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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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hatte.
Vor zwei Tagen waren die beiden hier eingetroffen und bewohnten eine schäbige Haushälfte, die sie auf die Schnelle noch mieten hatten können.
Natürlich hatte sie vor ihnen etwas Besseres zu suchen, doch da sie es noch nicht einmal geschafft hatte John davon zu erzählen, gestaltete sich die Sache schwieriger als gedacht.
Obwohl alles unter einer finsteren Wolke zu liegen schien, war das Wiedersehen einfach überwältigend gewesen. Sie waren sich in die Arme gefallen. Hatten geweint – sogar Robert, den sonst nichts so leicht die Tränen in die Augen drückte, hatte feuchte Linsen gehabt. Doch vor allem Fiona war völlig durch den Wind gewesen. Sie hatte sich an Joselyne festgeklammert und so geschluchzt, dass es Joselyne sogleich mitgerissen hatte.
Ihre Familie. Sie war wieder da. Bei ihr. Nun konnte es nur mehr besser werden.
Sie würde ihnen Trost spenden nach diesem herben Verlust. Und umgekehrt ebenso.
Und während sie sich auf den Weg zum Wald machten, erzählte ihr Robert alles was mit Iris Tod zusammenhing. Ihre Krankheit, die so plötzlich und unerwartet gekommen war, dass es selbst den Arzt stutzig gemacht hatte. Zuerst war nur der Husten gewesen. Wochenlanger Husten. Dann hatte sie Blut gespuckt und auch welches gehustet. Der Arzt hatte immer wieder auf eine Lungenentzündung getippt, was sich letztendlich als falsch erwiesen hatte.
Als sie starb waren sowohl Fiona, als auch Robert an ihrer Seite gewesen. Fiona, dieses hübsche kleine Mädchen, welches bereits bei ihrer Geburt den ersten Rückschlag hat erleiden müssen, war scheinbar von Natur aus stark. Sie hatte so viel einstecken müssen. Angefangen von dem Verlust ihrer Mutter, bis hin zu ihrer Leihmutter. Nun hatte sie auch noch ihr Zuhause verloren. Eine stützende Hand und viel Liebe schienen nun das einzig richtige Mittel zu sein, um diese Wunde wieder schließen zu können.
Irgendwann würde der Tag sicher kommen, an dem Fiona die ganze Wahrheit erfahren sollte, doch bis dahin wollte Robert ihr noch diese kindliche Idylle gönnen.
„Sieh mal, Tante Joselyne, dort sind die Beeren. Ich habe sie gefunden“, schrie Fiona gerade aufgeregt und hüpfte auf das ausladende Blaubeerfeld zu, welches idealerweise in einem dichtbewachsenen Teil des Waldes lag. So waren sie erstens vor den neugierigen Blicken geschützt und auch die Sonne konnte ihnen hier nicht an.
„Ja, ich sehe sie. Möchtest du die hier gleich pflücken?“ erkundige sich Joselyne und lief auf die Kleine zu. Fiona nickte lediglich und sprang bereits die Böschung nach oben. Federleicht wie man es von einem Kind eben erwartete. Sie und Robert hatten dagegen schon mehr Schwierigkeiten nach oben zu kommen. Mit ein wenig Hilfe, die ihnen eine herausstehende Wurzel bot, schafften sie es doch noch.
Während sich Joselyne und Robert einen ersten Überblick über die Lage verschafften, hatte Fiona bereits eine Handvoll Beeren in ihren Korb geworfen. Robert zupfte sich welche ab und warf sie sich in den Mund. Dies schien Fiona nicht zu gefallen, da sie die Hände in die Hüften stemmte und ihren Vater böse ansah. „Papa, du sollst sie pflücken. Nicht essen!“
Robert und Joselyne brachen in schallendes Gelächter aus. Und während Robert seiner Tochter nun folgte, begann auch Joselyne ihren Korb zu füllen.
„Es geht dir sichtlich besser. Das freut mich“, meinte Joselyne zu ihrem Bruder, der sich nach etwa einer halben Stunde Beerenpflücken gegen einen Baum gelehnt hatte und sich die Augen rieb.
Er jedoch nickte nur und schon hatte er wieder diese sorgenvolle Miene aufgesetzt. Dann sah er ihren Vater immer zum Verwechseln ähnlich, der im Geiste freundlich und nett war, doch wenn sie etwas angestellt hatten, machte er sich seiner finstersten Miene zu Nutze.
„Um dich mache ich mir jedoch weit mehr Sorgen als um mich“, befand er. „Mein Vorschlag gilt noch. Wir können hier weg. So viel Geld habe ich noch übrig.“ Eigentlich war ihr Bruder ein vermögender Mann gewesen, doch die Krankheit seiner Frau, in der er jedes Mittel und Kraut, das ihm hilfreich schien gekauft hatte, hatten ihm eine Furche in der Geldtasche hinterlassen.
„Robert mir geht es hier gut. Ansonsten hätte ich dich und Fiona nicht zu mir geholt. Es behandelt mich niemand schlecht.“ Na gut, der letzte Satz war gelogen, doch das musste ihr Bruder nicht wissen. „Ich schwöre bei Gott, Joselyne, sollte er dir ein Mal wehtun, werde ich ihn mit bloßen Händen töten“, brummte er und ballte die Hände

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