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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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gesäubert worden. Kein noch so winziges Härchen war darauf zu erkennen, fast so, als würde er den ganzen Tag in einem sauberen Stuhl sitzen und nur darauf warten, dass nach ihm gerufen wurde. Nervös tippelte er vor de Vere hin und her. Er schien, trotz des Altersunterschieds großen Respekt vor ihm zu haben.
„Mylord, schön Euch wieder zuhause begrüßen zu dürfen“, sagte er sich tief verbeugend. „Was kann ich für Euch tun?“
Mit einer Handbewegung deutete er dem Mann sich wieder zu erheben. „Julius, schickt Männer die den Wagen entladen“, während er weitersprach ging er in Richtung Tor und der Mann folgte ihm wie ein Hund „Wir alle sind müde und hungrig, also last ein Mahl zubereiten und die Damen auf ihre Zimmer bringen. Ich habe…“
Den Rest konnte sie nicht mehr verstehen, da die beiden außer Hörweite waren. Nun löste sich auch die Menschenmenge, die noch eben gewartete hatte auf, da ihnen alle folgten. Joselyne die nun, wie bestellt und nicht abgeholt neben Alexia stand, wollte sich bei dieser gerade über den weiteren Verlauf informieren, als sich die Frage erübrigte, da eine rundliche Dame die ziemlich aufgeregt wirkte, angelaufen kam. An ihrer Hüfte klapperten zig, sorgfältig nummerierte Schlüssel.
Erneut sah Joselyne zu Alexia und die beiden mussten sich das Lachen verhalten. Denn als die Dame vor ihnen zum Stehen kam war sie völlig außer Atem. Sie schnaufte und keuchte, als wäre sie fünfmal rund um die Burg gelaufen.
„Meine Damen“, stöhnte sie „Lord Maine wünscht, dass ich euch beide auf eure Zimmer bringe.“
Ohne eine Antwort der beiden abzuwarten, watschelte die Frau vor ihnen her. Sie sah von hinten fast noch komischer aus als von vorne. Ihr fast schlanker Oberkörper passte kein bisschen zu ihrem rundlichen Unterkörper. Deshalb konnte die Frau gar nicht anders, als zu watscheln.
Nach unzähligen Gängen, Treppen und Türen und nachdem sie Alexia am anderen Ende des Wohntraktes abgeliefert hatten, erreichten sie das Zimmer, welches Joselyne bewohnen sollte. Im Kamin war bereits ein einladendes Feuer entfacht worden und auch das Bett schien eigens für sie frisch bezogen geworden zu sein. Winfridia sagte noch etwas zu ihr, das Joselyne, ob dieser einladenden Wärme des Raumes, kaum noch wahrnahm. Und nun wanderten ihre Füße auch wie von selbst zu dem großen Bett, auf das sie sich herzhaft niedersinken ließ.
Irgendwann war Winfridia dann auch gegangen und Joselyne starrte noch immer hoch zu der alten Holzdecke.
Nun war sie also zuhause – wenn man Dover schon als solches bezeichnen konnte. Hier würde sie von nun an leben. Doch bis jetzt war doch alles so halbwegs gut verlaufen. Seine Mutter ist nicht wie wild auf sie losgegangen, seine Geliebte hatte sich nicht einmal bei der Begrüßung blicken lassen. Aus welchem Grund auch immer – ihr konnte es nur recht sein. Und auch de Vere war nicht knauserig gegenüber ihr.
Ein Lufthauch streifte ihre Füße, von denen sie die völlig durchgelaufenen Schuhe gestreift hatte. Da sie nicht an Geister glaubte vermutetes sie, dass jemand ins Zimmer gekommen war. Vielleicht würde sie nun ihre These von vorhin revidieren müssen.
Joselyne hob den Kopf und sah auf den Eindringling, der sie gerade dabei ertappt hatte, wie sie sich wie eine Katze ausgestreckt auf dem Bett liegend, die Strapazen der Reise aus ihrem Körper trieb. Und dann, als sie das Gesicht der Person sah und es sogleich auch wiedererkannte, schnellte sie in die Höhe und wäre dabei fast über ihre achtlos zur Seite geschmissenen Schuhe gestolpert.
„Mylady“, meinte sie ehrfürchtig und verbeugte sich vor der älteren Dame.
Graue Augen musterten sie, doch diesmal war dieses Paar kalt und ausdruckslos, völlig im Gegensatz zu den Augen ihres Sohnes, die dagegen vor Enthusiasmus und Wärme sprühten.
„Ihr scheint Euch bereits gut eingelebt zu haben.“
Ja, sie wusste wie sie aussah, doch auch wenn die Höflichkeit nur gespielt war, so würde sich Joselyne nicht aus der Fassung bringen lassen. Nicht jetzt schon. Nach einer Stunde. Deshalb reckte sie das Kinn hoch und sah die Dame, die dort in der Tür stand so gelassen wie möglich an.
„Wisst Ihr, was ich am meisten an Menschen wie Euch hasse?“ fragte sie nun und ging langsam auf sie zu.
„An Menschen wie mir?“ Sie war wirklich gespannt, in welche Schublade sie soeben gesteckt worden war.
„Verbrecher, Unruhestifter, Schmarotzer. Ich hörte bereits von der ruhmreichen Tat meines Sohnes. Euch

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