so früh am
Weitere Kostenlose Bücher