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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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ihre Haut brennt überall wie Feuer.«
    Die beiden wechseln einen Blick. »Was noch?«, fragt Griffon.
    »Ihre Finger. Sie tun furchtbar weh, so als würden sie heftig gequetscht. Sie sehen bläulich aus. Ihre Mom sagte, es gäbe Probleme mit der Blutzirkulation.«
    Griffon verschränkt die Arme und sieht hinüber zu Giselle. »Vielleicht Meningitis?«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, ihre Mom sagte, das hätten sie letzte Nacht schon ausgeschlossen.«
    »Okay, das ist schon mal eine gute Nachricht.«
    »Gab es weitere Symptome?«, fragt Giselle. »Irgendwas, das dir gestern aufgefallen ist?«
    Wie ein unscharfer Film laufen die Ereignisse des Nachmittags noch einmal vor meinem inneren Auge ab. War das wirklich erst gestern? Nach allem, was seitdem passiert ist, kommt es mir vor, als wäre es viel, viel länger her.
    »Also, sie hatte einen ziemlich heftigen Krampfanfall, und die Sanitäter sagten, dass ihre Pupillen total geweitet sind. Deswegen glaubten sie auch, sie hätte irgendwas genommen.«
    »Hm, das klingt interessant«, sagt Griffon und wirft Giselle einen Blick zu. »Was meinst du?«
    Sie schürzt nachdenklich die Lippen. »Okay, keine Meningitis … aber irgendwas greift ihr Nervensystem an.«
    »Ist es plötzlich aufgetreten, oder ging es ihr schon länger nicht gut?«, fragt Griffon.
    »Nein, es ging ziemlich schnell. Zuerst hat sie gesagt, sie hätte Kopfweh, und es fühlte sich an, als hätte sie ein bisschen Fieber. Und kurze Zeit später ist sie dann plötzlich zusammengebrochen.«
    Mit konzentriertem Gesichtsausdruck geht Griffon eine Weile auf und ab. Ich bleibe ganz still sitzen, um ihn nicht beim Nachdenken zu stören. »Hört zu«, sagt er schließlich, allerdings mehr an Giselle als an mich gerichtet. »Das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber was ist mit Ergotismus?«
    Giselle sieht ihn erstaunt an. »Antoniusfeuer? Die Symptome kämen hin, allerdings gab es hier bei uns schon ewig keinen Fall mehr.«
    »Ich habe damals in Italien während der Zeit meines Übergangs viele Fälle gesehen. Sie zeigt alle Symptome, die Frage ist nur, wie sie mit dem Erreger in Berührung gekommen sein könnte.«
    »Dass sie auf die herkömmliche Weise damit in Kontakt gekommen ist, halte ich heutzutage in unseren Breitengraden für ausgeschlossen.«
    »Kann mir vielleicht mal einer erklären, wovon ihr eigentlich redet?«, mische ich mich ein. Sie spielen sich so schnell die Bälle zu, dass ich nicht mehr folgen kann.
    »Ergot oder Mutterkorn ist ein Pilz, der genau die Symptome hervorruft, die du beschrieben hast«, klärt Giselle mich auf. »Im Mittelalter war er sehr verbreitet, wuchs hauptsächlich an Roggenähren. Er verursacht Halluzinationen, Krampfanfälle und Wundbrand.«
    »Ergotismus war der Auslöser für die Hexenprozesse von Salem – die Ankläger hatten Wahnvorstellungen, weil sie durch den Pilz vergiftet waren, und ihre ekstatischen Verkrampfungen taten das ihrige, die Zuschauer zu beeindrucken«, sagt Griffon, und ich frage mich, ob er das wohl selbst mit angesehen hat.
    »Und es gibt Gerüchte, dass ein Ausbruch von Ergotismus Ende 1024 in Deutschland bei Tausenden einen Spontanübergang auslöste«, ergänzt Giselle.
    »Warte mal, der Übergang zum Akhet-Sein kann durch etwas gezielt ausgelöst werden?«, frage ich perplex.
    Griffon wirft Giselle einen verärgerten Blick zu. »Es ist nur eine Theorie und die meisten Akhet glauben nicht daran. Es stimmt, dass in jenem Jahr eine ungewöhnlich hohe Zahl von Menschen Akhet wurde, und das Einzige, was sie alle gemein hatten, war, dass sie am Antoniusfeuer litten, doch seitdem ist so etwas nie wieder vorgekommen.«
    Panik steigt in mir auf, als mir einfällt, dass Veronique gesagt hat, Rayne stünde kurz vor ihrem Übergang. »Könnte man den Pilz künstlich herstellen, in einem Labor, zum Beispiel?«
    Giselle zuckt die Schultern. »Ich denke schon. Ich habe schon mal gehört, dass versucht wurde, das Ergotoxin synthetisch herzustellen, aber soweit ich weiß, ist es noch nie gelungen. Wieso fragst du? Kennst du jemanden, der deiner Freundin so etwas antun würde?«
    »Veronique«, antworte ich leise. Ich wünschte, ich könnte glauben, dass selbst sie niemals so weit gehen würde, doch meine Erfahrungen sagen mir etwas anderes.
    Griffon sieht mich entgeistert an. »Was soll das heißen?«
    »Sie hat sich noch mal mit Rayne getroffen«, erkläre ich, »weil sie sich in den Kopf gesetzt hat, dass Rayne Alessandras Seele in sich trägt. Sie war

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