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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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seltene Leichtigkeit.
    »Du weißt es noch.« Eine Träne stiehlt sich aus meinem Auge und läuft mir über die Wange.
    »Natürlich erinnere ich mich.« Er wischt die Träne weg. »Wie könnte ich den Tag vergessen, an dem ich Dutzende Cupcakes backen musste?«
    Trotz meiner Tränen muss ich lächeln. »Ich konnte es ihr nicht abschlagen. Es war doch ihr Geburtstag, und sie schien so glücklich zu sein.«
    »Und ich habe es sehr gerne gemacht«, sagt er und wischt mir noch eine Träne ab. »Obwohl ich mir hinterher die Seele aus dem Leib gekotzt habe, weil ich zu viel Teig gegessen hatte.«
    »Das ist eine schöne Erinnerung an meine Mom.« Ich schließe die Augen und atme langsam aus. »Selten, aber gut.«
    Als ich die Augen wieder öffne, beobachtet Micha mich aufmerksam und ist eindeutig besorgt, dass ich zusammenbrechen könnte. Ich tunke meinen Finger in die weiche Glasur und lecke sie ab.
    Er grinst. »Wie ist sie?«
    »Wirklich richtig gut«, antworte ich und lecke mir einen Glasurrest von der Lippe.
    Eine Frau mit blonden Locken und hohen Wangenknochen setzt sich neben Micha. Sie muss ungefähr fünfundzwanzig sein und mustert ihn interessiert, während sie ihre Tasche unter den Sitz schiebt und ihr Handy ausschaltet.
    Ich lehne mich vor, und Micha zuckt erschrocken zusammen. »Du hast eine Bewunderin.«
    Er blickt über seine Schulter, und als er wieder zu mir sieht, strahlt er amüsiert. »Und sie ist eine von vielen.«
    Lachend lecke ich mehr Glasur von dem Cupcake, und Micha beobachtet mich weiter aufmerksam, seinen Lippenring zwischen den Zähnen.
    »Weißt du, was ich liebe?«, fragt er. Ich rechne mit etwas Verdorbenem. »Wie groß deine Augen sind.« Vorsichtig berührt er meinen Augenwinkel mit dem Finger. »Sie sind wunderschön.«
    Die Frau verdreht ihre Augen, schnallt sich an und nimmt sich eine der Zeitschriften aus der Tasche im Sitz vor ihr.
    »Weißt du, was ich liebe?«, frage ich, und Micha verneint stumm. »Wenn du nackt in meinem Bett liegst.«
    Jetzt zieht seine Nachbarin eine angewiderte Grimasse und blättert schneller durch das Magazin. Micha runzelt die Stirn.
    Ich lege beide Hände seitlich an meinen Mund und flüstere ihm ins Ohr: »Sie belauscht uns und ist genervt, da dachte ich, ich gönne mir ein bisschen Spaß.«
    Ein böses Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. »Weißt du, was ich liebe? Deinen nackten Körper unter meinem, ganz heiß und verschwitzt.«
    Jetzt stößt die Frau einen verärgerten Laut aus und dreht sich zum Gang.
    Grinsend beiße ich in den Cupcake. »Das war lustig.«
    »Ja, das war lustig«, stimmt er mir zu und stellt sein Handy aus.
    Das Flugzeug fängt an rückwärtszurollen, und nach einer Ewigkeit rauschen wir schließlich in den Himmel. Ich atme ein und aus, trommele mit den Fingern auf meinen Beinen und bin nicht sicher, warum ich so aufgedreht bin – abgesehen von der Tatsache, dass ich für meinen Geschmack ein bisschen zu blind auf den Piloten vertrauen muss.
    Micha legt die Finger um mein Handgelenk und küsst meinen rasenden Puls. »Entspann dich, alles ist gut.«
    Ich kuschele mich an ihn und lehne den Kopf an seine Schulter. Dann holt er seinen iPod hervor und steckt sich einen Kopfhörer ins Ohr, streicht mein Haar nach hinten und gibt mir den anderen.
    Sekunden später erklingt »Chalk Line« von Strike Anywhere in der ruhigeren Akustikversion. Er neigt sich zu mir und singt leise mit. Zum Klang seiner engelsgleichen Stimme döse ich ein.

Kapitel 12
    Micha
    Nachdem das Flugzeug gelandet ist und wir in dem absurd eleganten Hotel eingecheckt haben, das mein Vater gebucht hat, beschließen wir, uns ein bisschen die Stadt anzusehen. Auf den Gehwegen herrscht dichtes Gedränge, und der Straßenverkehr ist praktisch zum Erliegen gekommen. Es ist mitten am Nachmittag, aber kühl, und die Gebäude sind so hoch, dass kaum Sonnenlicht bis nach unten dringt.
    Ella hat eine Kapuzenjacke und fingerlose Handschuhe an, fröstelt aber trotzdem vor Kälte, als sie an ihrem Kaffee nippt.
    »Frierst du, Babe?«, frage ich und ziehe meine Kapuze über.
    Sie nickt, den Becher dicht an ihren Lippen. »Ich fürchte, ich habe mich ein bisschen zu sehr an das Klima in Vegas gewöhnt.«
    Ich stelle mich hinter sie und reibe ihre Arme, damit sie wärmer werden. »Stell dir mal vor, wie übel es wird, wenn wir Weihnachten nach Hause fahren. In Star Grove ist es doppelt so eisig wie hier.«
    Sie trinkt ihren Kaffee, während ich die Arme um sie lege und uns

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