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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Computertisch‚ sah zu Lucy auf und verzog das Gesicht. „Doc Harrington berichtet‚ dass sein Genick einen geraden Bruch hat. Wie ein dünner Zweig durchgebrochen.“ Er schauderte. „Der Arzt schätzt den Todeszeitpunkt auf kurz nach elf. Wir bekommen eine genauere Angabe‚ sobald der Typ von der Forensik heute Morgen hier ist.“
    „Nach wem fahnden wir?“
    „Nach dem Stiefbruder“‚ antwortete Frank und gab Daten in den Computer ein. Seine Finger bewegten sich in der normalen atemberaubenden Geschwindigkeit über die Tastatur.
    Lucys Furcht stieg. „Blue McCoy.“ Natürlich wollten sie mit Gerrys Stiefbruder reden – besonders nachdem er sich nur Stunden vor dem vermuteten Todeszeitpunkt in der Öffentlichkeit mit dem Verstorbenen gestritten hatte. Zu Beginn einer Mordermittlung standen Familienangehörige immer ganz oben auf der Verdächtigenliste. Statistisch kamen Mörder meist aus dem nahen Umfeld des Opfers. Aber Blue war kein kaltblütiger Killer. Er war ein Soldat‚ ein Kämpfer‚ aber kein Mörder.
    Trotzdem hatte Blue vor wenigen Stunden „Zum Teufel mit Gerry“ gesagt. „Ich hätte ihm den Hals umdrehen sollen‚ als ich die Gelegenheit dazu hatte.“
    Den Hals umdrehen ‚ das hatte er gesagt. Und jetzt war Gerry tot und genau dieser Hals gebrochen.
    Mein Gott‚ war es möglich …?
    Nein‚ Lucy konnte das nicht glauben. Sie würde es niemals glauben.
    „Wir wollen ihn zur Befragung herholen“‚ sagte Frank.
    „Dafür musst du keinen Fahndungsaufruf rausgeben“‚ erklärte Lucy. Befragung. Zur Befragung herbestellt zu werden‚ war geringfügig besser‚ als mit bereits eingereichten Anklagepunkten hergebracht zu werden. „Blue McCoy wohnt drüben im Lighthouse Motel.“
    „Nicht mehr“‚ entgegnete Frank. „Der Chief hat gerade angerufen und erzählt‚ dass Gerrys Bruder im Lighthouse etwa gegen ein Uhr nachts ausgecheckt hat. Jedd Southeby vom Lighthouse hat gesagt‚ dass Blue seine Rechnung beglichen und einfach mit einer Art Seesack über der Schulter rausgegangen ist.“ Er blickte Lucy an. „Jetzt‚ da du genauso viel weißt wie wir‚ solltest du eigentlich loslegen und dich an der Suche beteiligen. Ein Mann‚ der zu Fuß mit schwerem Gepäck unterwegs ist‚ kann noch nicht weit gekommen sein.“
    Was hatte Blue noch gesagt‚ als sie sich voneinander verabschiedet hatten? Ich nehme den nächsten Bus. Mir ist egal‚ wo er hinfährt…
    Lucy griff nach dem Telefonhörer und rief die Auskunft an. „Ja‚ ich brauche die Nummer der Busgesellschaft in Georgetown.“ Sie kritzelte sie auf ein Blatt Papier‚ während Frank sie mit kaum verhohlener Ungläubigkeit ansah.
    „Es gibt keine verdammte Möglichkeit‚ dass der Bruder nach Georgetown gekommen ist“‚ meinte er. „Das liegt fast fünfundzwanzig Kilometer entfernt. Benutz deinen Verstand‚ Lucy. Zu der Zeit in der Nacht ist es still auf den Straßen. Er konnte nicht einmal per Anhalter dahin fahren. Niemand war da‚ der ihn hätte mitnehmen können.“
    „In Georgetown ist der nächstgelegene Busbahnhof‚ an dem die ganze Nacht Busse fahren“‚ erwiderte Lucy und wählte die Nummer‚ die ihr genannt worden war. „Und fünfundzwanzig Kilometer sind ein Nachmittagsspaziergang für einen Navy SEAL.“
    „Du verschwendest deine Zeit“‚ entgegnete Frank in seiner Singsangstimme.
    Nach dem siebzehnten Klingeln ging in Georgetown jemand ans Telefon. Lucy wurde zum Geschäftsführer durchgestellt. „Ich brauche die Fahrpläne aller Busse‚ die seit drei Uhr heute Nacht bei Ihnen angehalten oder losgefahren sind.“ Es war unwahrscheinlich‚ dass Blue so früh in Georgetown angekommen war‚ aber Lucy wollte sichergehen.
    „Zwischen zwei und fünf vor vier sind keine Busse hier gewesen“‚ erklärte ihr der Mann am anderen Ende der Leitung. „Um fünf vor vier ist einer nach Columbia und Greenville gefahren. Um zwanzig nach vier‚ nur ein paar Minuten später‚ ist ein Bus nach Charleston gefahren‚ und der nächste Bus … Warten Sie mal …“
    „Gibt es einen Militärflughafen in Charleston?“‚ fragte Lucy Frank.
    Er nickte. „Ja.“
    „Das ist der Bus“‚ erklärte Lucy. Das musste der Bus sein‚ in den Blue gestiegen war. Er war mit dem Bus nach Charleston gefahren‚ und auf dem Flughafen war er in das nächste Flugzeug gestiegen‚ das den Staat verließ. Vermutlich war er auf dem Weg nach Kalifornien. „Gibt es eine Möglichkeit‚ dass ich mit dem Busfahrer sprechen

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