Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
Vom Netzwerk:
herum dreht sich. »Alles in Ordnung.« Ich atme tief durch. Die Übelkeit lässt nach, aber mein Herz hämmert so wild, als wollte es meinen Brustkorb sprengen. »Hab wohl zu wenig gegessen.«
    »Gibt’s hier irgendwo einen Automaten?«, fragt er Peter. »Sie könnte eine Cola oder so was gebrauchen.«
    »Zwei Stockwerke tiefer. Ich geh schon«, nickt Peter, und wie der Blitz ist er durch die Tür, wahrscheinlich heilfroh über die Chance, einer peinlichen Szene zwischen Griffon und mir zu entkommen.
    Griffon hockt sich vor mich. »Was hast du gemacht?«
    Das leise Knarren der Lederjacke und sein vertrauter Geruch sind einfach zu viel. Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen und bin plötzlich völlig fertig. »Wovon redest du?«
    »Mit deinen Schwingungen stimmt was nicht. Sie sind schwach und völlig durcheinander.«
    Ich konzentriere mich auf die kleinen schwarzen Punkte auf dem Linoleumboden. »Ich habe Verbindung zu Rayne aufgenommen. Ich konnte fühlen, was sie fühlt …« Ich stocke – wie soll ich ihm erklären, dass ich auch Bilder gesehen habe, so als hätten sich durch die Verbindung ihre Gedanken auf mich übertragen?
    »Und jetzt geht’s dir schlecht. Du solltest vorsichtiger mit deinen empathischen Fähigkeiten umgehen. Du siehst ja, was das für Folgen haben kann.«
    Zum ersten Mal sehe ich ihn an und der Blick seiner warmen, intensiven, bernsteinfarbenen Augen trifft mich mitten ins Herz. Er trägt die Haare jetzt kürzer und ohne die langen Locken sieht er irgendwie erwachsener aus, ernster. Ich muss mich zusammennehmen, um nicht die Hand auszustrecken und die weiche Haut in seinem Nacken zu berühren.
    »Was soll ich denn sonst machen, einfach zusehen, wie sie stirbt? Wenn ich irgendwas tun kann, um das zu verhindern, nehme ich ein bisschen Schwindel gern in Kauf.«
    Ich höre Schritte im Flur, aber es ist nicht Peter. »Was ist mit ihr, alles in Ordnung?«, fragt Giselle, Griffons Kollegin, im Hereinkommen.
    Griffon dreht sich zu ihr um. »Ja, ich denke schon. Nur ein bisschen erschöpft. Sie hatte Verbindung zu Rayne, das hat sie anscheinend viel Kraft gekostet.«
    Giselle setzt sich neben mich auf einen der harten Plastikstühle, so nah, dass ich ihr blumiges, ein bisschen seifiges Parfüm riechen kann. »Sie kann das wirklich? Sie ist tatsächlich eine Empathin?«
    »Hallo? Ich habe den Raum noch nicht verlassen!«, sage ich ärgerlich. Giselle presst ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Oh, entschuldige. Du hast recht, das war unhöflich von mir. Geht es dir besser?«
    »Ich werd’s überleben.« Ich werfe Griffon einen Blick zu und frage mich, warum er sie hergebracht hat. Was hat sie mit Rayne zu tun?
    Griffon sieht erst Giselle und dann mich an. »Wir sind auf dem Weg nach South Bay«, erklärt er. »Wir treffen uns mit den Architekten, die die Pläne für das neue Labor entworfen haben.« Er macht eine kurze Pause. »Was hast du gefühlt, als du mit Rayne verbunden warst?«
    Ich hole tief Luft und versuche, das Gewirr aus Bildern und Gefühlen zu sortieren. »Sie ist sehr durcheinander …« Ich zögere kurz, bevor ich weiterspreche. »Und ihr schießen jede Menge Bilder durch den Kopf – fast wie Erinnerungen, aber viel unzusammenhängender.«
    »Warte mal …«, unterbricht Griffon und sieht mich mit großen Augen an. »Was meinst du mit ›Bilder schießen ihr durch den Kopf‹? Ich dachte, du spürst die Gefühle anderer. Soll das heißen, dass du jetzt auch Gedanken lesen kannst?«
    »Ich weiß es nicht«, erwidere ich ein wenig verunsichert. »Ich habe eine Verbindung zu ihr hergestellt und dann war plötzlich beides gleichzeitig da. Ich konnte spüren, was sie empfindet, und ich konnte sehen, was in ihrem Kopf vorgeht.« Es fällt mir schwer, etwas zu erklären, das ich selbst noch nicht richtig verstehe. Ich atme tief durch. »Es war nicht so, als würde ich einen Film anschauen, sondern vielmehr, als würde ich Eindrücke empfangen von dem, was sie denkt. Ergibt das einen Sinn?«
    Griffon sieht mich nachdenklich an. »Irgendwie schon. Allerdings habe ich noch nie gehört, dass so was möglich ist. Was waren das für Bilder, die du gesehen hast?«
    Ich schließe die Augen und versuche, mich zu erinnern. »Lauter wirres und unzusammenhängendes Zeug. Eine Abfolge von verschiedenen Szenen, die offenbar nichts miteinander zu tun hatten.«
    »Wie Halluzinationen?«, wirft Giselle ein.
    Ich nicke. »Ja, vielleicht. Außerdem hat sie entsetzliche Kopfschmerzen und

Weitere Kostenlose Bücher