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Fuer immer du

Fuer immer du

Titel: Fuer immer du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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Trab. Ich beugte mich nach vorne über ihren Hals, schlang meine Finger in ihre dichte Mähne und genoss den Wind in meinem Gesicht, das Trommeln von Katies Hufen auf dem steinigen Untergrund und die Geschwindigkeit, die mein Herz zum Hämmern brachte. Wir beide hatten es vermisst , gemeinsam in diese Höhen hinaufzuschwingen.
    Wir ritten auf den Wald zu, der durch eine Straße, die gerade breit genug für die Traktoren der Bauern war, geteilt wurde. Diese Straße war der einzige Weg zu dem Bauernhof auf der anderen Seite des Waldes. Danach folgte eine Lichtung, auf der die Bienenvölker meiner Großeltern standen – ja, bei uns gab es Honig aus eigener Produktion -, dann wieder Wald und irgendwo dahinter ein kleiner See. Genau genommen wohnten wir zwischen dem Forstenrieder Park und dem Grünwalder Forst – Natur pur.
    Wenn uns nach Baden zumute war, war da der Starnberger See oder der Ammersee, und wenn uns doch eher nach Klettern war, hatten wir die Alpen vor der Tür. Klettern war nicht mein Ding, weshalb meine Eltern es früh aufgegeben hatten, mich auf solche Touren mitnehmen zu wollen. Ich war mir sicher, dass sich das auch in den letzten Jahren nicht geändert hatte.
    Das Blätterdach über uns war so dicht, dass nur ein dif fuses Licht bis zu uns hinunterreichte. Ganz in der Nähe klopfte ein Specht gegen den Stamm eines Baumes. Das Geräusch drang hallend zu uns herüber. Ich verlangsamte Katies Tempo wieder, weil ich wenig Lust hatte, mir den Kopf an einem der herabhängenden Zweige zu stoßen. Verträumt betrachtete ich die Bäume, die links und rechts von uns standen und sich über unseren Köpfen erhoben wie Wächter, als ein Ruck durch Katies Körper ging.
    Katie riss die Vorderbeine hoch, stieg und wieherte so gellen d, dass es mir in den Ohren wehtat. Mit aller Kraft zog ich an den Zügeln, presste meine Beine um ihren Körper, um nicht abgeworfen zu werden und das Pferd wieder unter Kontrolle zu bekommen. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich einen Blick auf das werfen, was Katie so erschrocken hatte. Vor uns auf dem Weg stand ein junger Mann. Er schien völlig ungerührt von dem, was gerade vor seinen Augen passierte.
    Immer wieder stieg Katie nach oben und nur mit Mühe konnte ich mich noch im Sattel halten. Ich wusste, wenn ich fallen würde, wäre die Gefahr groß, dass Katies Hufe auf meinen Körper niedersausen würden. Also krampfte ich meine Schenkel noch fester um die Rippen der Stute, krallte meine Finger in ihre Mähne und versuchte sie mit sanfter Stimme zu beruhigen.
    Die Stute wich einige Schritte rückwärts aus und machte dann einen Satz nach vorne. Und rannte los. Direkt auf den Mann zu, der noch immer auf der Straße stand.
    »Katie, nein !«, brüllte ich das Pferd an, denn es war im Begriff, den Unbekannten einfach zu überrennen. Im letzten Augenblick erkannte ich in ihm den jungen Mann aus dem Supermarkt.
    Doch Katie reagierte weder auf die Kommandos, die ich ihr mit meinem Körper sandte, noch auf meine Schreie. Ich schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als Katie schon fast aus dem Wald heraus und auf der Lichtung mit den Bienenvölkern angekommen war. Mir war es unmöglich zu unterscheiden, ob das Hämmern in meinen Ohren von Katies Hufen herrührte, oder von meinem Herzen.
    Erst auf der Lichtung blieb Katie endlich stehen. Keuchend und mit zittrigen Muskeln ließ ich mich aus dem Sattel in das hohe Gras gleiten. Katie tänzelte nervös auf der Stelle, schnaufte ein paar Mal und schüttelte sich dann aus. Ich streichelte sie sanft, klopfte ihr den Hals und ließ mich in die Wiese fallen, um selbst auch wieder zu Atem zu kommen.
    Einige Augenblicke lag ich ausgestreckt im hohen Gras und hatte die Augen geschlossen. Durch das Raus chen in meinen Ohren hindurch, konnte ich Katies aufgeregten Atem hören. Erst als sie mich mit ihren warmen Nüstern im Gesicht anstupste, öffnete ich die Augen. »Oh Gott, ich glaube, wir haben ihn überrannt«, schoss es aus mir heraus. »Wir müssen zurück«, redete ich auf das Pferd ein, als würde es verstehen, was ich da von mir gab.
    Ich stand etwas zu schnell auf, denn mein e Muskeln vibrierten noch immer von der Anstrengung, mich im Sattel zu halten. Vor meinen Augen flimmerte es, ich schloss die Lider, konzentrierte mich darauf, ruhig zu atmen. Mir wurde übel. Ich konnte spüren, wie das Blut von meinem Kopf in meine Beine sackte, als mir klar wurde, dass wir ihn vielleicht getötet hatten. Mein Herz begann ganz

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