Für immer Dein
nickte.
Er setzte sich eben auf die Kante des Tisches um sie anzulächeln. Eine Frau,die ihn gerade erst kennengelernt hatte, könnte irrtümlicherweise glauben nun wäre alles wieder in Ordnung. Doch nicht sie. Sie kannte ihn. Rein gar nichts war in Ordnung. Dies war gerade erst der Anfang. Nur von was?
Irgendetwas musste er aufgeschnappt haben, was ihn so sehr aus der Fassung brachte.
Eine Ahnung setzte sich in ihrem Kopf fest, die sie jedoch rasch zur Seite schob, da sie wusste wie aufmerksam sie nun handeln musste. Ein Wort und alles wäre aufgeflogen.
„Da keine Blaubeeren auf der Terrasse oder in deinem Zimmer wachsen, vermute ich du warst im Wald. Habe ich recht?“
Wieder nur ein nicken ihrerseits. Es war wirklich zum Weglaufen.
„Alleine?“
„Was? Natürlich war ich alleine dort. Mit wem sollte ich sonst hingehen?“
Er lachte zerstörerisch, stand auf und trat hinter sie. Nun war ihre letzte Waffe ausgeschaltet worden – ihre Augen. Mit denen sie ihn sonst immer erfolgreich bezirzte.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht mit einem anderen Mann. Deinem Geliebten“, hauchte er ihr ins Ohr und ihr stellten sich die Haare auf.
Ein Laut, der eigentlich ein Lachen hätte sein sollen, nun aber eher einem Hilfeschrei glich, entrang sich ihrer Kehle. Währenddessen hatte er seine Runde fortgesetzt und stand wieder vor ihr. Die Augen starr auf sie gerichtet.
„Ich..“
„Du zögerst, Joselyne“, unterbrach er sie und zog ihren Namen unnötig in die Länge.
„Ich zögere gar nicht. Ich versuche nur, mit deiner Eifersucht umzugehen.“
„Eifersucht?“ fragte er nach. „Du denkst ich wäre eifersüchtig. Du scheinst zu vergessen, dass du mein Eigentum bist. Eifersucht ist wirklich das falsche Wort hierfür“, wieder trat er hinter sie, als suche er nach einem fremden Haar oder irgendetwas, das sie überführt hätte. „Ich würde mich eher auf Wut oder Perfidität einigen. Eifersucht erinnert mich so sehr an Gefühle.“
„Die du nicht hast“, setzte sie seinen Satz fort.
„Doch was mich bei deiner Wanderrei, die du überraschenderweise ohne die Männer geschafft hast, die ich dir immer mitschicke, noch interessiert, ist eine zweite Sache, die ich sehr bedauern würde“, sprach er weiter, ohne auf ihren Einwand zu reagieren.
Wieder vor ihr, setzte er sich abermals auf die Tischkante.
„Du meinst deine Windhunde, die dir aufs Wort gehorchen?“ fragte sie spöttisch.„Sehr clever von dir die Pferde freizulassen. So waren alle beschäftigt und du konntest ohne Umschweife zu deinem Zuhälter, wenn ich besagten Herrn so nennen darf, entfliehen.“
Sie hatte tatsächlich die Pferde freigelassen, um ohne Aufsehen zu erregen zu ihrem Bruder gehen zu können. Die dritte Tat in den letzten drei Tagen. Es wurde immer schwerer, so viele Männer zu beschäftigen.
Nicht weiter auf seine Bedenken eingehend, die er im Bezug auf ihre Flucht, wenn man es so bezeichnen konnte, hatte, war sie nun an der Reihe ihm ihre Meinung zu geigen. Sie holte einmal Luft, ehe sie anfing. „Du behauptest also, ich würde mir einen Geliebten halten. Völlig absurd. Doch wollen wir deinen männlichen Stolz einmal außer Acht lassen. Woher weißt du überhaupt, dass ich mich mit jemanden treffe und falls ich dies tue, dass er ein Mann ist?“
Gespannt wartend, stemmte sie die Hände in die Hüften.
Er ließ sich jedoch Zeit. Viel Zeit. Entweder genoss er es sie so aufgebracht zu sehen, oder er schien die Fakten abzuwiegen.
„Weil dich nicht nur das Gesinde mit ihm gesehen hat, sondern auch einige meiner Männer. Sie alle haben Augen im Kopf und einen Verstand.“ Ihm schien diese Erklärung seinerseits zu genügen, da er sie mit einer Handbewegung, die sie an den König erinnerte, drängte weiterzureden.
Doch sie hielt noch einen Moment inne. Sie wurde gesehen. Es wurde also immer schwieriger. Doch sollte sie tatsächlich riskieren, dass der König von Fiona erfuhr und sie zu sich holte?
Sie zweifelte nicht an John. Nein, er hätte sie nie verraten. Doch Anne. Dies wäre ihre Chance sie allesamt loszuwerden.
„Ich kann einfach nicht glauben, dass du mir so etwas zutraust. Ich dachte wir kennen uns. Ich dachte, wir schätzen uns“, versuchte sie auf eine andere Weise ihn abzulenken. Wohl wissend, wie weit sie sich damit aus dem Fenster lehnte. Immerhin war dies kein Dementi, sondern nur Ablenkung.
Sein Gesicht entspannte sich ein wenig, doch noch immer kochte er vor Wut. „Wer ist er?“ fragte er dann auf seine Aussage beharrend.
Sie
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