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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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einer Meinung. »Ich rede mit Celia«, versprach Bet. Das tat sie am folgenden Tag und wusste, dass ihre Meinung in akzeptabler, abgeschwächter Form zu Frederick durchsickern würde.
    »Wenn du dich nicht auf die Hinterbeine stellst, brennt sie wahrscheinlich mit ihm durch«, warnte Bet ihre Freundin. »Und was noch schlimmer ist, sie würde es euch beiden nie verzeihen. Er liebt sie, Celia. In diesem Punkt sind Jack und ich absolut sicher.«
    Bet und Jack hatten mit ihrem Votum für diese Ehe recht behalten. Trotz der Sorgen des Alltags hatte Whoopee Sarah über dreißig Jahre lang mehr als glücklich gemacht. Durch ihn war die ernste, pflichtbewusste Sarah lockerer geworden, blühte geradezu auf. In Sarah und Whoopees Haus hatte sich Bet stets wohlgefühlt, denn hier herrschte Liebe und Lachen – auch wenn Geld stets knapp gewesen war.
    Ganz im Gegensatz zu Margarets Ehe, dachte Bet traurig, beobachtete Celias jüngste Tochter und Charles und sah die kühle Gleichgültigkeit, die zwischen den beiden herrschte und die sie mittlerweile nicht einmal vor der Familie verbargen. Und doch waren Jack und sie vor gar nicht so langer Zeit überzeugt gewesen, dass auch Margaret bei Charles ihr Glück finden würde.
    Es musste ein seltsames Gefühl sein, wenn ein Mensch merkte, dass er stets nur durch sein Äußeres wahrgenommen wurde, hatte Bet an Margarets Hochzeitstag überlegt. Margaret schien durch ihre Schönheit eine geradezu magische Wirkung auf ihre Umgebung auszuüben. Niemand achtete darauf, was sie sagte, alle waren geblendet von ihrem Aussehen. Bei ihrer Hochzeit war Margaret Ende dreißig, trug ein cremefarbenes Seidenkostüm und eine Gardenienblüte im dunklen Haar. Sie war wie immer eine spektakuläre Erscheinung und genoss die Aufmerksamkeit in vollen Zügen.
    Bet hatte erlebt, wie die Jahre vergingen, ohne dass das wunderschöne Mädchen einen Ehepartner gefunden hatte, und sich immer wieder gefragt, auf wen sie wohl wartete und ob Frederick das schamlos verwöhnte Kind für alle anderen Männer verdorben hatte. Ein Glück, dachte Bet bei der Hochzeit, dass sie zur Vernunft gekommen war – hoffentlich noch rechtzeitig, um Mutter zu werden –, denn es war offensichtlich, dass Charles sie vergötterte. Sie brauchte Bewunderung. Und Reichtum spielte sicher auch eine Rolle.
    »Du bist ein Glückspilz«, begrüßte Bet Charles herzlich nach der Zeremonie in der Kirche. Sie kannte Margaret von Kindesbeinen an und war stolz darauf, um die tiefen Gefühle zu wissen, zu denen Margaret fähig war. Sie erinnerte sich gut, wie fest sich die Kinderarme oft um ihren Hals geschlungen hatten, und an Küsse, die niemals zu enden schienen. Das kleine Wesen war ins Internat gesteckt worden, noch bevor sie lesen konnte! Und dann als Teenager hatte sie hilflos zusehen müssen, wie ihr geliebter Daddy einen Gehirnschlag erlitt … Kein Wunder, dass sie Mühe hatte, sich im Leben zurechtzufinden.
    Draußen vor der Kirche hatte der glücklich lächelnde Charles so gut ausgesehen wie nie zuvor, nachdem die Anspannung von ihm abgefallen war. Bet war nicht entgangen, wie nervös er gewesen war – bis zu dem Zeitpunkt, da Margaret »Ja, ich will« gesagt hatte.
    »Ich weiß«, hatte Charles Bet geantwortet und den glänzenden Ring an seinem Finger betrachtet. »Und ich verspreche dir, Bet, dass ich den Rest meines Lebens alles dafür tun werde, dass sie es nie bereuen muss.«
    Aber es hatte nicht funktioniert, dachte Bet zwanzig Jahre später traurig. Was war vorzuziehen? Die Ehe mit einem Windhund wie Whoopee, der eine Frau jahrelang glücklich machte, bevor er sie erniedrigte, oder eine unglückliche Verbindung mit einem durch und durch anständigen Mann, den man nicht lieben konnte? Das war Bet zu kompliziert. Sie hatte beinahe zufällig einen guten Mann geheiratet, den sie im Lauf der Jahre immer intensiver zu lieben gelernt hatte. Zum Glück hatten Margaret und Charles Theo und Evie! Zumindest die Kinder waren ein Segen.
    Alle verhielten sich ausgesprochen höflich. Dennoch musste Whoopee Misstrauen und Abneigung gespürt haben. Er begann, Intimitäten mit Sarah auszutauschen – allerdings so laut, dass jeder es hören konnte: »Hast du gewusst, Crinkle, dass deine beiden Brüste unterschiedlich geformt sind?«
    »Ach ja?«, entgegnete Sarah mit einer Mischung aus Frivolität und Unsicherheit. Sie schien seine Aufmerksamkeit zu genießen, auch wenn sie ihn mit Blicken anflehte, diese Art der Unterhaltung zu führen, wenn sie

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