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Fuer immer Ella und Micha

Fuer immer Ella und Micha

Titel: Fuer immer Ella und Micha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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seinen Ring in den Mund nehmen, seine Lippen mit meiner Zunge nachmalen. Ich will überhaupt eine Menge unanständige Dinge mit ihm tun.
    »Wow, dir gehen verwegene Sachen durch den Kopf, stimmt’s?«, fragt er überheblich. »Deine Lüsternheit steht dir quasi auf die Stirn tätowiert.«
    Ich konzentriere mich auf das Fenster hinter ihm und lache atemlos. »Ehrlich, für jemanden, der derart selbstsicher ist, machst du dir verflucht viele Sorgen, mich zu verlieren.«
    »Weil ich ohne dich verloren wäre.«
    »Was für ein abgedroschener Spruch, Micha Scott.«
    Mit einem Finger unter meinem Kinn lenkt er meinen Blick wieder zu sich, sodass sich unsere Lippen sehr nahe sind. »Denk an den Pakt. Der bindet dich und mich auf sehr lange Zeit.«
    »Welcher Pakt?«, fragt Lila, die mit einiger Mühe auf den Beifahrersitz klettert. Sie hat eine große Tüte Skittles und eine Wasserflasche in der Hand.
    »Ein Geheimpakt«, antwortet Micha mit einem Grinsen zu mir.
    Fast hatte ich den Pakt vergessen, den wir als Kinder auf der Suche nach etwas schlossen, das wir wohl nie haben würden: Normalität.
    Ethan steigt ein, kurbelt das Steuer herum und fährt von der Tankstelle zur Freeway-Auffahrt. Dabei dreht er »Silhouettes« von Smile Empty Soul auf.
    »Wir brauchen einen Drink«, verkündet Micha und greift nach dem Schiebefenster, um an die Kühlkiste zu kommen.
    Ich packe seine Hand und halte sie über mein Herz. »Nicht auf der Fahrt.«
    Seine Augen blitzen gefährlich, und stirnrunzelnd sieht er auf unsere Hände. »Wieso nicht? Ich fahre nicht.«
    Ich öffne den Mund, bin drauf und dran ihn auf sein Trinken anzusprechen, doch mir fällt Annas Warnung ein, und ich halte mich zurück. »Ich finde bloß, dass wir nicht jetzt schon mit dem Trinken anfangen sollten, weil wir das Wochenende über sowieso nicht viel anderes machen werden.«
    Er zieht seine Hand zurück und setzt sich wieder gerade hin. »Stimmt auch wieder. Obwohl es helfen würde, die Zeit rumzukriegen.«
    Ich sehe aus dem Fenster, hinter dem sich die Landschaft mehr und mehr von Grün in Weiß wandelt, und hänge meinen Gedanken nach. Werde ich jemals gefestigt genug sein, dass ich anderen helfen kann, statt ihnen Probleme zu bereiten?
    Micha
    Es ist spät, als wir in Star Grove ankommen. Der Himmel ist schwarz, und die Sterne sind von dichten Wolken überdeckt. Eine dicke Schneeschicht liegt auf den Straßen, den Häusern und Gärten, und rote und grüne Weihnachtslichter blinken an Dachrinnen und Fensterrahmen.
    Lila schläft auf dem Beifahrersitz, ihren Kopf an das Fenster gelehnt. Ella ist mit dem Gesicht in meinem Schoß eingeschlafen, was zur Folge hat, dass mir auf dem letzten Streckenstück lauter schmutzige Bilder durch den Kopf gehen. Aber ich unterdrücke sie, weil ich nicht will, dass Ethan noch einmal mithört, was wir anstellen.
    Als er den Truck in meiner Einfahrt anhält, wacht Lila auf und streckt sich wie eine Katze. »Wo sind wir?« Sie blinzelt zu meinem zweistöckigen Haus, dann zu Ellas nebenan. Es sind keine Reifenspuren im Schnee auf Ellas Einfahrt zu sehen, was bedeutet, dass dort niemand zu Hause ist.
    Der Wagen meiner Mom parkt vor der offenen Garage. Aus der wiederum ragt das Heck meiner Chevelle heraus. Ethan springt aus dem Truck, lässt die Fahrertür weit offen und stapft durch den Schnee zur Heckklappe. Lila folgt ihm, worauf kalte Luft ins Wageninnere strömt. Die beiden holen die gefrorenen Koffer hinten von der Ladefläche.
    Ella schläft immer noch tief und fest, weshalb ich der Versuchung nachgebe. Ich verkneife mir ein Lachen und kneife sie sanft in die Rippen, gleich unterhalb ihrer Brust. Sie schießt aus dem Schlaf und blickt sich mit großen grünen Augen hektisch im dämmrigen Wageninnern um.
    »Was soll das?« Sie schlägt mich auf den Arm und blinzelt verschlafen. »Das ist ja wohl die fieseste Art aller Zeiten, mich zu wecken!«
    Ich reibe mir die Stelle am Arm, wo sie mich geschlagen hat. »Eigentlich war es mit das Witzigste, was ich je gesehen habe.«
    »Idiot.« Sie neigt sich vor zu meinem Hals, senkt den Kopf im letzten Moment und beißt mir durch das T-Shirt in die Brust.
    Ich zucke grinsend zusammen. »Dir ist hoffentlich klar, dass mich das richtig scharfmacht.«
    Ella knabbert an ihrer Unterlippe. »Dich scheint schon eine ganze Weile irgendwas scharfzumachen. Ich konnte es fühlen.«
    Um die Schlacht zu beenden, serviere ich ihr einen Satz, der sie garantiert zum Verstummen bringt: »Denk mal drüber

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