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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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Wirklichkeit und halb in ihrer Phantasiewelt zu leben. Es erklärte ihre schlechten Schulnoten in allen Fächern außer in Englisch.
    Die meiste Zeit träumte sie von Personen, über die sie in Romanen aus Lady Falconbridges Bibliothek gelesen hatte, denn die Herrin von Far Point gestattete es ihr, sich dort zu bedienen. Es waren wunderbare Geschichten von den Schwestern Brontë und Charles Dickens, doch auch modernere Literatur von Autoren wie Georgette Heyer. Lady Falconbridge war Mitglied eines Buchklubs, von dem in regelmäßigen Abständen entsprechende Pakete eintrafen. Es machte Lady Falconbridge Freude, geeignete Titel auf die Gästezimmer zu verteilen, so wie sie einst Blumen arrangiert hatte. Aber Far Point empfing längst keine Gäste mehr, und so war oft Celia die Erste, die ein neues Buch zu lesen bekam. Sie liebte es, wenn die Seiten beim ersten Aufschlagen noch leise knisterten, und den an Aspirin erinnernden Geruch neuen Papiers.
    »Früher oder später kommst du in Gesellschaft von Gleichaltrigen«, sagte Mr Peters, als könne er mit einer Kristallkugel in die Zukunft sehen. Er behielt recht. Das Abenteuer hatte in diesem abgelegenen Winkel Einzug gehalten. Sie spürte eine elektrisierende Energie in der Luft, so als würde sie behutsam wachgerüttelt.
    Celia traf Priscilla und Bet zum ersten Mal, als sie einige Kisten Karotten nach Island View, einem herrlichen großen Anwesen mit berühmtem Küstengarten, lieferte, das vor einiger Zeit von der Marine requiriert worden war. Mr Peters hatte sich erboten, die Kisten zusammen mit einer Ladung Kartoffeln wie üblich in seinem alten Lieferwagen zu transportieren, doch sie hatte darauf bestanden, die Kisten auf ihr Fahrrad zu schnallen. »Ich brauche frische Luft«, hatte sie behauptet, obwohl sie den ganzen Tag im Freien verbrachte. Unter ihrem dicken Pullover trug sie ihre Arbeitskleidung, eine Latzhose. Ihr langes Haar hatte sie hochgesteckt. Sie radelte über die Küstenstraße, auf der Trupps von jungen Männern unterwegs waren, die sie mit anerkennenden Pfiffen und Bemerkungen begleiteten. Einmal verlor sie peinlicherweise das Gleichgewicht und war gezwungen, abzusteigen und einige Karotten von der Straße aufzulesen, die aus den Kisten gefallen waren.
    »Das war kein Zufall«, bemerkte einer der jungen Männer, und alle lachten, doch Celias Miene blieb abweisend.
    Es ging das Gerücht um, dass irgendetwas Geheimnisvolles geschehen sollte und die Vorbereitungen dafür in Island View stattfanden. Es hieß, die Eigentümer lebten zurückgezogen in einem kleinen Bereich im Westflügel, während die anderen Gebäudeteile in Büros und Schlafsäle umgewandelt worden seien. Während sie ihr Fahrrad durch das schmiedeeiserne Tor schob, konnte Celia beobachten, dass hier hektische Aktivität herrschte. Im Vorhof standen neu aussehende Holzhütten. Der ehemalige Lieferanteneingang war verschwunden, beide Flügeltüren zum Haupthaus waren weit geöffnet, und es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen von jungen Männern und Frauen. Celia blieb stehen, unsicher, wohin sie sich wenden sollte.
    Zwei junge Mädchen in den typischen Schlaghosen der Matrosen saßen auf einer Mauer und tranken Tee aus Blechbechern. Die eine war dunkelhaarig und kräftig gebaut, eher attraktiv als hübsch, die andere war ein geradezu puppenhaftes Wesen, mit schimmernder heller Haut und dichtem, rotem Haar, das sie zu einer leicht zerzausten Olympiarolle aufgesteckt hatte.
    »Du verschwendest deine Zeit an diesen Mann«, sagte Letztere.
    »Das musst du gerade sagen!«, konterte die Schwarzhaarige und zückte eine Tabakdose.
    Was Celia veranlasste, stehen zu bleiben, war nicht die Unterhaltung, sondern das ungleiche Paar. Der Rotschopf sprach mit einem deutlich artikulierten, affektierten Akzent der englischen Oberklasse, während die Schwarzhaarige einen rauen lokalen Dialekt pflegte. Die beiden schienen eng befreundet zu sein. So viel schloss Celia jedenfalls aus der Art, wie sie sich neckten und eine handgedrehte Zigarette teilten.
    »Du weißt genau, dass du damit ins Gerede kommst.«
    Aus unerfindlichem Grund schien sich die Schwarzhaarige nur noch mehr zu amüsieren.
    »Auf diese Weise kriegst du nie einen Mann, Bet«, fuhr die Rothaarige gereizt fort und reichte ihr die Zigarette.
    »Wir sind nicht alle aufs Heiraten versessen, Priscilla!«
    »Ach, was du nicht sagst!«
    Dann schienen beide Celia zu entdecken, die sich als Lauscherin entlarvt fühlte.
    »Wo willst du denn mit

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