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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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Granger über die erste Frau ihres Großvaters erzählt hatte. »Katharine«, wiederholte sie mit einem zärtlichen Lächeln, als hieße sie den Schatten dieser auf so tragische Weise ums Leben gekommenen jungen Frau in den Reihen der Familie willkommen. »Armer Großvater! Er ist damals furchtbar jung gewesen. Wahrscheinlich wollte er die Sache so schnell wie möglich vergessen. Nur verständlich.« Ihre Stimme zitterte leicht, denn sie war in letzter Zeit sehr sentimental.
    Bet dagegen konnte noch immer nicht verstehen, warum Frederick aus seiner ersten Frau ein Geheimnis gemacht hatte (oder, und der Stachel saß tiefer, weshalb Celia ihn dabei unterstützt hatte). Inwiefern sollte der Tod einer jungen Frau Schande über die Familie bringen? So gut Bet sich schließlich mit Frederick verstanden hatte, durchschaut hatte sie ihn nicht. Nie hatte sie begriffen, weshalb das Märchen von der adeligen Herkunft hochgehalten werden musste. Und nach seinem Tod hätte Celia ihr zumindest von Katharine erzählen können. Schließlich hatten sie sich sonst alles anvertraut.
    »Und dann hat er Gran getroffen, und sie lebten glücklich bis an ihr Ende.«
    Bet sah sie lächelnd an. Alles würde gut werden. Doch dann ergriff Robert das Wort – nervös, aber entschlossen.
    »Nur noch eine letzte Frage, Bet …« Diesmal nicht »Tante Bet«, so als wolle er betonen, dass sie nicht zur Familie gehörte. Er klang beängstigend distanziert. »Gibt es sonst noch etwas, das wir wissen sollten?«
    »Sonst noch Leichen im Keller?« Whoopee war mittlerweile betrunken. Damit war klar, dass Sarah ihn nach Hause fahren musste. Mit übertriebenem Akzent der britischen Oberschicht fuhr er fort: »Keine falsche Bescheidenheit! Ich kann meine Neugier nicht verhehlen. Keine Verbrecher im Stammbaum?« Er warf einen Blick auf Mirandas Bauch. »Keine unehelichen Bälger?«
    Bet und alle anderen beachteten ihn nicht. Erinnerungen tauchten auf, unerwünscht und Nadelstichen gleich. Ein Tag Anfang 1944. Damals hatte Celia ihr gestanden, dass Frederick Fragen über seine Vergangenheit ausgewichen war. Eigentlich hätte sie das stutzig machen müssen. Hätte sie nicht ahnen können, dass ein dunkler Schatten auf seiner Vergangenheit lastete? Als Nächstes war Celia kurz nach dem Krieg überraschend zu Besuch aus Deutschland gekommen – sichtlich bekümmert. Aber Bet hatte damals eigene Probleme gehabt. ( Mir stand eine weitere Abtreibung unmittelbar bevor , erinnerte sich Bet 2009 zähneknirschend.) Und schließlich war da dieser erstaunliche erste Roman über eine lästige Exfrau. Jetzt, Jahre später erst, begriff Bet, dass Celia damit das Geheimnis eigentlich offenbart hatte. Vermutlich auf die einzige Art, derer sie fähig war. Sie als Freundin hatte nur nichts begriffen. So viel musste sie sich kleinlaut eingestehen.
    In jeder Ehe gab es eine Zeit der Gewöhnung, doch Bet zweifelte nicht daran, dass Celia eine gute Ehe geführt hatte. Sie erinnerte sich an die schreckliche Zeit unmittelbar nach Fredericks Tod und an Roberts Hilferuf. »Komm bitte, Tante Bet! Sie isst nicht und spricht kein Wort. Wir sind mit unserem Latein am Ende.« Und Bet hatte umgehend einen Koffer gepackt und war schon dabei, das Haus zu verlassen, als Roberts zweiter Anruf kam. »Es hat sich erledigt«, sagte er und lachte vor Erleichterung. »Alles wieder in Ordnung mit Mummy.« Und bei der Beerdigung eine Woche später hatte Celia bewundernswerte Kraft und Würde gezeigt. Danach hatte das Schreiben sie am Leben gehalten, wie sie Bet gegenüber einmal gestanden hatte – ohne Umschweife und wie nebenbei.
    Gab es noch andere Geheimnisse, die die Kinder verkraften mussten? Eine Erinnerung versuchte, in Bets Bewusstsein Form anzunehmen, blieb jedoch im Dunkeln. In ihrem Alter häuften sich diese Dinge, aber sie war überzeugt, dass sich irgendwann, wenn sie es nicht erwartete, der Blick klären würde. Sie beschloss, sich bei Priscilla Rat zu holen, die entgegen ihrer sonstigen Natur sehr intuitiv sein konnte. Sie würde über Trivialitäten plappern und plötzlich eine treffende Bemerkung einstreuen.
    »Falls es noch etwas gäbe, würde ich es euch sagen«, versicherte Bet Robert und den Mädchen. In ihrer Erinnerung waren Frederick und Celia am Ende wie zwei ineinander verschlungene Bäume gewesen. Der gut aussehende, vitale Mann war in den letzten Lebensjahren vollständig von ihr abhängig gewesen, hatte mit seinem klaren, wachen Blick jede ihrer Bewegungen verfolgt. Und von

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