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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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entschlossen, die Taktik der verbrannten Erde anzuwenden und das Ziel des Feindes zu vernichten. Trotz der allgegenwärtigen Sorge um Miranda konnte sich Robert nicht erinnern, je so euphorisch gewesen zu sein.
    Er fuhr mit Sarah und Margaret im Wagen nach Parr’s, gefolgt von Bud und Guy, während Mel zu Hause bei Miranda geblieben war. Niemand fragte nach Whoopee. Es war das zweite Mal, dass er bei einem Familientreffen fehlte. Sarah schien das nicht weiter zu stören. Sie hatte sich gerade in die Hände eines teuren Friseurs begeben und trug jetzt statt ihres langen Haars eine schicke Kurzhaarfrisur. Whoopee hasste die neue Frisur, wie sie lachend erklärte. Alle anderen jedoch fanden sie um Jahre verjüngt. Die Familie spürte, dass Sarah dabei war, eine neue Unabhängigkeit zu erreichen, und alle befürworteten dies um Sarahs willen, auch wenn sie an die Institution Ehe glaubten. Whoopee war Whoopee, murmelten sie. Sie wussten schließlich, wovon sie redeten. Sarah hatte ein Recht, sich zu schützen.
    »Es gibt keine Probleme, nur Unentschlossenheit«, hörte man Robert leise sagen, als er in einen Kreisverkehr einbog und nur knapp den Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Wagen vermied.
    Sein Lieblingsspruch hatte die Familie schon immer verwirrt. Sei es denn kein Problem, wenn einem der gesamte Besitz gestohlen oder man von einem Bus überrollt werde, hatte Whoopee einst verwundert gefragt. Jetzt bot sich Robert die ideale Gelegenheit, die Wahrheit seiner Maxime zu beweisen. Für ihn war sonnenklar, dass die Klemme, in der sich die Familie befand, allein durch Unentschlossenheit hervorgerufen worden war. Sie hatten daher beschlossen, unter seiner Leitung sämtliche Kalender, Notizbücher, Briefe und andere Papiere im Garten von Parr’s zu verbrennen. Natürlich waren einige peinliche Geheimnisse bereits ans Licht gekommen. Doch falls noch mehr Sprengstoff in diesen Unmengen von Altpapier steckte, konnten sie auf diese Weise ein für alle Mal reinen Tisch machen. Robert hatte den Plan mit seinen Schwestern besprochen, und sie waren einverstanden gewesen. Unentschlossenheit beendet. Problem beseitigt.
    Bud allerdings gebärdete sich geradezu hysterisch. Sie war in der Hoffnung nach Parr’s gekommen, die Familie zur Vernunft bringen zu können, hatte sogar angeboten, Celias Dokumente auf ihre Kosten einlagern zu lassen. Aber es half nichts: Robert war entschlossen, das Problem auf seine Art aus der Welt zu schaffen. Zu Buds Entsetzen schlug sich diesmal sogar Guy auf die Seite seines Vaters. Sie hatten auf der ganzen Fahrt von London diskutiert. Er sei ein Bayley durch und durch, hatte sie ihm vorgeworfen und ihr vertrauliches Wissen benutzt, ihn zu verletzen. Guy jedoch blieb ebenso stur wie sein Vater. »Diese Sache macht Dad kaputt«, erklärte er, als sei dies das Einzige, das zählte.
    Trotzdem stellte sich Bud auf einen Kampf mit Robert ein. Die Angelegenheit war zu wichtig, sagte sie sich. Und sie versuchte zu vergessen, wie einschüchternd er sein konnte, wenn er in Rage geriet.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Sarah Margaret zum wiederholten Mal. Einmal drehte sich sogar Robert auf dem Fahrersitz um und erkundigte sich ebenfalls, ob mit ihr alles in Ordnung sei, was beinahe für alle tödlich geendet hätte.
    Aber eigentlich wollte er das gar nicht wissen – oder nur hören, dass es seiner Schwester gut gehe (auch wenn selbst er sehen konnte, dass dem kaum so war). In seiner gegenwärtigen Situation – glücklich mit Mel wiedervereint – erschien ihm die Ehe ein Kinderspiel. Einmal begann er sogar vor sich hin zu summen, während er mit hoher Geschwindigkeit über die A3 raste, doch dann fiel sein Blick auf Margarets bleiches, kummervolles Gesicht im Rückspiegel, und er verstummte beschämt.
    Als sie die Haustür aufschlossen, schlug ihnen kühle, feuchte und abgestandene Luft entgegen. Nach Whoopees Aussage (der vage davon gesprochen hatte, seinen Job als Immobilienmakler hinzuwerfen) musste man in einem Haus, das man verkaufen wollte, Blumensträuße aufstellen und den Duft nach frisch gebackenem Brot verbreiten. »Am besten sorgt ihr noch für ein neugeborenes Baby – aber keines, das schreit«, hatte er geraten und hinzugefügt: »Mirandas Bastard könnte sich letztendlich doch noch als nützlich erweisen.« Neid sei der Schlüssel zu einem erfolgreichen Verkauf, hatte er beharrt. Als die Geschwister unter sich gewesen waren, hatte Sarah ihm widersprochen. Es ginge darum, die

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