Für immer Dein
zu retten vor den Fängen des Königs war wirklich ehrenhaft, doch ich kann Euch eines versichern“, sie blickte auf die Schuhe am Boden und das schmutzige Kleid an ihrem Körper und zog die Augenbrauen verächtlich hoch. „Im Moment zeigt mein Sohn vielleicht noch großes Interesse an Eurer Person, doch schon bald wird er Euch wie einen verdorrten Apfel wegschmeißen. Macht Euch darauf bereits gefasst.“
Sie hätte eigentlich etwas in der Art wie „ Schert Euch um Euren eigenen Kram, oder Euer Sohn ist erwachsen und wird tun was er will,“ erwidern sollen, doch ihre Lippen öffneten sich, nur um sich im nächsten Moment wieder zu schließen.
„Solange ich lebe, werde ich mit keiner Verbrecherin unter einem Dach leben.“ Johns Mutter schien selbst gemerkt zu haben wie laut sie gesprochen hatte, da sie einmal durchatmete, ehe sie ihren Kopf leicht neigte und wieder zur Tür schritt. „Auf Wiedersehen“, sagte sie und war so schnell wie sie gekommen war auch wieder verschwunden.
Wie versteinert blieb sie stehen und versuchte das eben Erlebte erst einmal zu verdauen. Ja, sie musste ihre Meinung schleunigst ändern, es wird doch nicht angenehm werden. Im Gegenteil, sie würde härter um ihr Bleiberecht kämpfen müssen, als ihr lieb war. Die Vermutung, dass seine Mutter tatsächlich recht haben könnte und er das Interesse an ihr so schnell, wie es gekommen ist, auch wieder verlieren konnte, schob sie ebenfalls zur Seite.
Nun lag es an ihr. Sie musste sich behaupten und zuerst würde sie einmal ihren Retter suchen gehen. Sie würde ihm von dem Gespräch mit seiner Mutter erzählen und hoffen, dass er eine Lösung parat hatte. Denn die hatte er schließlich schon immer gehabt.
8
Nachdem sich Joselyne frisch gemacht hatte, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und schritt auf den langen Gang hinaus. Sie musste ihn einfach suchen um Klarheit zu bekommen. Ansonsten würde sie sich vor Sorgen noch krank machen.
Draußen angekommen warf sie einen prüfenden Blick in beide Richtungen. Sie konnte sich erinnern, vorhin von links gekommen zu sein, daher entschied sie diesmal nach rechts abzubiegen. Nach ein paar Schritten erreichte sie dann auch schon einen breiteren Gang, an dem zwei große Fenster ausgespart waren. Sie schritt auf eines der Fenster zu und erhoffte sich so einen Überblick über den Hof machen zu können. Doch zu ihrer Enttäuschung zeigten die Fenster in Richtung einer grünen Wiese.
Joselyne wollte bereits weitergehen, da entdeckte sie drei Frauen im Gras sitzen. Seitlich am Fenster versteckt versuchte sie einen guten Blick auf die Damen zu erhaschen, in der Hoffnung de Veres Geliebte unter ihnen zu entdecken. Und da die Damen gut gekleidet waren stand ihre Chance dazu gut, dass es sich nicht fälschlicherweise um Bedienstete handle, die es sich verbotenerweise eine Pause gönnten.
„Wie ich hörte soll Lord Maine bereits wieder zuhause sein. Dann wird deine Sehnsucht endlich gestillt werden, Meggy“, meinte eine Frau augenzwinkernd zu der blonden, die sogleich verlegen mit den Wimpern flatterte.
„Ja ich weiß, jedoch sparte ich mir die Begrüßung für einen etwas intimeren Moment auf. Vor all dem Pöbel konnte ich ihm einfach nicht die gebührende Aufmerksamkeit schenken.“
Die blonde hochgewachsene Dame, die sie nun eindeutig als Meggy identifiziert hatte, rupfte ein Büschel Blumen aus und warf es dann aber achtlos zur Seite. „Ich hoffe er hat nach dieser langen Reise endlich wieder zu mir zurück gefunden. Zu lange ist her seitdem er das letzte Mal ein freundliches Wort mit mir sprach.“
„Du hast es ihm aber nicht leicht gemacht. Ich fürchte ihn kränkt noch immer das Techtelmechtel mit Lord Peer, bei dem er dich erwischt hat“, meinte nun die dritte im Bunde und erntete sogleich einen verrichtenden Blick.
„Wie dem auch sei“, tat Meggy diesen Einwand mit einer einfachen Handbewegung ab. „Werde ich mich von nun an bessern und mehr für ihn da sein. Ich will mir doch meinen alten Stand wieder zurückholen. Ihr wisst schließlich beide wie viel davon abhängt.“
Dann war also de Vere weniger an Meggy interessiert als gedacht. Dies war nur zu ihrem Vorteil. Und was sie dem Gespräch entnehmen konnte, war Meggy nicht gerade eine der treuesten und dankbarsten Menschen, die sich ein Herr als seine Mätresse wünschen konnte. Wieder ein Punkt für sie.
„Wenn dir denn dazu überhaupt noch Gelegenheit bleibt“, warf die deutlich jüngere der Damen ein.
„Was
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