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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Vater denkt, dass er mich auszahlen kann.«
    »Was meinst du?«, frage ich, lasse seinen Arm los und drehe mich wieder zum Auto um.
    Micha geht um mich herum, springt hoch und schlägt einige Eiszapfen von der Dachkante der Garage. »Er hat meiner Mom ein bisschen Geld geschickt, nachdem ich ihm mit seinem kleinen Problem geholfen hatte, damit sie zum Dank den Wagen reparieren lässt.«
    Ich bin nicht sicher, wie ich mich verhalten soll. »Na ja, das war doch irgendwie nett von ihm. Ich meine, er hat wenigstens etwas Gutes getan.«
    Seine blauen Augen sind so frostig wie der Boden unter unseren Füßen. »Mir wäre es lieber gewesen, er hätte mich angerufen, zumindest meine Existenz anerkannt. Stattdessen schickt er meiner Mom eine beschissene Karte.« Er zieht ein Stück Papier aus seiner Tasche und schleudert es in meine Richtung. Es landet zwischen uns im Schnee.
    Ich hebe die Karte auf, klopfe den Schnee ab und klappe sie auf. Bitte nimm das Geld, um Michas Wagen reparieren zu lassen, wie wir es am Telefon besprochen haben. Und richte ihm meinen Dank für seine Hilfe aus. Das war sehr nett von ihm, und meine Familie und ich sind ihm dankbar.
    »Seine Familie und er sind dankbar.« Micha tritt mit der Stiefelspitze gegen den Reifen und wirft seine Bierflasche an die Wand, sodass Splitter auf den Estrichboden regnen. »Was für ein verfluchtes Arschloch! Als wenn ich nicht seine Familie bin.«
    Ich lege die Karte auf die Kühlerhaube und will Micha in die Arme nehmen, aber er weicht zurück. »Ich brauche einen Moment, okay? Kannst du bitte reingehen oder so?«
    Er ist betrunkener, als ich gedacht hatte. Aus der Nähe sehe ich die roten Adern in seinen glänzenden Augen, und seine Wangen sind gerötet. Das Haar steht ihm zu Berge. Er muss sich mehrfach mit den Händen hindurchgefahren sein, und in seinem Blick spiegelt sich eine Wut, wie sie nur eine größere Menge Alkohol zum Vorschein bringen kann.
    »Okay, ich bin dann drinnen, falls du mich brauchst.« Ich stapfe zur Tür, bleibe aber an der Treppe stehen, weil mir erst jetzt auffällt, dass Ethans Truck weg ist. Ich wende mich um, um Micha zu fragen, wo er hin ist, doch der schließt die Garagentür und holt gleichzeitig noch ein Bier von dem Sechserpack im Regal. Er sperrt die Welt aus und ertränkt seinen Schmerz in Alkohol.
    Ich überlege, mit ihm zu reden – über das Trinkproblem und dass er mich wegstößt –, aber als ich wieder in seinem Zimmer bin, überkommt mich eine bleierne Schwere, und ich falle auf die Matratze. Warum bin ich überhaupt mit hierhergekommen?
    Depressionen und Angst sind etwas Höllisches. Alles kann sie auslösen und meine Stimmung binnen einer Sekunde umkippen lassen. Zum Glück hat Anna mir beigebracht, woran ich erkenne, dass ich in ein bodenloses Loch zu stürzen drohe. Dank ihr kann ich es rechtzeitig begreifen und gegen die Finsternis ankämpfen. Strenge ich mich richtig an, kann ich das Licht festhalten. Nur muss ich mich dafür durch meine düsteren Gedanken arbeiten und darf nicht aufgeben.
    Ungefähr eine halbe Stunde später habe ich mich zurück ins Licht geholt, stürme aus dem Haus und marschiere geradewegs zur Garage. Ethans Truck steht wieder in der Einfahrt, und Fußspuren führen zur Garage.
    Ich stoße die Tür auf und gehe hinein. Ethan und Micha sitzen auf der Motorhaube, die Stiefel auf der vorderen Stoßstange aufgestützt und Bier in den Händen. Lila telefoniert in der Ecke und hat einen Finger in ihrem anderen Ohr, um das Gespräch der beiden Jungen nicht zu hören.
    Micha sieht mich an, und sein Gesichtsausdruck treibt mich beinahe in die Flucht. »Hey, wo warst du?« Er stemmt sich von der Kühlerhaube ab und kommt mit großen Schritten auf mich zu.
    Sein graues Thermoshirt hat ein winziges Loch am Saum, und seine Jeans wird an den Hüften von einem Nietengürtel gehalten. Sein Haar ist völlig hinüber, seine Augen sind glasig, und das Lächeln auf seinem Gesicht verheißt Ärger.
    Er will mich in der Taille fassen, aber ich weiche ihm aus. »Wir müssen reden.«
    Ethan, dem sein schwarzes Haar in die Augen hängt, wirft mir einen warnenden Blick zu. »Lass es gut sein, Ella.«
    »Du weißt nicht, was ich sagen will«, entgegne ich. »Also halt dich raus.«
    »Schon klar, aber du hast diesen Tonfall, als wenn es gleich persönlich wird, und damit kann er jetzt gerade echt nicht umgehen.« Er schiebt den Ärmel seines grünen Hemds nach oben und legt sich auf die Kühlerhaube, die Arme unter dem

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