Fuer immer 2 - die Liebe
Für mich hat nur gezählt, dass du da bist. Ich habe ganz allein für dich gespielt.«
Wir blicken uns schweigend an, und es ist, als bliebe für einen Moment die Zeit stehen. Die Musik und die Bühne rücken in den Hintergrund, und es gibt nur noch uns beide. Seine Haare sind an den Spitzen feucht vom Bühnenschweiß, und ich erkenne die Kontur des Ankh unter dem dünnen Stoff seines Shirts. In diesem Augenblick betrachte ich ihn mit den Augen von damals, erinnere mich daran, wie sicher und geborgen ich mich in Connors Armen gefühlt habe, und an die tiefe Verzweiflung, als er nicht mehr da war.
Ich möchte diese Geborgenheit wieder fühlen, möchte noch einmal so tief mit jemandem verbunden sein. Drew liebt mich, obwohl ich ihm tausend gute Gründe gegeben habe, es nicht zu tun. Irgendwann wird er mir keine neue Chance mehr geben und sich auch von mir abwenden.
Ich lege meine Arme um seinen Hals, ziehe ihn an mich und küsse ihn auf den Mund. Ein Kuss, der gleichzeitig eine Entschuldigung und ein Versprechen sein soll.
Drew tritt überrascht einen Schritt zurück und schaut mir fragend in die Augen, so als suche er darin die Bestätigung, dass ich das wirklich so gemeint habe, dass ich nicht vielleicht bloß gestolpert und aus Versehen in seine Arme gefallen bin. Ein wenig verlegen lächele ich ihn an. Erleichtert wirft er den Kopf in den Nacken und lacht aus vollem Hals, dann hebt er mich hoch, wirbelt mich herum und drückt mir einen Kuss auf die Lippen, der gleichzeitig sanft und fordernd ist. Unter meiner Hand auf seiner Brust hämmert sein Herz so wild, dass es sogar die Akhet-Schwingungen übertönt.
Als er mich absetzt, werfe ich verstohlen einen Blick zu Rayne, doch die sitzt da und betrachtet uns beide mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, und ich weiß, dass sie wieder auf meiner Seite ist, nicht mehr auf Griffons. »Du Glückliche!«, lese ich von ihren Lippen ab und schenke ihr ein breites Grinsen.
Als wir nach dem Konzert auf dem Weg zu Drews Wagen über den großen Parkplatz schlendern, berühren sich im Gehen kurz unsere Hände. Anstatt seine Hand wegzuziehen, verschränkt er seine Finger mit meinen und schaut mich kurz an, um zu sehen, ob das für mich okay ist, ob die Dinge zwischen uns sich wirklich geändert haben.
Mein Blick fällt auf Rayne, die ein paar Schritte vor uns durch die endlosen Reihen parkender Autos geht, den Kopf über ihr Handy gebeugt. Wahrscheinlich schreibt sie gerade eine SMS an Peter.
»Keine Sorge, ich werde nicht gleich wieder weglaufen«, sage ich zu Drew. Er sieht mich an und lächelt. »Hm, ganz so sicher bin ich mir da noch nicht.« Er führt meine Hand an seine Lippen und küsst meine Finger. »Es fällt mir nicht leicht, zu glauben, dass du nach all der langen Zeit jetzt wirklich wieder zu mir gehörst.«
»Ich dachte, der Kuss hätte dich überzeugt.«
»Vielleicht muss ich noch ein bisschen mehr überzeugt werden.« Er kommt ganz nah und küsst mich so intensiv, dass ich sein übermächtiges, fast erdrückendes Verlangen spüre, und es macht mir ein bisschen Angst.
Ich schrecke auf, als ich ein Handy zu Boden fallen höre, und schaue besorgt zu Rayne hinüber. Sie liegt vornübergebeugt auf der Motorhaube eines Oldtimers. Ich renne zu ihr, um zu sehen, was mit ihr los ist. Sie ist nicht bewusstlos, aber sie wirkt benommen, und ihr Blick ist unfokussiert. Ich kenne diesen Blick, dieses Sehen-und-doch-nicht-Sehen, und weiß, dass sie sich gerade an einem völlig anderen Ort befindet.
»Ich glaube, sie hat eine Erinnerung.«
»Wovon redest du?« Drew fasst sie bei den Schultern und setzt sie vorsichtig auf den Boden. Dann sieht er mich verdutzt an. »Warum fühle ich Akhet-Schwingungen bei ihr?«
»Ich bin okay«, sagt Rayne mit belegter Stimme. Sie versucht aufzustehen, aber ihre Knie schlottern. »Ich hatte gerade einen irren Flashback.« Sie reibt sich die Stirn. »Von denen hatte ich in letzter Zeit eine ganze Menge. Ich glaube, es hat mit dem Zeug zu tun, dass Veronique mir eingeflößt hat.«
»Da liegst du nicht ganz falsch«, sage ich und helfe ihr auf. »Was hast du denn gesehen?«
Sie blinzelt. »Ich fuhr in einem alten, türkisen Wagen irgendwo auf einer Landstraße. Er hatte diese langen Heckflossen wie die Autos aus den Fünfzigern. Es war schrecklich heiß, darum waren die Fenster heruntergekurbelt. Ich hatte eine Zigarette in der Hand und habe den Rauch nach draußen gepustet.«
Ich werfe einen Blick auf den Wagen, an dem sie
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