Für Emma & ewig
Kaffeeweißer und stopfte alles in seine Taschen. Dann drückte er mit der Schulter die Tür auf und machte sich, die heißen Becher in der Hand, auf den Weg zu Emma.
Sie saß völlig erschöpft an einem der betagten hölzernen Picknicktische, die auf Mrs. Reiders kleinem Grundstück standen. Um diese Uhrzeit war noch kein anderer Gast in Sicht, und Casey bewegte sich lautlos auf den Tisch zu. Emma schien sich seiner Anwesenheit gar nicht bewusst.
Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen, die Beine von sich gestreckt und wackelte mit den Zehen. Sonnenlicht brach durch die Blätter der Ulmen, und die getüpfelten Schatten auf ihrem Gesicht tanzten mit jedem Windstoß.
Um diese Zeit war die Luft noch taufeucht, es roch frisch, nach Erde und Blättern. Emma seufzte, und ihre Miene strahlte eine Friedlichkeit aus, die Casey instinktiv lächeln ließ. Es war schön, Emma in Frieden zu sehen. Als sie noch jünger gewesen war, hatte sie oft Unruhe, Einsamkeit und Angst ausgestrahlt.
Sie sprach mit B. B., der es sich im Gras zu ihren Füßen bequem gemacht hatte, und strich sich das Haar aus dem Nacken. Es war die perfekte weibliche Geste. Schon als Teenager hatte Emma eine angeborene Sinnlichkeit ausgestrahlt, die jeden Mann in ihrer Nähe verrückt gemacht hatte. Jetzt reckte sie die Arme nach oben, und das Haar fiel ihr sanft und weich über die Schultern.
Verdammt. Er musste aufpassen, dass seine Reaktion auf sie nicht sichtbar wurde.
Dabei wollte er gar nicht so stark auf Emma reagieren. Trotz ihrer Attraktivität und seinen Gefühlen für sie durfte er nicht vergessen, dass sie ihn damals verlassen und sich acht lange Jahre einfach nicht bei ihm gemeldet hatte. Und auch jetzt war sie ja nicht etwa seinetwegen hier. Wäre ihr Vater nicht so schwer krank, wäre sie vermutlich überhaupt nicht gekommen.
“Hier ist dein Kaffee.” Wieder Herr seiner Sinne, ging Casey die letzten paar Schritte auf sie zu und stellte die Pappbecher auf den Tisch. “Ich hoffe, du hast aus Verzweiflung nicht schon an einer Baumrinde geknabbert oder so.” Er warf die Zucker- und Kaffeeweißer-Päckchen auf den Tisch.
Mit wegen der Sonne zusammengekniffenen Augen sah Emma ihn an. “Damon hat übertrieben. So schlimm bin ich morgens gar nicht.”
“Wenn du das sagst.” Er lächelte sie an. “Aber vergiss nicht, dass ich dich vorhin erlebt habe. Ich hatte schon fast erwartet, aus deinen Ohren Rauchwölkchen aufsteigen zu sehen.”
Sie sah aus, als wollte sie wieder anfangen loszubrummeln, doch sie riss sich zusammen. “Ich habe nicht viel geschlafen.”
“Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe.”
“Du siehst nicht so aus, als täte es dir leid.”
Casey zuckte die Achseln und schenkte ihr noch ein Lächeln.
Emma sah ihn eine Weile an, dann nahm sie ihren Kaffeebecher und schüttete alles hinein, was sie brauchte. Als sie den ersten Schluck nahm, stöhnte sie wohlig auf. “Das habe ich gebraucht.” Sie trank gleich noch einen Schluck. “Perfekt. Danke dir.”
Casey trank ebenfalls einen Schluck von seinem Kaffee, der in der Zubereitung ganz dem ihren ähnelte. “Du bist wohl kein Morgenmensch?”
Sie schüttelte den Kopf. “Ich bin morgens eine Zumutung. Ich war schon immer eher eine Nachteule.”
Daran erinnerte er sich noch gut – wie an so manches andere.
Sie sagte nichts mehr, bemühte sich gar nicht um Konversation – und das ärgerte ihn. Sie saß einfach nur da, trank ihren Kaffee und ignorierte ihn.
Um ihre Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen, berührte er kurz ihre Hand. “Ich glaube immer noch, es macht Spaß, gemeinsam mit dir aufzuwachen.”
Überrascht von dieser Feststellung, erstarrte Emma kurz. Dann leerte sie abrupt ihren Becher und stand auf. Sie sah ihn nicht an. “Danke noch mal … für alles.” Sie wollte gehen.
Doch Casey reagierte so schnell, dass sie kaum Luft holen konnte. Er griff über den Tisch nach ihren Handgelenken und hielt sie fest. Dann sah er in ihre hypnotisierenden braunen Augen, bis alles um sie herum stehen zu bleiben schien.
“Geh nicht.” Zwei einfache Worte, doch sein Herz klopfte wie verrückt.
Sie sah ihn unentschlossen an.
“Ich habe dir noch einen zweiten Becher Kaffee mitgebracht.” Er streichelte die Innenseiten ihrer Handgelenke mit dem Daumen und bemühte sich, entspannt zu klingen. “Setz dich wieder zu mir, Emma. Erzähl mir was.”
Er ignorierte, wie ihre Brüste sich hoben, als sie nun tief einatmete. Ihr Zögern zwang ihn, sich weitere Argumente
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