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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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betreten hatte. „Lucy‚ was haben diese Jungs dir angetan? Sind sie dir je wieder zu nah gekommen?
    Mit großen Augen blickte sie auf seine Hand‚ aber er ließ ihren Arm nicht los.
    „Sie waren nur …“ Sie seufzte. „Sie waren Idioten. Sie haben gesagt‚ dass sie mich in den Wald bringen und mir die einzige Sache zeigen würden‚ wozu ein Mädchen gut sei‚ wenn ich im Baseballteam bleiben würde. Und ich glaube nicht‚ dass sie damit kochen und putzen gemeint haben. Mir war es zu peinlich‚ dir oder jemand anders von ihren Drohungen zu erzählen.“
    Sanft befreite sie sich aus seinem Griff und stieg die Treppe zur Veranda hoch.
    „Haben sie …?“ Er konnte die Frage kaum aussprechen‚ als Lucy sich bereits auf die Verandaschaukel gesetzt hatte.
    „Sie haben mich nie mehr angefasst“‚ erwiderte sie. „Nicht‚ nachdem du deinen Heldenauftritt hattest. Sie glaubten‚ ich stünde auf der Liste deiner Freunde ganz oben.“ Ein Lächeln umspielte ihren Mund‚ als sie zu Blue aufsah. „Natürlich habe ich diesen Mythos genährt‚ indem ich ihnen erzählt habe‚ dass Blue McCoy mit mir angeln gegangen war oder dass ich Blue McCoy dabei geholfen habe‚ sein Boot zu reparieren … Ich habe eine kleine Traumwelt zurechtgebastelt‚ und sie haben mir jedes Wort abgekauft.“
    Als Lucy ihn so anlächelte‚ vergaß Blue alles: Gerrys frühzeitigen und tragischen Tod‚ den Mordverdacht‚ unter dem er stand‚ und die Tatsache‚ dass die Leute sich wieder von ihm abwandten. Er dachte nur noch an Lucy‚ wie sie ihn damals zu Highschool-Zeiten genauso strahlend angelächelt hatte wie jetzt. Damals‚ als sie in ihn verknallt gewesen war.
    Hätte er damals gewusst‚ was er heute wusste‚ wäre es vollkommen anders gelaufen. Wahrscheinlich hätte er die Stadt nicht mit einem in tausend Teile zersprungenen Herzen verlassen. Nein‚ stattdessen hätte er Lucy mit gebrochenem Herzen zurückgelassen. Aber das war nicht besser als das‚ was sich wirklich abgespielt hatte. Sicher … Vielleicht … Wäre er damals mit Lucy zusammen gewesen‚ hätte er die Stadt wohl gar nicht verlassen.
    Moment‚ wo war denn dieser Gedanke jetzt hergekommen? Seit Blue im zarten Alter von fünf Jahren in die Stadt gekommen war‚ hatte er aus Hatboro Creek fliehen wollen. Auch wenn es zwischen Blue und Jenny Lee anders gewesen wäre‚ wenn sie ihn wahrhaftig geliebt hätte‚ statt ihn zu benutzen‚ um an Gerry zu kommen‚ selbst dann wäre er nicht in der Stadt geblieben. Und hätte Jenny Lee ihn mit ihrem beträchtlichen Charme nicht in der Stadt halten können‚ wie kam er darauf‚ dass es Lucy gelungen wäre?
    „Sieht so aus‚ als hätte Iris ein paar Burger‚ eine vegetarische Suppe‚ ein bisschen Fischsuppe‚ zwei Vollkornsandwiches mit Thunfisch‚ eine Portion Pommes frites und frittierte Zwiebelringe eingepackt“‚ sagte Lucy und baute den Inhalt der Schachtel auf dem Geländer der Veranda auf. „Hier ist sogar Plastikbesteck. Ich habe die vegetarische Suppe bestellt‚ aber alles andere steht dir zur freien Auswahl.“
    Blue griff nach dem beschichteten Pappbehälter‚ in dem die Fischsuppe war‚ und nahm den Deckel ab. Mit dem Plastiklöffel rührte er in der duftenden Suppe und setzte sich dann neben Lucy auf die Verandaschaukel. Er spürte‚ wie sie sich anspannte‚ und wusste‚ was sie sagen würde‚ bevor sie es aussprach.
    „Mir wäre es lieber‚ wenn du nicht so dicht neben mir sitzt.
    „Komm schon‚ Yankee. Du weißt‚ dass man zu zweit hier sitzen muss‚ damit es nicht schaukelt.“
    Lucy sah ihn nicht an. Sie wich seinem Blick aus und betrachtete die vegetarische Suppe‚ als enthielte sie alle Antworten auf die größten Fragen der Menschheit.
    Als sie schließlich doch noch etwas sagte‚ überraschte sie Blue wieder einmal mit ihrer Offenheit. „Ich weiß‚ dass du dir meiner wahrscheinlich sicher bist“‚ meinte sie. Sobald er zu einem Widerspruch ansetzte‚ hob sie eine Hand und betrachtete ihn aus dunklen ernst blickenden Augen. „Ich meine‚ wir sind hier in meinem Haus‚ und ich habe dich über Nacht hierher eingeladen‚ richtig? Klar‚ ich habe gesagt‚ dass du im Gästezimmer übernachten sollst. Aber du denkst‚ dass ich es vermutlich nicht ernst gemeint habe. Wie sollte ich auch – nach letzter Nacht? Wir haben auf dem Innenhof vom Countryclub fast das volle Programm durchgezogen. Und wenn wir von da aus direkt in dein Motelzimmer gegangen wären‚

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