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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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…»
    «Lolli, ich bewerte niemanden. Du tust, was du für richtig hältst. Daran gibt es nichts zu kritisieren.»
    Während wir uns weiter auf den neuesten Stand brachten, schwitzte ich unangenehm in meiner weißen Bluse. Es wurde schlimmer, wenn er mich ansah. Obwohl nicht unbedingt Begehren in seinem Blick lag, reagierte mein Körper. Ich weiß nicht genau, ob das mit meiner «Dürreperiode» zu tun hatte, wie Carla sie nannte, oder einfach nur mit der Erinnerung, die diese Situation heraufbeschwor. Er lebte nun seit über vier Jahren in Frankreich, aber «es» war immer noch da   … Dieses Gefühl, das ich nicht beschreiben konnte. Dieses Gefühl, das zwischen Corey und mir existierte, seit er mich in genau diesem Wohnzimmer zum ersten Mal geküsst hatte.
    «Du siehst wirklich großartig aus», sagte er plötzlich. Ich wusste nicht, wohin ich schauen sollte. Seine Lippen, seine Brust, und weiter hinunter   … Ich fühlte mich mit einem Mal wieder fast so unsicher wie früher. Dann rückte er langsam näher, und mir war klar, was passieren würde, denn es war schon einmal passiert. Unsere Lippen trafen sich. Zögernd zuerst, doch dann immer fordernder und leidenschaftlicher.
    Wir stolperten hinauf in sein Zimmer. Seine Hände fanden ihren Weg von selbst. Er knöpfte meine Bluse auf, schob mir die Kleidung vom Körper und berührte mich, wo ich mich bisher nur von Greg hatte berühren lassen. Ich hättevergehen können vor Lust, als er seine Zunge auf meinen Lippen kreisen ließ und dann mit ihr in meinen Mund eindrang. Mein ganzer Köper schien in Flammen zu stehen, und wie von selbst formten sich die Worte: «Ich will dich.»
    «Bist du sicher?», fragte er heiser.
    Ich war sicher.
     
    «Alles in Ordnung?», fragte Corey.
    «Ja.» Es fühlte sich gut und irgendwie richtig an, so neben ihm zu liegen. Corey steckte sich eine Zigarette an und hielt sie mir hin. Automatisch nahm ich sie.
    «Wie früher, oder?»
    «Tja, früher   …»
    «Alles in Ordnung mit dir?», fragte er erneut.
    «Ja. Hör auf, mich das dauernd zu fragen!» Ich reichte ihm die Zigarette zurück.
    «Immer eine klare Antwort. So warst du früher auch schon.»
    Ich lächelte, als er mich zärtlich auf die Stirn küsste. Er war so sanft und liebevoll. Ich hätte am liebsten für immer mit ihm auf diesem Bett gelegen, aber ich wusste nur allzu gut, dass er bald wieder nach Frankreich abreisen würde. Dieser Tatsache musste ich mich stellen. Er würde mich wieder allein lassen. Deshalb ging ich lieber selbst.
    «Was machst du da, Lolli?»
    «Ich muss wirklich los», sagte ich, während ich in meine Kleider schlüpfte.
    «Aber doch nicht sofort! Mum hat garantiert nichts dagegen, dass du hier bist. Das kannst du mir glauben.»
    «Ich wünsche dir eine gute Rückreise nach Frankreich, okay?», sagte ich, während ich zur Tür ging.
    «Aber ich fahre doch erst nächste Woche. Wir könnten   …»
    «Bis dann!», rief ich mit gespielter Unbeschwertheit. Dann schloss ich die Tür hinter mir und atmete tief aus.
    Es war besser so. Ja, wir hätten uns noch einmal treffen, reden und grandiose Stunden miteinander verbringen können. Aber er würde trotzdem bald wieder im Eurostar sitzen und wegfahren. Von London. Von mir. Und ich hatte nicht vor, ihm das Messer in die Hand geben, das er in mein Herz bohren konnte. Auf keinen Fall.
     
    Wie ich von Carla erfuhr, reiste Corey am darauffolgenden Freitag ab. Am Samstag saß ich allein in meiner Wohnung. So verbrachte ich die meisten Wochenenden. Es machte mir nichts aus, dass ich sparen musste, während andere Leute in meinem Alter sich in Bars und Diskotheken trafen (allerdings machte ich zur Feier des neuen Jahrtausends eine Ausnahme und kaufte eine Flasche Champagner, die mehr für Carla als für mich gedacht war).
     
    Draußen schien die Sonne, und das Geschrei spielender Kinder nervte mich, weil ich mir in Ruhe eine Folge der
EastEnders
ansehen wollte, die ich auf Video aufgenommen hatte. Dank einer kleinen Gehaltserhöhung hatte ich inzwischen allen Komfort, den ich mir wünschen konnte – inklusive einer Waschmaschine, die mir weitere Besuche zum Wäschewaschen bei meiner Mutter und dem Kind ersparte. Das Telefon klingelte. Es war Carla.
    «Fred hat einen Plattenvertrag bekommen!», rief sie.
    «Das ist ja toll!», gab ich zurück und drückte die Pausentaste des Videorekorders.
    «Und er hat mich sitzenlassen!»
    «Oh   …»
    «Meinte, das würde mit uns nie funktionieren, wo er dochjetzt ein

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