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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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durchblättert – aber wenn er ausgeht, dann will er eine stilvolle, elegante Frau an seiner Seite haben. Und nein, das sage ich nicht, weil Du mein kleines Mädchen bist. Na gut, vielleicht doch, aber je nachdem, in welchem Alter Du dies liest, hast Du es möglicherweise schon selbst herausgefunden: Männer sind sehr optische Wesen und nehmen erst einmal nur wahr, was sie vor Augen haben. Ihnen also von Anfang an einen gewissen Eindruck zu vermitteln, ist nicht die beste Idee.
    Und mach Dir keine bizarre Frisur (ich erinnere mich mit Grauen an die Turmfrisuren von früher!). Und übertreib es auch nicht mit dem Parfüm. Ich kenne ihn ja nicht, aber jedenfalls ich habe eine sehr empfindliche Nase. Deine Mutter hat mich am Anfang mit ihren Parfümwolken fast umgebracht. Sie dachte immer, ich sei erkältet, wenn ich am Tisch ständig niesen musste.
    Vergiss all den Quatsch über die neueste Mode, die man zwingend tragen muss (er wird so einen «Style» hassen).
    Und falls er zu spät kommt (vorausgesetzt, es wird ihm nicht zur Gewohnheit), dann reg Dich nicht auf. Mache ihm keine Vorwürfe – dafür ist später noch genug Zeit, wenn Ihr eine Beziehung habt.
    Und worüber sollst Du mit ihm reden?
    Sport ist bei Männern eigentlich immer eine sichere Nummer. Du kannst ihn auch nach seinen Hobbys und anderen Interessen fragen (ohne dass es sich anhört wie ein Kreuzverhör natürlich). Ach ja, und sprich bei Eurer ersten Verabredung AUF KEINEN FALL über folgende Themen:
     
Wie viel er wohl mal verdienen wird, netto.
Hübsche Namen für die Kinder.
Wie das Essen schmeckt.
     
    Mach Dir nichts draus, wenn die Unterhaltung mal zum Stillstand kommt. Wenn Ihr zueinanderpasst, werdet Ihr Euch nicht lange anschweigen, und falls Ihr trotzdem einmal eine Gesprächspause einlegt, ist es ein angenehmes Schweigen. Eines, bei dem Du nicht fieberhaft darüber nachgrübelst, was Du als Nächstes sagen könntest oder Dir fast schlecht wird, weil der Abend so mies läuft. Euer Schweigen wird so sein wie das, was Deine Mum und ich oft sehr genossen haben.
    Und achte darauf, ob er Schwitzflecken unter den Achseln hat – vermutlich ist er nervös. Aber wenn Du bei der dritten Verabredung immer noch welche entdeckst, dann frag ihn ruhig, ob das gesundheitliche Gründe hat.
    Und zum Schluss:
Vertrau auf Dein Gefühl.
Lass Dich nicht zu Dingen überreden, die Du nicht tun willst.
Falls zufällig Richard Gere in engen, gestreiften Boxershorts vorbeikommt: einfach ignorieren!
     
    Ich weiß, dass ich Dir das nicht sagen müsste, aber ich tue es trotzdem, denn ich bin schließlich Dein Dad: Auch wenn ein Kinobesuch, ein Essen, ein Konzert, Blumen, Drinks oder das Taxi nach Hause oder alles zusammen von einem Mann bezahlt wird, bedeutet das nicht, dass Du es ihm auf irgendeine Art zurückzahlen musst – wenn Du verstehst, was ich meine.
    Und schließlich (jetzt war’s das dann, versprochen!): Vergiss nicht, Du selbst zu sein.
     
    Ich selbst zu sein war gar nicht so leicht, als ich mit schmerzenden kleinen Zehen auf meinen Pumps herumschwankte, während mir Matt einen Begrüßungskuss auf die Wange gab.
    «Es ist sehr schön hier», sagte ich und zog meine Jacke aus. Es war ein merkwürdiges Gefühl, ohne Keitho und Jamie mit Matt zusammen zu sein, noch dazu AUSSERHALB von Süd-London. Matt hatte mich in ein romantisches italienisches Restaurant an der Edgeware Road eingeladen.
    «Es gibt hier wirklich sehr gute Pizza. Sie wird da vorne in diesem großen Ofen gebacken», sagte er und widmete sich der Karte. Keine Komplimente. Er hatte mich kaum angesehen.
    «Du bist ziemlich schick heute», sagte ich und betrachtete sein weißes Hemd, dessen oberster Knopf offen stand, so dass ein paar sexy Brusthaare sichtbar waren. Er hatte sich frisch rasiert und sah einfach toll aus.
    Er blickte auf. «Danke.»
    Dann kam der Kellner. «Wissen Sie schon, was Sie trinken möchten?»
    Es enttäuschte mich, dass Matt mir kein einziges Kompliment machte. Sogar ich rief «Du siehst aber hüsch aus!», wenn Abbi in ihrem rosa Ballettröckchen herumstolzierte.
    Ich kam mir ziemlich dumm vor, während ich die Karte studierte. Als Wohnungsbesitzerin in spe und schlaue Karrierefrau hatte ich weniger Flirterfahrungen als ein Goldfisch, und das merkte man mir an. Offenbar war mein Festplattenbestand an verführerischer Konversation von einem Virus befallen worden. Gut, keine I T-Metaphern mehr.
    Während wir unsere Pizza aßen, fanden wir doch noch ein paar

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