Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)
tatsächlich gehört hatte, nicht gerade begeistert aufnehmen würden. Oh, Celia !, dachte sie in liebevoller Verzweiflung. Wie konntest du nur? Ich weiß, du hast wie üblich Frederick geschützt, aber die Kinder hätten es verstanden – besonders als Erwachsene . Sie wussten, dass er nicht der liebe Gott war!
Dennoch war sie auch wütend auf sich selbst. Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als sie an ihr loses Mundwerk dachte, an das, was sie gegenüber dieser Journalistin ausgeplaudert hatte, deren Namen sie bereits vergessen hatte (im Gegensatz zu deren hinterlistigen Fragen). Sie hätte sich niemals zu diesem Gespräch überreden lassen dürfen. Sie hatte nur nachgegeben, weil Bud sie darum gebeten hatte: Bud, die Celia nähergestanden hatte als alle anderen Enkelkinder.
Bet war so elend zumute, dass ihr gar nicht auffiel, wie ungewöhnlich gut geheizt und hell erleuchtet Roberts Haus trotz all der Zettel war, die überall an den Schaltern und Klinken klebten: Bitte Licht löschen … Bitte Thermostat herunterdrehen … Energie ist endlich …
Offenbar vermochte ein überraschender, warmer Geldregen selbst den größten Prinzipienreiter aus der Bahn zu werfen. »Energiekrise? Welche Energiekrise?«, scherzte Robert, als er Champagner ausschenkte (und zwar das Original und nicht den sonst üblichen Cava), obwohl er das Thema wechselte, noch bevor das Getränk zu perlen aufhörte. Aber Bet konnte nur daran denken, dass er es bald bereuen würde, all die Großzügigkeit an sie verschwendet zu haben.
Normalerweise war sie die Letzte, die kam. Margaret und Charles waren natürlich da. Und auch Sarah. Aber zu Bets großem Kummer war auch Whoopee Teil der Abendgesellschaft. Sie fand Sarahs wiedergewonnene Glückseligkeit übertrieben. Doch bei der Erinnerung daran, wie hartnäckig sich Celia geweigert hatte, Whoopee zu kritisieren, gleichgültig, wie schlecht er sich benahm, zwang sie sich, ihn höflich zu begrüßen, auch wenn sie innerlich kochte. Er hat kein Schamgefühl … Ich glaube nicht, dass er das Mädchen aufgegeben hat. Er ist wegen des Geldes zurückgekommen. Wenn es durchgebracht ist, verabschiedet er sich endgültig.
Whoopee war noch immer ein attraktiver Mann, aber in seiner Jugend war er unwiderstehlich gewesen. Während Bet ihn mit ihren kurzsichtigen Augen musterte, erinnerte sie sich an ihre erste Begegnung vor dreißig Jahren.
»Danke, dass ihr gekommen seid!«, hatte Sarah an der Haustür von Parr’s geflüstert und Bet und Jack enthusiastisch umarmt. Sie wirkte angespannt – vermutlich, weil sie Whoopee vorübergehend mit ihren Eltern allein gelassen hatte. Es war das erste Mal, dass Personen ihn trafen, die außerhalb der Glücksblase ihrer Liebesbeziehung standen. Sie hatte Bet sehr emotional erklärt, dass alles von diesem Abend abhinge.
»Oh, du meine Güte!« Das war Bets erste Reaktion gewesen. Und obwohl sie Sarah nie so schön gesehen hatte, spielte er in einer anderen Liga – gut aussehend wie Frederick, nur blond anstatt dunkelhaarig. Ganz schön forsch war ihr zweiter Gedanke, denn er trug keine Krawatte, obwohl Sarah ihm gesagt haben musste, dass das gefordert war. Ich weiß, es ist dumm , hatte sie ihm bestimmt in ihrer schüchternen Art erklärt, aber diese Dinge sind für Daddy wichtig .
Whoopee – der mit seinem richtigen Namen »Derek« vorgestellt wurde – erzählte ihnen umgehend, dass sein Vater Metzger sei. Nichts dabei , hatte Bet, Tochter eines Postboten, gedacht. Allerdings hatte er diese Tatsache für ihren Geschmack zu sehr betont und behauptet, er könne sehr gut Blut sehen, sei schon als Kleinkind daran gewöhnt worden, und er schwärmte ausführlich von Köstlichkeiten wie Kutteln und Schweinsfüßen. Während er unaufhörlich redete, trat ein Glitzern in seine Augen, als mache er sich insgeheim über die Bayleys lustig. Und Bet beobachtete starr und ängstlich, wie Frederick allmählich immer wütender wurde. Dieser Verbindung gibt er seinen Segen niemals , dachte sie.
Auch Jack hatte bezüglich Whoopee seine Zweifel. Dennoch waren sie sich einig, Sarah nie zuvor so glücklich gesehen zu haben.
»Er ist noch jung«, sagte Jack vorsichtig auf der Heimfahrt.
»Da hast du recht.«
»Tja, die Jugend!« Er hielt kurz inne. »Zeit genug, seinen Platz in dieser Welt zu finden.«
»Stimmt«, wiederholte Bet. Whoopee hatte noch keine Berufsausbildung.
»Sie hat sich diese Liebe in den Kopf gesetzt. Es bricht ihr das Herz, wenn …«
»Richtig.« Sie waren
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