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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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kam herein.
    Alle Gespräche verstummten.
    Blue strebte auf den einzigen freien Tisch zu – den neben Lucys. Er nickte ihr zu‚ ließ den Seesack auf den Boden fallen und setzte sich. Blue sah sich in dem mucksmäuschenstillen Raum um‚ als würde ihm erst jetzt auffallen‚ dass er im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stand. Einige Leute starrten ihn ausgesprochen unhöflich an‚ ihre Blicke waren feindselig.
    Iris schlenderte zu Blues Tisch. Die sonst stets freundliche Kellnerin lächelte nicht. Sie wirkte tatsächlich beunruhigt. „Es tut mir leid“‚ sagte sie zu Blue‚ und sie schien wirklich bekümmert zu sein. „Aber dieser Platz ist für jemand anderen reserviert.“
    Lucy wusste sehr genau‚ dass das nicht stimmte. In Joe’s Grill gab es keine Reservierungen. Wer zuerst kam‚ wurde zuerst bedient. So war es immer‚ und so würde es auch immer bleiben.
    Das wusste Blue ebenfalls. Doch er griff unter den Tisch und nahm seinen Seesack.
    „Warum setzt du dich nicht zu mir‚ McCoy?“‚ rief Lucy. „Ich habe diese riesige Ecke ganz für mich allein.“ Herausfordernd sah sie Iris an. „Solange sie nicht auch plötzlich für jemand anders reserviert ist.“
    Iris wurde rot‚ blickte Lucy jedoch direkt an und dann Blue. „Ich fühle mich ehrlich schlecht dabei. Aber ich muss Sie bitten zu gehen“‚ sagte sie an Blue gewandt. „Ich kann das Risiko nicht eingehen‚ dass es Ärger in meinem Laden gibt. Und Sie‚ Sir‚ bedeuten Ärger.“
    Die anderen Gäste murmelten zustimmende Worte. „Schaff ihn hier raus“‚ sagte eine Stimme‚ nachdem sich Iris zurückgezogen hatte.
    „Genau.“ Travis Southeby stand auf‚ seine Polizeimarke funkelte im Licht. „Mit Gerry McCoys Mörder im selben Raum zu essen‚ macht mich krank.“
    Lucy hob die Stimme‚ um sich in dem aufkommenden Lärm Gehör zu verschaffen. „Was ist damit‚ dass man so lange unschuldig ist‚ bis das Gegenteil bewiesen ist?“‚ fragte sie und sah dabei Travis an. „Blue McCoy ist keines Verbrechens für schuldig befunden worden. Er ist nicht einmal angeklagt worden.“
    Auf der anderen Seite des Raums kratzte ein Stuhl über den Boden‚ als würde er von einem Tisch zurückgezogen. Leroy Hurley erhob sich‚ und Lucy verließ der Mut fast.
    „Was ist aus den guten alten Zeiten geworden“‚ fragte Leroy die Menge‚ „als die Stadt keine Millionen von Dollar zahlen musste‚ um einen kaltblütigen Mörder zu überführen? Erinnert sich jemand? Mein Großvater hat mir oft davon erzählt. Damals brauchte man keinen Richter oder Geschworene. Nein‚ Sir. Sie brauchten lediglich die Bürger‚ den schuldigen Mann und ein kräftiges Stück Seil.“
    Travis Southeby grinste. „Das hat den Steuerzahlern bestimmt einen Haufen Geld gespart.“
    Unter Blues Blick stieß Lucy sich vom Tisch ab und sprang auf. Sie kochte innerlich vor Wut. Ihre Wangen waren gerötet‚ und in ihren braunen Augen schien eine heillose Flamme aufzuflackern. Sie biss die Zähne aufeinander und hatte eine Hand auf ihre Waffe gelegt. Blue war verdammt froh‚ dass Lucy auf seiner Seite stand.
    „Sprecht ihr hier über Lynchjustiz?“ Ihre Stimme klang leise und gefährlich. Sie wandte sich um und fixierte den untersetzten Polizisten mit Blicken. „Schäm dich‚ Travis‚ so etwas derart zu verharmlosen. Du solltest es wirklich besser wissen.“ Als Nächstes richtete sie sich an Leroy. „Was meinst du‚ Hurley? Soll ich dich einsperren‚ weil du Unruhe stiftest oder wegen versuchten Mordes? Die Zeiten haben sich geändert‚ seit dein lieber alter Großvater in dieser Stadt Amok laufen durfte. Heutzutage haben wir einen neuen Namen fürs Lynchen‚ Freundchen. Es heißt schwerer Mord.“ Sie blickte sich im Restaurant um. „Habt ihr alle das kapiert? Hat irgendjemand Fragen? Ich möchte in dieser Sache niemanden im Unklaren lassen.“
    Leroy Hurley stapfte aus dem Lokal‚ und die anderen Gäste wandten sich wieder ihren Tellern zu. Nur Travis Southeby blieb stehen‚ sein aufgedunsenes Gesicht war rot vor Zorn.
    Er zeigte auf Blue. „Wenn ich diese Ermittlung leiten würde‚ säße er längst hinter Gittern.“
    „Tja‚ aber du leitest sie nicht“‚ entgegnete Lucy scharf. „Also setz dich einfach wieder hin und iss weiter‚ Travis. Wenn du dich beschweren willst‚ wende dich an Chief Bradley.“
    Travis warf einige Dollarscheine auf den Tisch und verließ das Restaurant. Er hatte sein Essen kaum angerührt.
    Bevor Lucy

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