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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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nicht davon abzubringen.«
    »Und sie ist Mikrobiologin, also hätte sie das nötige Know-how«, ergänzt Griffon, und ich höre den Zorn in seiner Stimme. »Außerdem ist sie wahnsinnig genug, es zu versuchen. Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Schon vergessen? Du hast mit mir Schluss gemacht«, entgegne ich heftig. »Aber das ist jetzt auch egal, hier geht es um Rayne. Wenn ihr wirklich recht habt, was machen wir dann? Gibt es irgendein Gegengift?«
    »Nicht direkt …«, sagt Griffon, »… und unbehandelt kann es auf jeden Fall tödlich enden.«
    Tödlich
. »Warum sitzen wir dann hier noch rum und reden? Wir müssen was tun!«
    »Warte. Es gibt zwar kein direktes Gegengift, aber behandeln kann man es schon. Sie braucht gefäßerweiternde und gerinnungshemmende Medikamente und etwas gegen die Halluzinationen.«
    »Und wie sollen wir das den Ärzten beibringen? Sie werden uns nicht glauben – ein paar Teenager, die eine schon längst ausgerottete Krankheit diagnostizieren?«
    Giselle kramt in ihrer Tasche und holt ein laminiertes Ansteckschild mit ihrem Namen und dem Logo einer Schweizer Klinik heraus.
    Na klar, sie ist auch noch Ärztin. »Und was willst du ihnen sagen?«
    Sie befestigt das Schild am Revers ihrer Jacke. »Dass ich eine Freundin der Familie bin und dieses Krankheitsbild bei meinen Einsätzen für
Ärzte ohne Grenzen
in einigen entlegenen ländlichen Gebieten gesehen habe. Ich muss sie ja nur dazu bringen, in die richtige Richtung zu denken, den Rest schaffen sie dann schon alleine.« Sie steht auf und stolziert so selbstverständlich durch die Tür zur Intensivstation, als wäre sie die Chefärztin höchstpersönlich.
    Peter ist noch nicht zurück, darum sind Griffon und ich plötzlich allein. In die peinliche Stille hinein summt das Handy in meiner Tasche. Er hat es auch gehört und wirft mir einen kurzen Seitenblick zu. Ich schaue aufs Display und stecke das Handy wieder weg. Kein Anruf, den ich ausgerechnet in diesem Moment entgegennehmen möchte.
    Doch Griffon hat es auch so verstanden. »Das war Drew, oder?« Seine Augen, die eben noch freundlich und mitfühlend waren, sind mit einem Mal hart und kalt.
    »Spielt das noch eine Rolle? Du hast deine Entscheidung doch sowieso schon getroffen«, kontere ich und schleudere ihm all meinen Schmerz und meine Frustration entgegen.
    »Ich erspare uns beiden nur eine Menge Streit und Tränen, denn ich weiß genau, wie es enden würde.« Seine Lippen sind nur noch ein schmaler Strich, sodass die Worte ganz gepresst herauskommen.
    »Und was ist, wenn ich was ganz anderes will? Das hast du nicht einmal in Betracht gezogen.«
    Ich sehe einen Anflug von Zweifel in seinem Blick, doch dann wendet er sich entschlossen ab. Ohne mich noch einmal anzusehen, sagt er kühl: »Ich bin nur wegen Peter hier … und natürlich wegen Rayne.« Er spricht nicht weiter, trotzdem ist es, als hätte er es laut gesagt: Ich bin nicht deinetwegen hier.

[zurück]
19
    Das Handy in meiner Tasche vibriert. Ich schrecke hoch und blinzele in das dämmerige Licht des Wartezimmers. Seit vier Tagen stiere ich auf diese Wände. Ich war immer nur kurz zu Hause, wenn Mom und Dad darauf bestanden haben, weil sie der Meinung sind, es würde Rayne auch nicht helfen, wenn ich die ganze Zeit hier rumhocke. Die Hoffnung, die in mir aufgekeimt war, nachdem Griffon erkannt hat, was die Ursache für ihren Zustand ist, schwindet mit jedem Tag mehr. Jedes Mal, wenn ich daran denke, wie gemein er und ich zueinander waren, während Rayne da drüben um ihr Leben kämpft, wird mir ganz schlecht.
    Ich werfe einen Blick auf Peters Stuhl, aber der ist zu meiner Überraschung ausnahmsweise leer. Weiter hinten sehe ich nur ein älteres Paar, das schweigend sein Mittagessen aus Styroporbehältern löffelt. Wo steckt Peter bloß?
    Wieder vibriert mein Handy und ich schaue aufs Display. Es ist Drew, aber ich bin jetzt nicht in der Stimmung oder der Verfassung, mit ihm zu sprechen.
    Plötzlich habe ich das Gefühl, dass ich unbedingt mal hier rausmuss, irgendwas tun, egal was. Ich halte es nicht mehr aus, immer nur hier rumzusitzen. Ich habe den Fahrstuhlknopf schon gedrückt, als ich hinter mir die Stimme von Raynes Mom höre.
    »Cole, warte!«, ruft sie ein bisschen außer Atem. »Rayne will dich sehen.«
    »Sie will … was?« Ich muss sie falsch verstanden haben.
    Sie hat Tränen in den Augen, aber ein glückliches Lächeln auf den Lippen. »Sie hat nach dir gefragt. Sie ist aufgewacht, kannst

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