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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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den letzten Monaten abgenommen. Als ich mich vor dem Spiegel hin und her drehte, musste ich sogar anerkennend über meine Kurven grinsen. Meine wilde Mähne hatte ich mit Hilfe von Carlas Glätteisen gebändigt.
    Ein paar Minuten bevor ich losging, holte ich mir noch einmal in Dads
Leitfaden
Unterstützung.
     
    Verschiedenes: Der neue Job
    Dein erster Tag in dem Job, den Du unbedingt haben wolltest. Erstens: Ich bin unheimlich stolz auf Dich. Ich wusste, dass Du es schaffst. Zweitens: Sei nicht ZU aufgeregt! Es ist schließlich nur ein Job, und Du wirst ihn überleben (okay, Witze über den Tod sind nicht lustig). Denk dran, diese Arbeitsstelle steht Dir zu. Du hast sie Dir ehrlich und anständig verdient, mein Schätzchen.
    In der Anfangszeit musst Du alles aufsaugen wie ein Schwamm. Versuche, so viele Informationen wie möglich über die Firma zu sammeln. Achte darauf, wie sich Deine Kollegen verhalten (was die Arbeit angeht, natürlich, alles andere kann Dir egal sein), nimm die Atmosphäre in Dich auf, stelle Fragen, wenn Dir etwas nicht klar ist. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, es wirkt leicht ein bisschen dümmlich, wenn Du Deine Fragen zu spät stellst. Ich habe zum Beispiel zwei Wochen gebraucht, bis ich wusste, wie mein Abteilungsleiter heißt, und bei einer anderen Stelle ist mir erst nach drei ganzen Tagen aufgefallen, dass ich am falschen Schreibtisch saß. Na gut, Du wirst nie so dämlich sein wie Dein alter Dad, aber Du verstehst, worauf ich hinauswill.
    Ich fürchte, mit der Arbeit ist es ein bisschen wie mit der Schule, nur dass Du Dich dieses Mal SELBST DAFÜR ENTSCHIEDEN hast (mal von der Notwendigkeit abgesehen, dass Du Deine Miete bezahlen musst). Genau wie in der Schule gibt es auch bei der Arbeit Hierarchien und Sozialdynamik – die Streber, die Schönheiten, die Profilneurotiker. Dieselben alten Spielchen. Bei manchen Problemen im Arbeitsleben kannst Du eins zu eins das nachlesen, was ich zum Thema Schule geschrieben habe. Diplomatie im Büro wird Dich vor manches Rätsel stellen, und ich könnte endlos darüber schreiben, aber ich lasse es lieber.
    Vielleicht hast Du ja sogar das, was ich mal einen «Büro-Verlobten» nennen will. Ein Mann, von dem alle annehmen, dass Du heimlich eine Affäre mit ihm hast, weil Ihr zusammen Mittagspause macht, in den Besprechungen nebeneinandersitzt und über Fernsehserien diskutiert. Seine Gesellschaft ist nett und angenehm und vor allem: Er macht Dir keine Avancen. Daran gibt es überhaupt nichts zu kritisieren, solange er nicht auf dumme Gedanken kommt. Falls das passiert, musst Du damit wirklich sensibel umgehen, denn Du darfst nie vergessen, dass sich alles an Deinem Arbeitsplatz abspielt.
    Wenn er anfängt, Dich zu bedrängen, musst Du Dich bei Eurem Vorgesetzten beschweren oder die Passage des Leitfadens noch einmal lesen, die ich «Wie man einen Mann vorübergehend außer Gefecht setzt» genannt habe.
    Außerdem wirst Du bestimmt eine Kollegin/​einen Kollegen haben, mit der/​dem Dich so etwas wie freundschaftliche Gefühle verbinden. Vielleicht trinkt Ihr ab und zu nach der Arbeit zusammen ein Glas, aber das war’s dann auch. Du wirst sie/​ihn nie zu Dir nach Hause einladen, und auch sonst werdet Ihr nichts weiter gemeinsam unternehmen. Falls sie/er eines Tages so etwas vorschlägt, überlegst Du Dir besser eine gute Ausrede. Ich glaube nämlich nicht, dass man sein Privatleben mit der Arbeit vermischen sollte. Das wird meistens irgendwann kompliziert.
     
    «Sie haben hier leckere Omeletts, aber das sonstige Angebot in der Kantine ist nicht besonders überzeugend. Die meisten von uns gehen in der Mittagspause in eins der Cafés und Restaurants um die Ecke. Dort ist es viel netter», erklärte mir die Chefsekretärin, die mich in der Firma herumführte. Im Stillen verglich ich ihre Designerjeans mit meinem schäbigen Anzug. «Im Sommer, wenn die Sonne durch all die Fensterfronten scheint, sind Atmosphäre und Helligkeit hier allerdings unschlagbar.»
    Die Kantine war mit Möbeln in Primärfarben eingerichtet, auf denen sich das Sonnenlicht spiegelte. Der Geruch von würzigem Kaffee und frisch aufgebackenen Croissants hing in der Luft. Mein Magen knurrte leise, während wir weitergingen.
    Im Sitzungssaal standen Lederstühle um massive Eichentische herum. An den Wänden hing moderne Kunst. Sogar der stilvolle Flur mit seinem Wasserspender beeindruckte mich. Meine Bürotür hatte Türgriffe aus schimmerndem Messing!
    «Und das ist Ihr

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