Fuer immer Ella und Micha
Weichei bin.«
Er küsst mich auf den Kopf und zieht mich näher zu sich. »Du bist kein Weichei. Du bist nur echt.«
Mir wird ein bisschen leichter ums Herz, und ich schlinge seine Arme fester um mich. Ich wünsche mir, dass er mich nie wieder loslässt.
Das letzte Stück zum Hotel trägt Micha mich auf dem Rücken, weil mir vom vielen Laufen die Füße wehtun. Ich muss die ganze Zeit lachen, weil die Leute uns so komisch anschauen – und einige von ihnen unverkennbar neidisch sind.
Als wir ins Hotel kommen, spricht uns der Portier an. Er schreitet mit seinem merkwürdigen Hut und der Uniform mit den vielen Knöpfen auf uns zu und blickt sehr streng drein. »In der Lobby ist das Herumtollen untersagt.«
Michas Stiefel schaben auf dem weißen Marmorboden. »Selbstverständlich. Das sparen wir uns fürs Schlafzimmer auf«, antwortet er und trägt mich in einen der Fahrstühle.
Der Portier sieht uns mürrisch nach, und Micha winkt ihm zu, bevor die Türen zugleiten. Ich will von seinem Rücken steigen, doch er hakt seine Arme unter meine Beine, drückt den Knopf zu unserem Stockwerk, und der Aufzug setzt sich ruckartig in Bewegung.
Als wir in unserem Stockwerk sind, lässt Micha mich immer noch nicht herunter, sondern trägt mich den Flur hinunter zu unserem Zimmer.
Ein Paar mittleren Alters kommt uns entgegen, und die Frau legt eine Hand ans Herz. »Ach, schau nur, Harold, Frischverheiratete.«
Meine Stimmung ist hinüber, aber Micha lacht nur und öffnet die Tür mit der Schlüsselkarte. Dann setzt er mich sanft ab, hebt mich aber gleich wieder hoch. »Ich muss dich über die Schwelle tragen, nicht?« Er zwinkert der Frau zu, und sie lächelt verzückt.
Nachdem er mich ins Zimmer getragen hat, tritt er die Tür mit dem Fuß zu. »Willkommen in der Flitterwochen-Suite, in der ausschließlich schmutzige Sachen erlaubt sind.«
Ich gebe ihm einen Klaps auf den Arm, während er auf das Bett zusteuert. »Wir sind nicht frisch verheiratet, also hör mit dem Quatsch auf.«
Seine Augen funkeln gefährlich, dann wirft er mich auf das große Bett mit der weißen Tagesdecke und den Pfefferminz-Täfelchen auf den Kissen. Die Matratze federt so sehr, dass ich gleich wieder ein Stück nach oben fliege. Dabei drehe ich mich auf den Bauch und sehe Micha finster an. Er lacht hysterisch.
»Dafür wirst du büßen«, warne ich ihn. »Und zwar richtig übel.«
Er geht zu seiner Tasche, die auf dem Sofa steht. »Ich freue mich schon drauf.«
Ich rolle mich wieder auf den Rücken, lege einen Arm über die Stirn und blicke zur Decke hinauf. Ich fühle mich glücklich und will das unbedingt bewahren. »Ja, jede Wette.«
Augenblicke später springt er auf mich. Er stützt sich im letzten Moment mit den Händen ab, ehe er mich zerquetscht. »Ich weiß, was wir machen sollten.«
»Kommt nicht infrage. Egal was du sagen willst, ich will es nicht hören«, antworte ich, während er meine Arme über meinem Kopf auf die Decke drückt. »Du bist in einer deiner Stimmungen.«
»Welcher Stimmung?«
»In der alles, was du sagst, irgendwie unanständig ist. Manchmal frage ich mich, ob du dir solche Sachen extra für mich aufgespart hast oder sie mit sämtlichen Mädchen gemacht hast, mit denen du zusammen warst.«
Er wird ernst, rückt ein wenig weg von mir, lässt meine Handgelenke aber nicht los. »Du weißt doch, dass ich nie lange genug mit anderen zusammen war, um irgendwas mit ihnen zu machen.«
Unsere heitere Laune stirbt meinetwegen, und ich will nicht, dass sie vorbei ist. »Okay, erzähl mir, was du machen wolltest, und nur keine Hemmungen.«
Seine blauen Augen blitzen wie ein Ozean im Sonnenschein. »Wir sollten ringen.«
Langsam schüttele ich den Kopf. »Auf keinen Fall. Das letzte Mal endete es damit, dass du gut zehn Minuten auf mir gehockt bist und dich totgelacht hast, weil ich nicht aufstehen konnte.«
»O nein, das stimmt so nicht. Erstens habe ich dich niedergerungen, nicht auf dir gesessen«, korrigiert er. »Und zweitens blieb ich bloß deshalb so lange in der Position, weil du dich mit deinem Gezappel an mir gerieben hast, und das brachte mich wiederum in eine peinliche Lage.«
»Wir waren erst fünfzehn!«, sage ich. »Und zu der Zeit kamst du mir noch nicht so erregbar vor.«
»Ich war fünfzehn , und du warst ein Mädchen.«
Ich kichere, weil er so niedlich grinst. »Na gut, ringen wir, aber mach dich darauf gefasst, dass ich keine Gnade kenne.«
Er saugt an seinem Lippenring, rutscht vom Bett und
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