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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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angehalten.“
    „Wenn ich nicht bis sieben Uhr in Charleston bin‚ bin ich meinen Job los“‚ beklagte sich der andere. „Ich bin schon zu oft zu spät gekommen.“
    Blue versuchte‚ aus dem Fenster zu sehen. Aber er sah kein Polizeiauto‚ er sah gar nichts. Deshalb schloss er die Augen wieder. Für ihn spielte es keine Rolle‚ ob das hier fünf Minuten oder eine Stunde dauerte. Er würde in Charleston ankommen‚ wenn er da war.
    Er hörte das Zischen‚ als der Busfahrer die Tür öffnete‚ und das Gemurmel der Stimmen aus dem vorderen Teil des Busses.
    „Oh‚ Süße“‚ sagte der eine. „Komm und nimm mich fest.“
    „Wo muss ich unterschreiben‚ um gefilzt zu werden?“‚ fragte der andere Mann und lachte leise.
    „Den kenne ich schon“‚ erwiderte eine dritte Stimme. „Wenn Ihnen also nichts Besseres einfällt‚ halten Sie doch einfach den Mund.“
    Lucy?
    Blue schlug die Augen auf. Und da war sie‚ tatsächlich. Sie stand im Gang und blickte zu ihm.
    „McCoy‚ packen Sie Ihre Sachen zusammen. Sie steigen hier aus“‚ sagte sie.
    Sie sah müde aus‚ und das Make-up vom vergangenen Abend hatte sie sich aus dem Gesicht gewaschen. Ihr Haar war zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammengebunden‚ und die Uniform verbarg die sanften Kurven ihres Körpers. Trotzdem sah sie verdammt gut aus‚ und Blue spürte‚ wie er den Mund zu einem vergnügten Lächeln verzog.
    „Hey“‚ erwiderte er. Seine Stimme klang noch verschlafen. Er räusperte sich. „Yankee. Hätte nicht gedacht‚ dich wiederzusehen.“
    „Komm schon‚ wir halten die Leute hier auf“‚ entgegnete Lucy.
    Sie sah ihm nicht in die Augen‚ als hätte sie Angst vor dem heißen Verlangen‚ das sie dort sonst garantiert entdeckt hätte. Er wusste‚ was sein Blick verraten musste.
    „Werde ich verhaftet?“‚ fragte er scherzhaft und neigte den Kopf‚ sodass sie seinem Blick begegnen musste.
    Sie lächelte jedoch keineswegs. „Nein“‚ antwortete sie. „Noch nicht.“
    Blue spürte‚ wie ihm das Lächeln verging‚ als er in ihre Augen blickte. Sie machte keinen Spaß‚ als sie „Noch nicht“ gesagt hatte. Was immer Lucy hier wollte‚ es war nichts Gutes. „Was ist passiert?“‚ fragte er besorgt. Offensichtlich war sie ihm nicht halb nach Charleston gefolgt‚ weil sie der ungenutzten knisternden Anziehungskraft zwischen ihnen nachgeben wollte. „Irgendetwas ist passiert‚ oder nicht?“
    Mit dem Kopf wies sie zum Busausstieg. „Steig aus dem Bus‚ und ich erzähle dir alles.“
    Blue stand auf und zog den Seesack von der oberen Gepäckablage. Er ging hinter Lucy den Gang entlang und stieg die steilen Stufen zur staubigen Straße herunter. Irgendetwas war hier im Gange. Etwas Schlechtes.
    Als der Bus wieder auf die Route 17 bog‚ ließ Blue seinen Seesack auf den Alphalt fallen. „Spuck’s schon aus.“
    „Warum steigst du nicht in den Wagen?“‚ schlug sie vor.
    Blue rührte sich nicht von der Stelle. „Spiel keine Spielchen mit mir‚ Lucy‚ das ist nicht dein Stil. Sag mir einfach‚ was los ist.“
    „Ich habe schlechte Neuigkeiten“‚ erklärte sie streng. „Mir wäre es lieb‚ wenn du dich hinsetzt.“
    Schlechte Neuigkeiten.
    Schlechte Neuigkeiten bedeuteten Tod oder etwas Ähnliches.
    Als Blue das letzte Mal schlechte Neuigkeiten mitgeteilt worden waren‚ hatte er mit den anderen im Krankenhaus gewartet‚ um zu erfahren‚ wie es Frisco ging. Stundenlang waren sie im Ungewissen geblieben. Sie wussten nicht‚ ob er leben oder sterben würde. Und als der Arzt aus dem OP gekommen war‚ hatte er gesagt: „Ich habe schlechte Neuigkeiten“. Frisco lebte‚ aber er würde nie wieder laufen können.
    Jener Arzt kannte Navy SEALs. Er wusste‚ was der Mobilitätsverlust bedeutete – was es bedeutete‚ nicht mehr laufen‚ springen und sogar gehen zu können: Es waren schlechte Neuigkeiten. Todesähnliche Neuigkeiten.
    Ein Teil von Frisco war in Bagdad gestorben. Der Mann im Krankenbett‚ in dessen Augen so viel Schmerz lag und dessen Mund sich nicht einmal an ein Lächeln erinnerte‚ hatte nichts mehr zu tun mit dem fröhlichen SEAL‚ den Blue einst gekannt hatte.
    Schlechte Neuigkeiten.
    Jemand war gestorben. Er las es in Lucys Augen. Aber wer? Blue wollte keine Vermutungen anstellen. Er wollte‚ dass sie es ihm einfach sagte.
    Lucy verspürte einen Anflug von Erleichterung‚ als sie Blue ansah. Er blickte ihr in die Augen‚ als versuchte er‚ ihre Gedanken zu lesen. Er

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