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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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wusste tatsächlich nicht‚ was sie ihm sagen musste. Er hatte keine Ahnung – er hatte keinen blassen Schimmer davon‚ dass Gerry tot war. Er konnte nicht der Killer sein. Niemand konnte so gut lügen.
    „Ich muss mich nicht hinsetzen‚ wenn ich schlechte Neuigkeiten erfahre“‚ erklärte Blue.
    Lucy war nur verpflichtet‚ ihm zu sagen‚ dass sein Bruder tot war. Dann konnte sie seine Reaktion bewerten und sich bestätigen lassen‚ dass er nichts über die Todesumstände wusste. Doch das erschien ihr so grausam‚ so herzlos. Obwohl sich Blue und Gerry vor Kurzem nicht gerade fantastisch verstanden hatten‚ waren sie während ihrer Jugend Freunde gewesen.
    „Komm schon‚ Yankee“‚ beharrte Blue sanft. „Wenn es mir wehtut‚ dann mach schnell‚ bring es hinter dich.“
    Lucy nickte und befeuchtete sich die Lippen. „Gerry ist tot.
    Blue blinzelte‚ als würde ihn der Sonnenschein plötzlich blenden. „Gerry“‚ sagte er und schaute über den Acker‚ der sich weit vor ihnen erstreckte. Wieder und wieder zuckte der Muskel seiner Wange. „Lieber Gott. Wie?“
    „Er ist irgendwann letzte Nacht getötet worden“‚ antwortete Lucy.
    Er wandte sich um und sah sie scharf an. Seine blauen Augen wirkten grell und intensiv im Morgenlicht. „Getötet“‚ wiederholte er. „Wie … umgebracht?“
    Lucy nickte. „Sein Genick war gebrochen.“
    Leise fluchte Blue. „Wer hat ihm das angetan – drei Tage vor seiner Hochzeit?“
    „Wir wissen es noch nicht. Die Ermittlungen haben gerade erst begonnen.“
    In seinem Blick veränderte sich etwas‚ und sein ganzer Körper wurde steifer‚ angespannter. „Stehe ich unter Verdacht?“
    „Im Moment verdächtigen wir jeden in der Stadt“‚ erklärte Lucy ihm. „Als Familienangehöriger stehst du nur zufällig etwas höher auf der Liste.“
    „Ich kann das nicht glauben. Ich kann nicht glauben‚ dass er tot ist.“ Blue schüttelte den Kopf. „Gerry. Als Kind hielt ich ihn für unsterblich. Für einen Gott.“ Er lachte traurig. „Die letzten Worte habe ich im Zorn zu ihm gesagt. Und jetzt ist er tot.“ Der Blick aus seinen funkelnden blauen Augen fixierte Lucy. Sie hielt den Atem an‚ angesichts des tiefen Schmerzes‚ der sie traf.
    „Ich habe ihn geliebt“‚ erklärte Blue schlicht. „Er war mein Bruder. Ich würde meinen Bruder nicht umbringen.“

5. KAPITEL
    J ch glaube ihm“‚ sagte Lucy.
    Schweigend musterte Sarah sie einige Minuten lang von der Couch aus. „Richard hat mir erzählt‚ dass Gerrys Halswirbel sauber durchgebrochen ist. Er meint‚ dass man entweder ein Kampfkunstexperte sein oder extrem viel Kraft haben muss‚ um das zu tun.“ Sie schwieg einen Moment‚ stützte sich auf einen Ellenbogen und trank zur Erfrischung einen Schluck aus dem hohen Glas Orangensaft. „Wo wir gerade über fast übermenschliche Kraft reden – hast du mir da nicht irgendetwas über Navy SEALs erzählt? Dass sie in der Lage sind‚ hundertdreißig oder hundertachtzig Kilo zu stemmen oder so?“
    Lucy schüttelte den Kopf. „Ich weiß‚ was du meinst“‚ erwiderte sie. „Und du hast recht. Blue McCoy ist stark genug und in der Lage‚ einem Mann das Genick so zu brechen‚ wie es bei Gerry passiert ist. Aber ich glaube nicht‚ dass er es war.“
    „Haben sie ihn verhaftet?“‚ fragte Sarah. Ihre braunen Augen schimmerten mitfühlend.
    „Nein. Sie haben nicht genug in der Hand‚ um ihn festzuhalten. Die Tatsache‚ dass er – in Anführungszeichen – vom Tatort geflohen ist‚ ist nur ein Indiz.“
    Das Telefon klingelte schrill und laut‚ es zerriss die Stille in Sarahs Wohnzimmer. „Richard hat einen Rufverstärker für das Telefon gekauft“‚ erklärte sie. „Er hat Angst‚ dass er einen medizinischen Notfall verschläft‚ wenn er das Klingeln mitten in der Nacht nicht hört. Ich sage dir‚ es ist hart‚ mit einem Kleinstadtarzt verheiratet zu sein.“ Sarah streckte die Hand aus und nahm das schnurlose Telefon vom Sofatisch vor ihr. „Hallo?“
    Lucy sah sich in Sarahs Wohnzimmer um. Sarah und Richard hatten ihr neues Haus eingerichtet‚ kurz bevor sie erfahren hatten‚ dass das Baby unterwegs war. Davor war das Wohnzimmer fast ein Jahr lang so gut wie unmöbliert gewesen. Aber jetzt waren endlich alle Umzugskartons ausgepackt‚ und das Haus war voller kinderfreundlicher Möbel. Es gab keine scharfen Kanten oder zerbrechliche Oberflächen; alles war weich abgerundet‚ konnte mit einem Köpfchen zusammenstoßen

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