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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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setze ich mein Cello ab und höre Steinberg zu, wie er das Stück zum Abschluss bringt, spüre jeden einzelnen Ton, bis er verklungen ist. Das hier ist mein Zuhause, mehr noch als unser Haus in Haight, und mein Herz zieht sich zusammen, weil ich so lange fort war.
    Als hätte Herr Steinberg meine Anwesenheit gespürt, dreht er sich um und begrüßt mich mit einem warmen Lächeln. Ich setze mich auf den leeren Stuhl an seiner Seite und kann es kaum erwarten, mich wieder der einzigen Sache in meinem Leben zu widmen, auf die ich mich immer verlassen kann.
    * * *
    An der Haustür angekommen, hänge ich mir das Cello über die andere Schulter und stecke meinen Schlüssel ins Schloss. »Mom, ich bin da!«, rufe ich, während die Tür zur Seite schwingt und meinen Schlüssel gleich mitnimmt, weil das alte, verrostete Schloss ihn sich mal wieder gekrallt hat. Ich drehe und rüttele, bis es ihn schließlich freigibt, und verfluche meine Eltern, die sich strikt weigern, auch nur ein einziges Teil der ursprünglichen Ausstattung des alten und zugigen viktorianischen Hauses gegen etwas Praktischeres einzutauschen. Schön, die welligen Glasfenster sind Originale, aber sie sind so undicht, dass es ständig zieht und wir im Winter manchmal sogar drinnen Jacken tragen.
    »Ma?«, rufe ich, stelle meine Sachen im Eingang ab und gehe weiter in die leere Küche. Sie weiß doch, dass gleich ein Schüler kommt. Mom und Dad erlauben nicht, dass ich Unterricht gebe, wenn niemand zu Hause ist. Sollte sie es wieder mal vergessen haben, weiß ich nicht, wie ich das Oscars Eltern beibringen soll.
    Ich überlege kurz, ob ich Dad oben anrufe, aber er kann es nicht leiden, wenn ich das tue. Also schnappe ich mir einen Apfel aus der Schale auf der Anrichte, trotte zurück zum Eingang, gehe hinaus und über den Treppenabsatz hinüber zu Dads Tür. Ich öffne sie und rufe laut: »Dad?« Nach ihrer Scheidung haben Mom und Dad das zweistöckige Haus gekauft, damit Kat und ich nicht ständig hin- und herfahren müssen. Er hat die Wohnung über uns, was bedeutet, dass gleich hinter seiner Eingangstür etwa eine Million Stufen warten. Brüllen ist leichter als Bergsteigen.
    »Im Arbeitszimmer«, ruft er zurück.
    »Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich zu Hause bin. Ich hab gleich Unterricht.«
    »Komm rauf und gib deinem alten Dad eine Umarmung.« Sein Kopf taucht über dem Geländer auf. »Ich habe gerade die Fotos von unserer Tour hochgeladen. Sind ein paar wirklich gute dabei.«
    »Der Unterricht fängt in ein paar Minuten an. Wie wär’s nach dem Abendessen?«
    Er sieht ein bisschen enttäuscht aus, lächelt aber und sagt: »Okay, ich hebe dir was vom Nachtisch auf, also vergiss es nicht.«
    Ich schließe die Tür hinter mir und gehe zurück in unsere Wohnung. Vermutlich ist es gut, dass er über uns wohnt, besser, als wäre er irgendwo weit weg in einer anderen Stadt. Aber es tut weh, zu wissen, dass er dort oben ganz allein sitzt, während wir anderen hier unten sind. Weder Mom noch Dad hatten seit der Scheidung ernste Verabredungen – zumindest keine, von denen ich weiß – und manchmal denke ich, wenn Dad wieder eine Freundin hätte, würde ich mich vielleicht nicht ständig so schuldig fühlen.
    Kat ist noch nicht zu Hause, aber das ist nichts Ungewöhnliches. Sie hat einen Job in einer Boutique auf der Union Street. Entweder ist sie nach der Schule dort und verkauft Klamotten oder sie geht selbst shoppen. Unser Haus in Haight kommt in ihren Augen einer Bruchbude in den Slums ziemlich nahe, darum verbringt sie so viel Zeit wie möglich in den »besseren« Vierteln. Ab September geht sie auf eine Schule für Mode-Design, was Dad fast umbringt, denn noch bevor sie sprechen konnte, träumte er schon davon, sie würde eines Tages in Stanford studieren.
    Gerade habe ich den Apfelgriebs in den Biomüll geworfen, da klingelt es, und durch das Glas in der Eingangstür sehe ich verschwommen die Umrisse von Oscar und seiner Mom.
    Ich öffne die Tür. »Guten Tag, Mrs. Garcia«, sage ich. »Hi, Oscar.«
    Oscar brummt nur kurz und schlurft an mir vorbei, sein Cello schleift er fast über den Boden. Na prima. Das wird bestimmt eine richtig gute Stunde.
    Oscars Mom schüttelt den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich mit dem Jungen noch machen soll«, seufzt sie, »er weiß einfach nicht zu schätzen, was wir alles für ihn tun. Wir wollen doch nur, dass er sich auf möglichst vielen Gebieten weiterentwickelt.« Sie sinkt in den Ohrensessel, den meine Mom

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