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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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nur ein Telefonat mit ein paar Fragen zu meinen Internet-Kenntnissen, ein bisschen Papiergeraschel und dann der Frage: «Wann können Sie anfangen?»
    Während ich in dem schicken Empfangszimmer von   I.T.T.   Enterprises saß, kreisten meine Gedanken nur darum, dass ich die Wohnung allein bezahlen und trotzdem etwas sparen könnte.
    «Lois Bates», sagte da eine Stimme. Ich stand auf und strich die Falten meines Hosenanzuges glatt, den ich billig in Lewisham gekauft hatte.
    «Hallo.»
    «Hallo. Ich heiße Kenneth Rig. Sie können mich Ken nennen. Danke, dass Sie pünktlich gekommen sind. Zeit ist alles in unserem Geschäft. Und danke, dass Sie sich dafür entschieden haben, in dem am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweig der Welt zu arbeiten – dem Internetselling.»
    Ken führte mich an der Empfangsdame vorbei durch eine kleine Tür und über ein paar Treppenstufen hinunter in einen düsteren Kellerbereich. Hier war nichts mehr so schick und edel wie in der Empfangshalle.
    «Es ist ein bisschen dunkel hier, also passen Sie beim Gehen auf, Ms.   Bates», sagte Ken. Dann öffnete er die Tür zu einem großen Raum. Ich konnte mir bestens vorstellen, dass hier früher arme Näherinnen illegal ausgebeutet worden waren. An den endlosen Tischreihen saßen Leute (meistensFrauen), die in wildem Durcheinander in ihre Headsets sprachen.
    «Was Sie hier vor sich sehen, ist die ‹Operationsbasis›. Sehen Sie sich um, Ms.   Bates.» Ken machte eine ausschweifende Geste, als wäre er ein Zauberer mit weißen Handschuhen. «Von hier aus rufen wir unsere Kunden an, nehmen Bestellungen entgegen, organisieren Lieferungen und so weiter. Wir haben auch ein Außenteam. Es kümmert sich um die Auslieferungen. Macht die Verkaufsabschlüsse. Wir nennen es die ‹Bodentruppe›.»
    Ich lächelte pflichtgemäß. Dieser Mann war ein richtiger Schwätzer. Am besten dachte ich einfach nur an all das viele Geld, das ich in dieser «Operationsbasis» verdienen würde.
    Ken zeigte mir den Notausgang, die Toiletten und erklärte, was zu tun sei, wenn der «Code Blau» eintrat (das hieß, wenn ein Kunde mit der Bestellung zögerte).
    «Haben Sie so weit irgendwelche Fragen, Ms.   Bates?»
    «Welche Art von Internet-Produkten werde ich denn verkaufen?»
    Ken fing an zu strahlen wie ein Weihnachtsbaum. «Genau. Dazu komme ich jetzt sofort.»
    Begeistert breitete er die drei Topseller von   I.T.T.   Enterprises vor mir auf einem Tisch aus. Ich hatte keine Ahnung, wozu sie gut waren. Immerhin erinnerte eines der Objekte an eine Computermaus.
    «Denken Sie daran, dass das hier nur einen Bruchteil unseres Angebotes darstellt. Wir verkaufen über unseren Internet-Katalog eine riesige Produktpalette.»
    «Die Maus ist echt süß», sagte ich gedankenlos.
    «Süß? Süß? Das ist keine gewöhnliche Maus!» Seine Stimme war um ein paar Hundert Dezibel lauter geworden. Ich war ganz klar bei einem Verrückten gelandet. «Das istder
Slazoo
, er nimmt nur Platz drei unter unseren Topsellern ein. Der
Slazoo
funktioniert nicht nur wie eine Computermaus, sondern gleichzeitig noch als Handmassagegerät. Das bedeutet: surfen und entspannen in einem!»
    Ich hob den nächsten Gegenstand hoch – eine Art Gießkanne – und fragte mich, was dieses Ding mit Computern zu tun haben sollte.
    «Was Sie hier sehen, Ms.   Bates, ist das IU. Unser absoluter Topseller.»
    Ich drehte das rätselhafte Objekt in den Händen.
    «Es ermöglicht den Usern, beim Surfen zu   … pissen. Unser Internet-Urinal!»
    Sofort ließ ich das Ding fallen.
    «Keine Sorge, es ist noch nicht benutzt worden.» Er kicherte wie ein Teenager. «Sie müssen bedenken, dass das Internet derzeit einen Wahnsinnsaufschwung hat. Chat-Rooms, Partnersuche – da passt es oft nicht, plötzlich vom Computer aufstehen zu müssen. Ich jedenfalls sitze oft stundenlang ohne Pause davor!»
     
    Am dritten Tag hatte ich noch keinen einzigen Artikel verkauft. Die «Operationsbasis» summte trotzdem vor lauter Geschäftigkeit, während die vielen Angestellten die Kunden davon zu überzeugen versuchten, sich zum Beispiel so einen praktischen Gegenstand wie den ZiggieSurf-Zigarettenhalter zu bestellen – Rauchen beim Surfen!
    «Dieser Job ist totaler Mist. Ich mache ihn nur, um mein Studium zu finanzieren», erklärte mir Jane. Sie war seit einem halben Jahr bei   I.T.T.   Enterprises und saß mir gegenüber. An ihr Headset hatte sie ein winziges rosa Plüschtierchen gesteckt.
    «Hast du hier jemals

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