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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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Vermutlich fühlte sie sich um den rosa Plüschsaurier betrogen, den es in der Tankstelle zu kaufen gab. Vielleicht spürte sie aber auch, wie gemein, intrigant und grässlich diese Frau einmal gewesen war und dass sich daran womöglich nichts geändert hatte.
    Sharlene verzog das Gesicht. «Also keine Kinder?»
    «Nein.»
    «Oh   … das ist aber ein Jammer», sagte sie.
    «Findest du?», gab ich sarkastisch zurück.
    «Wir wohnen im Hankle Estate. Richard ist sieben und lebt bei seinem Vater. Reeka ist fünf, und dann habe ichnoch diese beiden. Nummer eins und Nummer zwei. Zurzeit suchen wir gerade eine neue Wohnung.»
    «Ich muss jetzt leider los, aber es war nett, dich zu treffen», sagte ich hastig und kehrt mit Abbi zum Auto zurück. Sharlene sollte mitbekommen, wie erfolgreich ICH in meinem Leben war. Als ich die Tür des Wagens öffnete, spürte ich ihren Blick auf mir. Und statt des Unbehagens, das mir ein solcher Blick früher bereitet hätte, fühlte ich einfach gar nichts.
     
    Im Nachhinein betrachtet, war es sogar gut für mich gewesen, Sharlene Rockingham über den Weg zu laufen. Es war wie eine Art Heilung, denn mir wurde klar, dass sie mir nichts mehr anhaben konnte. Ich hatte mich weiterentwickelt. Außerdem hatte ich eine schöne Wohnung und einen Job, in dem ich richtig gut war. Jedenfalls hatte ich
geglaubt
, gut darin zu sein – denn mit der Zeit passierten immer mehr Fehler. Kleine Fehler. Zum Beispiel waren meine Auftragslisten einmal nicht auf dem neuesten Stand, obwohl ich genau wusste, wie akribisch ich diese Listen führte. Deshalb wusste ich auch, dass es nicht an mir lag und ich nicht unter Verfolgungswahn litt. Irgendwer versuchte mir zu schaden – und es gab nur drei Personen, die es sein konnten.
     
    Verschiedenes:
Frauen gegen Frauen
    Ich sage nicht, dass Frauen sich nicht untereinander streiten, aber ich glaube schon, dass es anders abläuft als bei uns Männern. Ein Psychologe würde das vermutlich mit der Rivalität unter Männern begründen (andererseits haben sich in ferner Vergangenheit auch schon ein paar Frauen um Deinen Vater gestritten).
    Aber sieh Dich nur mal um, Lois. Männer verhalten sichuntereinander anders als Frauen. Auch wenn einer von uns krank ist vor Neid und Eifersucht, wird der andere noch respektiert. Ein Beispiel? Da habe ich einmal an der Tankstelle einen Kerl mit diesem irren roten Jaguar XJ-S gesehen. Wenn Du das liest, habt Ihr wahrscheinlich schon Miniflugzeuge statt Autos, aber ich kann Dir sagen, Liebling, dieser Wagen war ein Traum. Ein extrem starker Motor mit dem effizientesten Automatikgetriebe der Welt und einer Spitzengeschwindigkeit von 155   Meilen pro Stunde. Also, na ja   … ich habe mich ein bisschen von meiner Begeisterung mitreißen lassen. Ich sah also diesen Typen, und obwohl er ein Wahnsinnsauto samt einer umwerfenden Frau auf dem Beifahrersitz hatte, respektierte ich ihn irgendwie – sogar noch, als ich wieder in meinen verbeulten kleinen Ford Fiesta stieg. Das war wirklich so.
    Aber diese Art von Respekt oder Anerkennung sehe ich bei Frauen nicht. Jetzt könntest Du natürlich sagen, meine Erfahrungen in dieser Hinsicht seien zu stark von dem ständigen Gestichel geprägt, das sich Philomena und Ina liefern, aber ich habe das auch bei der Arbeit erlebt. Da fallen Sätze wie: «Mit DIESEM Rock kommst Du ins Büro?» Es herrscht eine andauernde Konkurrenz um die schönsten Frisuren und Schuhe. So etwas meine ich.
    Vielleicht bist Du aber ganz anderer Meinung. Ich würde unheimlich gerne mit Dir über dieses Thema diskutieren – aber das wird leider ein bisschen kompliziert, da ich ja jetzt tot bin!
     
    «Sehr gut. Du bist also draufgekommen.»
    Ich drückte auf den Seifenspender.
    «Ich war es. All diese Sachen habe ich gemacht», gab meine Gegnerin zu.
    Zuerst hatte ich Matt verdächtigt und angefangen, genau darauf zu achten, wie er sich mir gegenüber verhielt. Wie seine Stimme klang. Wie er mich ansah. Wir hatten uns nie über unser «Date» unterhalten, und als ich es eines Nachmittags zur Sprache brachte, weil ich wissen wollte, wie er darüber dachte, lachte er nur und scherzte, darüber müsse ich doch langsam weggekommen sein. So peinlich diese kurze Unterhaltung auch war, so überzeugte sie mich doch davon, dass Matt nichts mit den merkwürdigen Fehlern zu tun hatte, die ich angeblich machte. Also nahm ich Keitho ins Visier, doch er interessierte sich ausschließlich für die neuesten Softwareprogramme und eine

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