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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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bereit.«
    Micha nimmt die Zeichnung von einem Mädchen mit Rissen im Gesicht auf und betrachtet sie. »Wann hast du das hier gemacht?«
    Seufzend streife ich meinen Slip über, ohne das Handtuch abzunehmen. »Kurz bevor ich zu dir nach L.A. gefahren bin.«
    Er legt die Zeichnung zurück und sieht mich an. »Dem Bild nach warst du traurig, als du es angefertigt hast.«
    Ich ziehe meine Hose an und hinke stolpernd durchs Zimmer, weil sich mein einer Fuß in dem Hosenbein verhakt. »Ich war traurig, weil ich dich nicht sehen konnte.«
    Ein angedeutetes Lächeln zeigt sich auf seinen Zügen, während ich auf den BH in meiner Hand blicke und mir mein Hirn zermartere, wie ich ihn anziehen soll, ohne Micha mehr zu zeigen, als ich will. »Irgendwelche Probleme?«, fragt er.
    Ich sehe ihn ernst an. »Macht es dir was aus rauszugehen?«
    Er nickt übereifrig. »Sehr viel sogar.«
    Kopfschüttelnd drehe ich mich um und lasse das Handtuch auf den Boden fallen. Dann schlüpfe ich mit den Armen durch die Träger und greife nach hinten, um den Verschluss zuzuhaken, aber seine Finger sind schon auf meinem Rücken.
    »Ich weiß, dass ich das eigentlich nicht sagen darf, weil wir ja nur Freunde sein sollen«, haucht Micha und schließt die Haken meines BH s. »Aber du bist unglaublich schön.«
    Meine Lunge will nicht richtig arbeiten, als ich über die Schulter sehe und feststelle, dass seine Lippen nur Zentimeter entfernt sind. »Du hast recht«, erwidere ich atemlos, während mein Herz in meiner Brust hämmert. »Solche Sachen solltest du wirklich nicht sagen.«
    Sein Blick fällt auf meine Lippen, als wollte er mich küssen, und ungewollt stoße ich einen komischen Laut aus. Micha knabbert an seinem Lippenring, weicht zurück und geht rückwärts aus dem Zimmer.
    Erst als er die Tür hinter sich geschlossen hat, hole ich zittrig Luft, ziehe hastig das T-Shirt an und kämme mir das Haar. Ich wünsche mir, er hätte mich geküsst.
    Ethan setzt uns am Flughafen ab, wo uns gerade genug Zeit für den Check-in bleibt und zum Gate zu laufen, bevor alle aufgerufen werden, an Bord zu gehen. Jeder hält uns für frisch verheiratet, was Micha witzig findet. Mir hingegen wird mulmig, denn damit wird uns etwas angedichtet, dem ich mich alles andere als gewachsen fühle.
    Als wir uns bereit machen, ins Flugzeug zu steigen, sagt Micha, ich solle schon ohne ihn vorgehen; er hätte noch etwas zu erledigen und würde gleich nachkommen. Ich nehme meine Taschen und stelle mich mit meinem Boarding Pass in der Hand an, während er mit seiner Tasche über der Schulter in Richtung der Geschenkläden schlendert.
    Im Flugzeug suche ich unsere Reihe, schiebe meine kleinere Tasche unter den Sitz und hieve die größere ins Gepäckfach. Dann setze ich mich ans Fenster und sehe hinaus zum blauen Himmel und der Tragfläche und frage mich, wie schlimm Fliegen sein mag. Ich weiß es nicht, weil ich noch nie zuvor in einem Flugzeug gesessen habe.
    »Du wirkst nervös«, bemerkt Micha, als er bei unserer Sitzreihe ankommt.
    »Bin ich nicht«, versichere ich ihm. »Ich war nur in Gedanken.«
    Er schiebt seine Tasche in das Fach über uns, wobei sein grünkariertes Kapuzenshirt nach oben rutscht und ein Streifen glatte Porzellanhaut über festen Muskeln zu sehen ist. In meinem Kopf erscheinen Bilder von meinen Händen, die über seinen Bauch und seine Brust gleiten und seine zarte Haut spüren.
    »Genießt du die Aussicht?«, fragt er scherzhaft und zieht sein Shirt wieder nach unten.
    Ich drehe mich zum Fenster, um mein Lächeln zu verbergen. »Ja, tue ich.«
    Micha setzt sich auf den mittleren Platz, und als ich wieder zu ihm sehe, hat er eine Papiertüte auf dem Schoß.
    Ich zeige darauf. »Was ist da drin? Etwas Leckeres?«
    Er öffnet die Tüte und hält sie mir hin. Darin ist ein Schokoladen-Cupcake mit rosa und roten Streuseln. Mir quillt das Herz über vor Liebe.
    »Ist zwar nicht dasselbe, aber es kommt dem einigermaßen nahe«, sagt er, während er den Cupcake aus der Tüte nimmt und ihn mir reicht.
    Tränen brennen in meinen Augen, als ich meine Mutter im Geiste vor mir sehe. Es war ihr fünfunddreißigster Geburtstag, und ich war zwölf. Auf meine Frage, was sie sich zum Geburtstag wünsche, sagte sie, dass sie den ganzen Tag Cupcakes backen möchte. Es war ein guter Moment in meinem Leben, auch wenn die meisten Leute es wohl befremdlich fänden. Aber sie war glücklich. Ich war glücklich. Micha war glücklich. Und dieses Glück bescherte uns eine

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