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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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Ehemann«, wies Priscilla sie in die Schranken. »Und zwar meinen und nicht den einer anderen.«
    Als die Offiziere eintrafen, bereute Lady Falconbridge augenblicklich ihren Entschluss, all das gute Inventar ausgelagert zu haben. Die Herren hatten tadellose Manieren und waren damit exakt die Klientel, die sie als Gäste willkommen geheißen hätte. Ihr Blick flackerte unglücklich über die weißen, kahlen Stellen an der Wand, die dunklen Flecken auf dem Parkett, und sagte etwas von Frühjahrsputz. Und sobald Helen und sie allein waren, bat sie diese, Mr Peters anzuweisen, die Stücke so schnell wie möglich wieder an ihren angestammten Platz zurückzubringen.
    »Es ist, als hätte ich plötzlich sechs Söhne wie Albert im Haus«, schwärmte sie, und als Helen das später Celia berichtete, fügte sie eisig hinzu: »Allerdings ohne Schulden und Sorgen.«
    Einer der Offiziere, etwas älter als die Übrigen und offenbar besonders charmant, war, was ihn noch attraktiver machte, bereits mit einem Orden dekoriert worden. Lady Falconbridge merkte ihn umgehend als Heiratskandidaten für ihre Tochter Hermione vor, die in einem Londoner Lazarett Dienst tat, jedoch in den nächsten zwei Wochen auf Urlaub zu Hause erwartet wurde. Es sei allerdings jammerschade, sagte sie später – spaßeshalber natürlich –, dass am ersten Abend in Far Point niemand diesen absoluten Traummann davon abgehalten hatte, einen Strandspaziergang zu machen.
    Celia trödelte auf dem Heimweg, obwohl sie insgeheim wusste, dass sie ihrer Mutter hätte zur Hand gehen müssen. Auf dem letzten Strandabschnitt vor dem Haus setzte sie sich auf einen erst kürzlich eingelassenen Poller und starrte aufs Meer hinaus. Zwei neue Anleger waren entstanden. Sie betrachtete sie in der untergehenden Sonne – wenn auch nur verstohlen, denn in diesen unruhigen Zeiten wusste man nie, wann oder ob man beobachtet wurde.
    Es war sechs Uhr abends und bereits kühl. Celia trug noch ihre Arbeitshose, und wie üblich klebte Erde unter ihren Fingernägeln. Keine Chance auf ein Bad, dachte sie. Sie wusste zumindest so viel über Männer, dass sie sicher sein konnte, dass diese bestimmt das gesamte heiße Wasser aufgebraucht hatten. Sie rutschte gemächlich vom Poller, als sie hinter sich den Kies knirschen hörte.
    Frederick behauptete später, als er sie dort am Strand gesehen habe, mit dem im rötlichen Abendlicht schimmernden Haar, habe er sich geschworen, dieses Mädchen zu heiraten, und zwar, noch bevor sie sich zu ihm umgedreht hatte. Das war völlig untypisch. Außerdem – und das sagte er mehr als ein Mal – sei er damals ganz und gar nicht auf Brautschau gewesen.
    Was Celia betraf, sah sie plötzlich einen groß gewachsenen, ungewöhnlich gut aussehenden Mann mit glänzendem, schwarzem Haar und leuchtend blauen Augen vor sich, der ungefähr eine Dekade älter sein musste als sie. Es konnte sich nur um einen der Offiziere handeln, deren Betten sie am Morgen mit der Mutter bezogen hatte. Sie lächelte zaghaft.
    Er erwiderte das Lächeln und zeigte dabei strahlend weiße Zähne. »Hermione?«
    Das war ein vollkommen logischer Schluss. Er wusste, dass Lady Falconbridge eine Tochter hatte, denn sie hatte schon nach wenigen Minuten zu ihm gesagt: »Sie müssen unbedingt meine Hermione kennenlernen!« Das andere Mädchen, das im Hause lebte, hatte sie nicht erwähnt.
    Celia schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Ich dachte, Sie würden hier wohnen«, sagte er und deutete auf die große, weiße Silhouette des von Kiefern umsäumten Hauses: ein Anwesen, das jeden jungen Mann beeindrucken musste.
    Celia schwieg, zögerte den Moment hinaus, da der bewundernde Blick in seinen Augen Verlegenheit Platz machen würde. »Tue ich auch.«
    Falls ihn jedoch die Information aus der Fassung gebracht hatte, dass sie die Tochter jener Haushälterin war, die ihn eine halbe Stunde zuvor ins Haus geführt hatte, zeigte er es nicht. Im Lauf der Zeit jedoch konnte sie sich der Überzeugung nicht erwehren, ihn getäuscht und ohne Absicht seine Empfänglichkeit für Äußerlichkeiten ausgenutzt zu haben. Und die Tatsache, dass Lady Falconbridge trotz ihrer neuen Leutseligkeit dasselbe zu denken schien, war keine Erleichterung.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich heirate«, sagte Celia zu Bet. Sie war froh, Bet allein in Island Point angetroffen zu haben, wo sie, auf der Mauer sitzend, eine selbst gedrehte Zigarette genoss. Seit ihre Verlobung bekannt geworden war, behandelte Priscilla Celia

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